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Eingestellt von Uyakoğlu Ömer

GLAUBENSLICHT DER HERZEN

In einem Buch, das von protestantischen Priestern in Istanbul gegen den Islam gedruckt wurde, steht folgendermaßen:

“Daß das Christentum tugendhaft und überlegen ist, versteht sich, an seinen Einflüssen, die der Weltherrschaft würdig sind und dadurch, daß es unter Menschen schnell verbreitet wurde. ALLAH, der Erhabene, hat das Christentum als eine wahre Religion, die vorzüglicher als andere Religionen ist, auf die Welt herabgesandt. Weil die Juden das Christentum verleugneten, gerieten sie in Schicksalschlägen und wurden zerstreut. Das ist eine offenbare Strafe Gottes.

Wenn man behauptet, daß der Islam das Christentum ungültig gemacht hat, muß man diese Fragen stellen: Ist die islamische Lebensweise verzüglicher als die Lebensweise des Christentums? Erweckt der Islam bei Menschen größere Zuneigung im Vergleich zu dem Christentum? Sind die Christen nach der Verkündigung des Islams in Schicksalschlägen geraten wie die Juden? Im Laufe von drei Jahrhunderten verbreitete sich das Christentum ohne Gewalt. Der Islam dagegen hat nach der Hedschra staatliche Gewalt gehabt. Daher ist es schwer, festzustellen, ob der Islam oder das Christentum eine größere Zuneigung bei Menschen erweckt. Aber der Prophet Jesus rief die Menschen drei Jahre lang zum Anerkennen der Religion auf. Viele folgte ihm in dieser Zeit. Er wählte zwölf Apostel von ihnen aus. In anderer Zeit wählte er noch siebzig Personen namens “Freudenboten für das Evangelium” aus. Nachher ließ er hundertzwanzig Personen in einen Ort kommen. Nach Überlieferungen der Apostel beauftragte der Prophet Jesus, bevor er getötet wurde, 500 Christen, um die Menschen zum Glauben aufzufordern. Das steht in Briefen von Paulus offensichtlich.

In diesem Buch wird fortgesetzt:

Nach der Meinung der arabischen Historiker namens Ibni Ishâk[3], Wâkidî, Taberî, Ibni Sa’d[4] und der anderen waren Hadidsche, Gattin des Propheten, Sejd bin Hâris, sein Sklave und Adoptivkind, Ali bin Ebî Tâlib, sein Vetter, Ebû Bekr-î Sıddîk, Sein treuster Gefährte, und einige von diesem belohnten Sklaven erste Muslime, die an den Propheten Muhammed glaubten. Die Anzahl der Muslime war fünfzig bis zum Tag, an dem Omar den Islam anerkannte. Nach einer Überlieferung bestanden bis dahin die ersten Muslime aus vierzig oder fünfundvierzig Männern und zehn oder elf Frauen. Im zehnten Jahr des Islam belief die Anzahl der Muslime, die aufgrund der Feindseligkeit und Grausamkeit der Götzendiener aus Mekka zum zweiten Mal nach Äthiopien auswanderten, hunderteins, 83 davon waren Männer und 18 Frauen. Wâkidî[5] berichtet in seinem Buch, daß die Anzahl der Muhadschirun[6] beim Kampf Bedr, der 19 Monate nach der Hedschra stattfand, dreiundachtzig war. Demnach belief sich auf die Anzahl der Menschen, die an den Propheten Muhammed glaubten, innerhalb von dreizehn Jahren bis Hedschra nur hundert. Daß die Anzahl der Muslime während der Auswanderung, Hedschra, dreiundsiebzig Männer und zwei Frauen war, steht auch in den Geschichtsbüchern. Mit diesem Vergleich kann man feststellen, ob das Christentum oder der Islam größere Zuneinung bei den Menschen erweckt. Wenn man die Anzahl der Christen mit der Anzahl der Muslime vergleicht, glaubten mehr als fünfhundert Gläubige innerhalb von drei Jahren freiwillig an den Propheten Jesus, während die Anzahl der Gläubigen, die innerhalb von dreizehn Jahren freiwillig an den Propheten Muhammed glaubten, hundertachtzig betrug. Danach änderten sich die Verbreitungsweisen des Christentums und des Islam. Die Gründe dafür, waren andere Mittel und andere Ursachen. Die wichtigste der Ursachen war, daß die Gemeinschaft des Propheten Muhammed kriegstüchtig war. Die Muslime besiegten ihre Gegner, machten Fortschritte und verbreiteten sich plötzlich. Sonst breitete sich der Islam nicht wie das Christentum, die eine Zuneigung bei Menschen erweckte, aus. Die ersten Christen dagegen mußten die Unterdrückungen der Perser dreihundert Jahre erdulden. Obwohl sie viele Widerstände erlebten, verbreiteten sie sich so schnell, daß sich die Anzahl der Christen auf einige Millionen belief, als sich Konstantin I. zum Christentum bekehrte. Die von Muslimen besiegten Nationen waren scheinbar nicht gezwungen, den Islam anzuerkennen. Aber unter dem islamischen Einfluß mußten sie ihre Traditionen entbehren. Außerdem kam es zu verschieden Feindseligkeiten und ihnen wurden ihre rituellen Zeremonien verboten. Sie mußten all diese Schwierigkeiten ertragen. Das war nichts weiter als Zwang, wodurch man innerlich versuchte, daß die Christen den Islam anerkannten. Zum Beispiel; es wurde mitgeteilt, daß zur Zeit des Kalifen Omar mehr als viertausend Kirchen niedergerissen wurden. Kein Wunder, daß sich tausende von Unwissenden, die habgierig und ohne Beschützer waren, in damaliger chaotischer Zeit gegen Amt und Geld zum Islam bekehrten. Daß sich der Islam auf diese Weise ausbreitete, gleicht dem, daß manche Welteroberer wie Alexander, der Große, erschienen. Daß die Muslime große Gebiete eroberten, ist kein Hinweis, daß der Koran ein himmlisches Buch ist. All diese islamischen Eroberungen und Taten gefielen sogar den Christen nicht, die unter der Schutzherrschaft der Muslime lebten. Jedoch die Aufforderung an die Perser, sich zum Christentum zu bekehren, war wirkungsvoller. Denn heute gibt es sogar keine kleinste heidnische Gesellschaft in Europa. In islamischen Ländern dagegen leben viele Christen.

Weil die Juden das Christentum ablehnten, gerieten sie in Gottesplagen. Sie wurden verflucht, aus ihrem Land vertrieben und überall auf der Welt verjagt. Gerieten auch die Christen vielleicht in solche Plagen, weil sie den Islam ablehnten? Während es heute 150 Millionen Muslime auf der Welt gibt, ist die Anzahl der Christen mehr als 300 Millionen. Die himmlische Religion gebietet Mäßigung und Gerechtigkeit. Ein vollkommener Glaube mit dazugehöriger Frömmigkeit ermöglicht das Glück zu haben, sich Gott, zu nähern. Eine solche Religion verursacht, daß ein an sie glaubendes Volk aufsteigt und geistig und körperlich glücklich lebt. Das steht außer allem Zeifel. Wenn das Christentum mit dem Auftreten des Islams seine Geltung verloren hätte, würden die islamischen Länder geistig und körperlich besser als andere Länder geworden sein. Das Herkunftsland des Islams ist jedoch Arabien, das zu der Zeit des Propheten Muhammed unter islamische Herrschaft kam. Später beherrschten die Muslime in den Zeiten der ersten Kalifen viele reiche Länder auf der Welt. Aber leider ist dieses Reichtum in kurzer Zeit verlorengegangen. Heute leben die Araber in Armut. Die meisten islamischen Länder sind heruntergewirtschaftet und können keinen Ackerbau treiben. Die Muslime, die in diesen Ländern leben, stehen dem Reichtum, dem Aufbau und der Zivilisation fern. In der Wissenschaft und Kunst benötigen sie die Hilfe Europas. Selbst wenn sie einen Ingenieur brauchen, lassen sie ihn von Europa kommen. Ihre Jugendlichen werden von christlichen Ausbilder über Marine- und Militärwesen ausgebildet. Die meisten von den muslimischen Soldaten gebrauchten Waffen, die von Gelehrten und Verfassern benutzten Papiere und die von ihnen, als Kinder oder Erwachsene, benötigten Anzüge und Gegenstände sind in christlichen Ländern erzeugt worden. Kann jemand dies leugnen? Die von muslimischen Soldaten benötigten Waffen werden von Europa importiert. Denn Europa ist aufgrund des Christentums hinsichtlich der Bevölkerung, Schulung und Staatsführung und des Wohlstands entwickelt. Die Christen haben moderne Schulen, Krankenhäuser und soziale Einrichtungen gegründet. Nun verbreiten sie in anderen Ländern das Christentum, indem sie dort auch derartige Einrichtungen gründen, Ausbilder und Bücher senden. Die Muslime aber bemühen sich nicht darum, daß Christen und Götzendiener den Islam anerkennen, indem sie Millionen von Koranübersetzungen, ihre Gelehrten und diejenigen, die Aufforderung zum Islam überbringen, nicht hinaus senden. Wenn das Christentum mit dem Erscheinen des Islam ungültig geworden wäre, würden die oben angegebenen Angelegenheiten nicht wahr geworden sein...”

ANTWORT: Die Behauptungen der christlichen Missionare, daß das Christentum seine Geltung nicht verloren hätte und gegenüber dem Islam besser gewesen wäre, kann man wie folgt zusammenfassen: die schnelle Ausbreitung des Christentums, daß die Juden in Schicksalschlägen gerieten aber nicht die Christen, daß der Islam durch Kampf, das Christentum aber durch Mitleid verbreitet wurde, daß die Anhänger des Islam die Mehrheit besitzen, daß die christlichen Länder mächtiger, industrieller, reicher und bebauter als die islamischen Länder sind, daß es in Europa keine Götzendiener, in islamischen Ländern dagegen überall Christen und Juden gibt.

Für die erste Behauptung “die schnelle Verbreitung des Christentums: genügen die Äußerungen des Pastors Sale, eines Historikers des Christentums und ein Übersetzer des heiligen Korans. [George Sale, ein britischer Christ, geboren 1149 (1736 n.Chr.). Er übersetzte den heiligen Koran 1734 ins Englische. Im Vorwort seiner Übersetzung erklärte er den Islam ausführlich. Das ist die erste Übersetzung des heiligen Korans in europäischer Sprachen.] In dieser Übersetzung, die 1266 (1850 n.Chr.) gedruckt wurde, steht folgendes: “Vor der Hedschra gab es in Medina kein Haus, in dem kein Muslim war. D.h. der Islam gelang in alle Häuser in Medina. Wenn jemand behauptet, der Islam hätte sich durch Kampf ausgebreitet, wäre es Unwissenheit und eine unbegründete Bezichtigung. Denn es gibt viele Länder, die mit einem solchen Kampf nicht zu tun haben. Daß sie sich zum Islam bekehrten, ist deswegen, weil der heilige Koran Zuneinung bei ihnen erweckte.”

Für die Tatsache, daß sich der Islam nicht durch Kampf verbreitete, gibt es viele Beweise. Z.B.: Ebu Ser-i Gifarî, sein Bruder Unejs und deren ehrwürdige Mutter Ümmü Ser, Friede sei mit ihnen, gehörten zu den ersten Menschen, die sich zum Islam bekehrten. Später, durch die Aufforderung von Ebu Ser-i Gifarî wurde die Hälfte des Stamms Benî Gifar Moslem. Im zehnten Jahr des Prophetentums St. Muhammeds, Friede sei mit Ihm, wanderten hunderteins Gefährten, 83 davon sind Männer und 18 Frauen, aus Mekka in Äthiopien ein. Außerdem blieben veile Seiner Gefährten in Mekka. In dieser Zeit wurden zwanzig Christen aus Nedschran Moslem. Dimad-î Esdî wurde vor dem zehnten Jahr des Prophetentums gläubig. Tufejl ibni Amr wurde mit seinen Eltern und Geschwistern vor der Hedschra Moslem. Durch Unterhaltung von Mus’ab bin Umejr, Friede sei mit ihm, wurde der Stamm Benî Sechl aus Medina gläubig. Alle Bewohner Medinas, außer Amr bin Sâbit wurden vor der Hedschra gläubig. Nur Amr, Friede sei mit ihm, wurde nach dem Kampf Ohod Moslem. Die Beduinen in Nedsch und Jemen wurden auch Muslime. Nach der Hedschra kam Burejdet-ül Eslemî, Friede sei mit ihm, mit zweiundsiebzig Personen und alle wurden gläubig. Auch Nedschaschî, der König von Äthiopien, wurde gläubig. [Könige von Äthiopien nannte man Nedschaschî. Der Nedschaschî, der zu der Zeit des heiligigen Propheten lebte hieß Eshame. Er war Christ und wurde Moslem.] Ebu Hind, Temîm, Naîm und ihre Verwandten und andere vier Personen sandten dem heiligen Propheten Geschenke mit Bestätigung Seines Prophetentums und wurden Muslime. Durch Predigte und Unterhaltungen des heiligen Propheten, des Geliebten ALLAHs, des Erhabenen, und durch Zuhören des heiligen Koransrezitierens, des heiligen Buches, des Islams, das alle bewundern, belief die Anzahl der Muslime vor dem Kampf Bedr einige tausend. Die Anzahl der Änhanger des heiligen Propheten Jesus dagegen betrug nach der Berechnung der Bibel einige hundert. Nach christlichem Glauben wäre die Anzahl der Anhänger nur fünfhundert, die nach dem Tod des Propheten Jesus gläubig geworden waren, indem sie wunderbare Dinge erlebt hätten. [Nach islamischem Glauben wurde der heilige Prophet Jesus weder getötet noch gekreuzigt. ALLAH, der Erhabene, erhob ihn zum Himmel.]

Im Buch Kısas-ı Enbijâ[7] (Geschichte der Propheten) steht, daß die Anzahl der muslimischen Soldaten zwölftausend war, die im achten Jahr die heilige Stadt Mekka eroberten, und daß sich mehr als dreißigtausend Muslime aus Medina an dem Kampf Tebuk beteiligten und daß mehr als einhunderttausend Muslime bei der Abschiedspilgerung anwesend waren.

In allen betreffenden Büchern steht, daß sich die Anzahl der Gefährten des heiligen Propheten, welche die Ehre erwarben, Ihm geglaubt zu haben, zu Seinen Lebzeiten auf hundert vierundzwanzigtausend belief. Nach dem Tod des heiligen Propheten fand das Geschehen Müssejlemet-ül-kes-sâb statt: St. Ebû Bekr-i Sıddîk, der erste Kalif, Friede sei mit ihm, zog mit einer Truppe von mehr als 12000 Mann auf Mussejlemet-ül kes-sâb und seine Anhänger. Bei diesem Kampf fanden mehr als siebzig Koranrezitierer den Marthyrertod. Sollte es unter der Regierung eines Kalifen, der zu einem nahen Ort eine Truppe von 12000 Mann senden konnte, nicht dementsprehend eine Bevölkerung geben? Die Vernünftigen sollten vergleichen, ob das Christentum oder der Islam schneller und weiter verbreitet wurde!

St. Omar, der zweite Kalif, Friede sei mit ihm, eroberte in drei-vier Jahren nach dem Tod des heiligen Propheten Ägypten, Palestina, Syrien und Anotalien bis Konya und das Gebiet von Iran bis Indien, indem er ein Heer von vierzigtausend Mann sandte. Die meisten von der Bevölkerung dieser Ländern wurden gläubig, indem sie die islamische Gerechtigkeit und Sittlichkeit erlebten. Diejenigen, die in ihren falschen Religionen nämlich im Christentum, Judentum und Mazdaizmus, blieben, waren sehr gering. Mit Übereinstimmung der Historiker wurde berichtet, daß sich die Anzahl der Muslime in den islamischen Ländern in einer kurzen Zeit wie, zehn Jahren, zwanzig bis dreißig Millionen belief. Nach Behauptung der christlichen Missionare bekehrte sich Konstantin I. jedoch dreihundert Jahre, nach dem heiligen Propheten Jesus, zum Christentum. Mit Hilfe und Zwang dessen konnte sich die Anzahl der Christen nur auf sechs Millionen belaufen. Wenn man nun diese Angaben miteinander vergleicht, kann man feststellen, welche von beiden Religionen schneller verbreitet wurde.

Die Behauptung, “daß sich der Islam durch Kampf verbreitete”, ist auch unbegründet. Es ist folgendermaßen: St. Omar, Friede sei mit ihm, pflegte in Ländern, die er eroberte, den Christen die Freiheit zu geben, entweder, sich zum Islam zu bekehren oder als Christen Tribut zu zahlen. Und sie zogen vor, was sie mochten. Das, was sie als Tribut zahlten, war so gering, daß es für die Christen keinesfalls als Zwang bezeichnet werden darf. Diejenigen, die Tribut zahlten, behandelte man mit Gerechtigkeit und Gleichheit wie Muslime und gab ihnen ihre Anbetungsfreiheit und ihre Ehre und Güter wurden genau so geschützt wie die der Muslime. Gegen diesen minimalen Tribut, den sie einige Male im Jahr zahlten, wurden ihre Religion, ihr Leben, ihre Rechte und Güter geschützt. Kann es Menschen geben, welche diesen Tribut nicht zahlen wollten und aus diesem Grund die Religion ihrer Vorfahren verlassen haben?

[Im Buch “Herkese Lâzım Olan Îmân” (Islam und Christentum) steht wie folgt: Schiblî Numanî war Geschichtsprofessor, Verfasser des berühmten Buches el-Intikad (Die Kritik) und Vorsitzender der Beratungskommission der Gelehrten aus Indien namens Nedvet-ül Ulemâ, gestorben 1332 (1914 n.Chr.). Sein Buch El-Fârûk (Der Entscheidende), das er in Urdu verfaßt hatte, übersetzte die Mutter von Essedullah Hân, Schwester von Nâdir Schach, dem Herrscher von Afghanistan, ins Persische. Im Auftrag des Schachs Nâdir wurde es 1352 (1933 n.Chr.) in der Stadt Lahore gedruckt. In diesem Buch auf Seite 182 steht folgendes: Als Ebu Ubejde bin Dscherrâch, Kommandat des islamischen Heeres, das mächtige Heer des byzantinischen Kaiser Heraklius[8] besiegte, ließ er in jeder Stadt, die er eroberte, durch Vermittler Befehle St. Omars, des Kalifen, Friede sei mit ihm, ausrufen Nach der Eroberung der Stadt Homs in Syrien verkündigte er das Folgende: “O ihr Byzantiner! Mit Hilfe ALLAHs, des Erhabenen, haben wir im Auftrag unseres Kalifen Omar auch diese Stadt erobert. Ihr alle seid in euer Handlung, Anbetung und im Handel frei. Euer Leben, eure Ehre und eure Güter sind vor jeder Gefahr sicher. Auch euch wird man die islamische Gerechtigkeit verschaffen. All eure Rechte werden geschützt. wie wir die muslimischen Untertanen gegen feindliche Angriffe schützen, werden wir denselben Dienst auch für euch erweisen. Wie wir gegen unseren Dienst Armensteuer von Muslimen nehmen, fordern wir, daß ihr einmal im Jahr einen Tribut zahlt. Das ist uns ein Gebot ALLAHs, des Erhabenen, euch Dienst zu erweisen und einen Tribut dafür zu erheben!” [Betrag dieses Tributs ist für Ärmere vierzig, für Mittelstand achtzig und für Reiche hundertsechzig Gramm Silber oder dessen Korn- bzw. Güterwert. Man darf nicht den Frauen. Kindern, Kranken, Armen, Alten und Geistlichen einen Tribut auferlegen.] Die Bewohner Homs brachten gerne Habib bin Müslim dem Beamten im Staatsschatz ihren Tribut auf. Als man erfuhr, daß Heraklius, der Kaiser von Byzanz, ein großes Heer aufstellte und sich vorbereitete, um Antiochia anzugreifen, wurde beschlossen, daß sich die Truppe in Homs an dem Heer in Jermuk anschließen sollte. Ebû Ubeyde, Friede sei mit ihm, ließ durch Vermittler den Stadtbewohnern verkünden: “O christliche Untertanen! Ich versprach euch zu dienen und euch zu schützen. Dafür zog ich von euch Tribut ein. Nun aber habe ich im Auftrag des Kalifen meinen Glaubensbrüdern zu helfen, die gegen Heraklius kämpfen sollen. Deswegen kann ich mein Wort für euch nicht halten. Nehmt ihr alle daher euren Tribut zurück, den ihr dem Staatsschatz gezahlt habt. Eure Namen sind mit euren Tribut im Register eingetragen!” In den meisten Städten in Syrien ist es auch so geschehen. Die Christen, die diese Gerechtigkeit der Muslime erlebten, weinten vor Freude und feierten, sich von der Unterdruckung, des byzantinischen Kaisers, die seit Jahren dauerte, befreit zu haben. Die meisten wurden aus freiem Willen Muslime. Sie treibten freiwillig Spionage gegen byzantinische Heere für die islamischen Heere. Auf diese weise erfuhr Ebû Ubeyde, Friede sei mit ihm, eine jede Bewegung der Heere Heraklius pünktlich. Den großen Sieg Jermuk gewann er mit Hilfe der Spionage der Bevölkerung. Die Ausbreitung des Islams und das Gründen der islamischen Staaten wurde niemals durch Angriffe bzw. Zwang verwirklicht. Der wichtigste Grund dafür war Glaube, Gerechtigkeit, Rechtschaffenheit und die Opferbereitschaft der Muslime.]

Seit einem Jahrhundert zogen die Russen selbst für Kinder und arbeitsunfähige, alte Muslime in Kasan, Usbekistan, Krim, Daghestan und Turkestan, die sie besetzt hatten, eine Goldmünze pro Kopf im Jahr ein. Außerdem waren die Muslime gezwungen, Russisch zu lernen, Russisch zu sprechen und Militärdienst zu erweisen. Trotz all dieser Unterdrückungen bekehrten sich die Muslime in Russland nicht zum Christentum. Nach dem Krimkrieg wurde ein Friedensvertrag geschlossen, daß die im Osmanischen Gebiet gebliebenen Christen in Russland und die in Russland ansässigen Muslime in die Türkei einwandern durften. So wanderten mehr als zwei Millionen Muslime in die Türkei ein. Die im Osmanischen Gebiet wohnhaften Christen wollten jedoch nicht in Rußland einwandern, obwohl Russland denen, die einwanden würden, 20 Rubel pro Kopf als Reisekosten zu zahlen versprach, da sie unter der Osmanischen Regierung alle Rechten und Freiheiten besaßen und an das Versprechen der russischen Regierung nicht glaubten.

Die Behauptung, daß St. Omar, Friede sei mit ihm, 4000 Kirchen hätte niederreißen lassen, ist eine gemeine Verleumdung, die allen historischen Wahrheiten widerspricht. Nach der Übermittlung der christlichen Historiker sollen die Christen St. Omar, Friede sei mit ihm, gesagt haben, als er Jerusalem eroberte: “Wählt euch eine unserer Kirchen als Gotteshaus aus!” St. Omar, lehnte diesen Vorschlag ab. Das erste Gebet verrichtete er außerhalb der Kirche. Er ließ den “heiliges Heim” genannten Ort, der seit Jahren als Müllplatz gebraucht worden war, reinigen und darauf eine große und schöne Moschee bauen.

Wie sich die Muslime den Christen und den Juden gegenüber verhalten sollten, wurde von dem heiligen Propheten Muhammed persönlich mitgeteilt, Friede sei mit Ihm, indem Er den an alle Muslime gerichteten folgenden Brief schreiben ließ. Das Original dies Briefes steht im ersten Band des Buches “Medschmû’a-i Münscheât-üs-salâtin” auf Seite dreißig von Ahmed Feridun Beğ[9]. Die Übersetzung des Briefes ist wie folgt:

(Diese Schrift ließ sich von Muhammed, dem Sohn Abdullahs, niederschreiben, um Sein Versprechen für alle Christen zu verkünden. Er ist der, den ALLAH, der Erhabene, als Gnade sandte und daß ER es als Freudenbotschaft berichtete und durch Ihn die Menschen vor SEINER Strafe warnte und Ihn zum Vertrauenwürdigsten für alle Menschen machte. Nun ließ Muhammed, Friede sei mit Ihm, diese Schrift schreiben, um zu bestätigen, daß Er allen Nichtmuslimen Sein Versprechen gab. Wer, sei es ein Sultan oder ein anderer, gegen dieses Versprechen handelt, widersteht ALLAH, dem Erhabenen, verachtet SEINE Religion, und so wird der Fluch ALLAH, des Allmächtigen gegen ihn gerecht sein. Wenn christliche Geistliche oder Wanderer auf einem Berg, in einem Tal oder in einer Wüste oder dergleichen Diät halten, um anzubeten, so habe ich mit meinen Gefährten und meiner Nation alle Forderungen an sie aufgehoben. Sie sind unter meinem Schutz. Sie sind entschuldigt von allen Steuern, welche die christlichen Untertanen nach den getroffenen Abkommen zahlen sollten. Sie sollen keinen Tribut zahlen, es sei denn, daß sie freiwillig aufbringen, wieviel sie wollen. Ihr sollt sie niemals zwingen. Ihr sollt ihre Geistlichen nicht vom Amt absetzen. Ihr sollt sie nicht aus ihren Heiligtümern entfernen. Ihr sollt die Reisenden von ihnen nicht hindern. Ihre Kirchen sollt ihr nicht niederreißen. Ihr sollt Gegenstände, die der Kirchen gehören, nicht wegnehmen und nicht in den Moscheen benutzen. Wer dies nicht einhält, wird dem Wort ALLAHs, des Erhabenen und SEINES Propheten nicht gefolgt und deswegen gesündigt haben. Von denen, die kein Handel treiben und nur anbeten, sollt ihr keine Steuer einziehen, wo sie auch immer gewesen seien. Deren Schulden schütze ich in See und zu Lande, im Osten und im Westen. Sie sind unter meinem Schutz. Ich habe ihnen meine Genehmigung gegeben. Ihr sollt von den Christen, die auf Bergen leben und anbeten, keinen Tribut aus ihren Ernten einziehen und keinen Steuer für die Staatskammer errechnen. Denn ihre Landwirtschaft wird nur zum Leben und nicht zum Gewinnen getrieben. Zum Kampf sollt ihr keinen Mann von ihnen verlangen, falls ihr es benötigt. Als Einkommensteuer sollt ihr nicht mehr als vierzig Gramm Silber im Jahr erheben, wieviel Vermögen sie auch immer haben. Ihr dürft sie nicht zwingen, etwas zu tun. Wenn ihr benötigt mit ihnen zu besprechen, so sollt ihr mitleidig und gütig gegen sie handeln! Ihr sollt sie immer mit Milde und Barmherzigkeit schützen! Wo sie auch immer seien, handelt nicht ungerecht gegen christliche Frauen, die mit einem muslimischen Ehemann verheiratet sind! Hindert sie nicht, in die Kirche zu gehen und nach ihrer Religion anzubeten. Wer diesem Gebot ALLAHs, des Erhabenen nicht gehorcht und widersteht, wird zu den Rebellen zählen, die gegen die Gebote ALLAHs, des Erhabenen und SEINES Propheten rebellieren. Ihr soll ihnen helfen, um ihre Kirchen zu restaurieren. Dieser Vertrag ist bis zum Tage des Weltuntergangs gültig und wird unveränderlich bleiben; niemand darf gegen diesen Vertrag handeln!)

Dieser Vertrag ist im zweiten Jahr der Hedschra am dritten Tag des Monats Muharrem von Ali “Friede sei mit ihm” in der Moschee des heiligen Propheten in Medina niedergeschrieben worden.

Unterschriften


Muhammed bin Abdullah, Prophet, ALLAHs, des Erhabenen

Ebû Bekr bin Ebî-Kuhâfe

Omar bin Hattab

Osman bin Affan

Ali bin Ebî Tâlib

Ebû Hureyre

Abdullah bin Mes’ûd

Abbâs bin Abdülmuttalib

Fadl bin Abbâs
Subeyr bin Avvam

Talha bin Abdullah

Sa’d bin Muas

Sa’d bin Ubade

Seyd bin Sâbit

Hâris bin Sâbit

Abdullah bin Omar

Ammar bin Yâsir

“Friede sei mit ihnen.”


[Wie ersichtlich, gebietet der heilige Prophet Muhammed ’Friede sei mit Ihm’ Angehörige anderer Religionen, mitleidig und gutmütig zu behandeln und die Kirchen der Christen nicht zu zerstören.]

Wir möchten nun die Begnadigung, die St. Omar, während seines Kalifats dem Volk von Ilia sandte, darlegen. (Ilia ist der Name den die Christen dem Propheten Elyesa und auch der Stadt Jerusalem gaben.) Dies ist der Garantiebrief, den der Khalif der Moslems Omar bin Hattab dem Volk von Ilia geschickt hatte. Er umfasst ihr Leben, ihre Exsistens, ihre Kirchen, ihre Kinder, ihre Kranken und Gesunden, so wie auch die anderen Völker:

Die Moslems werden nicht gewaltsam in ihre Kirchen eindringen, diese weder beschädigen, noch zerstören. Nichts wird beschlagnamt werden, sei es auch nur ein Getreidekorn. Kein Moslem wird mit Gewalt ihre Religion oder ihre Gebetsformen ändern, oder sie gar mit Gewalt zum Islam zwingen. Kein Moslem wird ihnen auch nur den gerinsten Schaden zufügen. Möchten sie freiwillig das islamische Land verlassen, so ist ihr Leben, ihr Vermögen und ihre Ehre, bis zu ihrem Zielort in Gewahrsam. Doch wenn sie in diesem Land weiterhin leben möchten, so werden sie in Sicherheit leben, nur müssen sie Tribut zahlen, wie es auch vom Volk von Ilia gefordert wird. Jene vom Volk von Ilia, die mit dem Volk von Byzanz mit ihren Familien und Eigentümern übersiedeln und ihre Kirchen und andere Gebetsstätten evakuieren wollen, deren Leben, Eigentümer, Kirchen und Gelder werden in Gewahrsam sein. Von denen die nicht einheimisch sind, wird bis zum Getreideanbau keine Steuer eingezogen, auch wenn sie bei uns bleiben oder aussiedeln. Die Gebote ALLAHs, des Erhabenen und SEINES Propheten und das Versprechen aller Kalifen des Islam und der moslemischen Gemeinschaft lautet, wie es in diesem Vertag eingetragen wurde.


Unterzeichnet von:

Omar ül-Faruk

Die Zeugen:

Halid bin Welid
Amr ibn al-As

Abd’ar Rahman ibn Awf

Muawije bin Ebu Sufijan

“Friede sei mit ihnen.”


St. Omar zog in Jerusalem ein. Die Christen stimmten der erforderten Einkommenssteuer zu und unterwarfen sich der Obhut St. Omars ’Friede sei mit ihm’, indem sie ihm die Schlüssel der Stadt reichten. Damit befreiten sie sich von den schweren Steuern, den furchtbaren Qualen und den Grausamkeiten das ihr eigenes bizantisches Reich an ihnen ausübte. Sie bemerkten schnell, wie gerecht und barmherzig die Moslems waren, die sie als Feind kannten. Sie bemerkten auch, daß der Islam eine Religion ist, die vorweist hilfreich und mit Mitleid zu handeln und die Menschen auf den Weg zum weltlichen und jensteitigen Glück weist. Ohne Zwang und ohne geringster Bedrohung traten sie bald scharrenweise in den Islam ein. Innerhalb von zehn Jahren breitete sich der Islam weit aus, die Anzahl der Menschen die den Islam annahmen überstieg Millionen. Der Grund für diese schnelle Verbreitung war keineswegs Gewalt oder Bedrohung, sondern es war die Gerechtigkeit und der Respekt vor dem Menschenrecht, die der Islam vorschrieb, sowie der heilige Koran, den ALLAH, der Erhabene als Wunder sandte, was ausschlaggebend für die Überlegenheit des Islams den anderen Religionen gegenüber war.

Auf Seite 67 des dritten Bandes seines Geschichtsbuches berichtet Taberi:[10] [Während dem Kalifat St. Omars ’Friede sei mit ihm’ wurde Musenne bin Harise, ein Gefährter des heiligen Propheten, ’Friede sei mit ihm’ als Komandant des islamischen Heeres beauftragt auf Iran zu marschieren. Die Anzahl der schmächtig bewaffneten islamischen Soldaten war minder, da während den vorigen Schlachten viele von ihnen gefallen waren. In diesem Zustand erreichte sie den Ort Büvyde, wo die Schlacht stattfinden sollte. Das Heer ihrer Feinde war zu ihrem Gegensatz groß, überlegen bewaffnet und mit Elephanten verstärkt. Musenna bin Haris wante sich an die nahewohnenden Christen und bat sie um Hilfe. Sie alle waren zur Hilfe bereit und ein junger Mann namens Hamus meinte sogar, man solle ihm den Komandanten des iranischen Heeres zeigen. Als man dies tat, ritt er direkt auf ihn zu und schoss sein Pfeil ab, der dem Komandanten das Leib durchdrang, sodaß dieser leblos zu Boden fiel.]

Sowie es in diesem Text berichtet wird, hegten die Christen dieses Jahrhunderts keine Abneigung zu den Moslems, die nie mit Gewalt und Feinschaft gehandelt hatten. Im Gegensatz, sie hielten zu den Muslimen und halfen ihnen um ihr Leben, ohne dafür eine Auszahlung zu fordern. Es kam sogar oft vor, daß die Christen sich mit den Muslimen verbündeten und gegen die Tyranen ihrer eigenen Religionsbrüder kämpften. Während den zahlreichen Schlachten, die das byzantische Reich mit dem osmanischem Reich führten, enstanden oft derartige Zustände. Für jene, die sich mit der Geschichte beschäftigen, ist dies eine wohlbekannte Tatsache. Die Protestanten stellten als Beweis für die Überlegenheit des Christentums gegenüber dem Islam folgende These auf: (Als die Religion des Propheten Jesus erschien, empörten sich die Juden darüber und beganngen jeden zu quälen, der in diese Religion trat. Sie wurden dafür bestraft, indem ihnen Unglück und Unheil widerfuhr und letztenendes ihnen sogar ihre Nationalität entnommen wurde. Doch den Christen, die den Islam angriffen, wiederfuhr keine deratige Bestrafung.)

Diese These, die als Beweis vorgewiesen wird, liegt im Gegensatz zu der Wahrheit der Tatsachen. Denn Unheil verfolgte die Juden nicht nur nach der Enstehung des Christentums, sondern, so wie es die Geschichtsbücher und auch das Alte Testament berichten, wiederfuhr den Juden schon viel früher allerlei Unheil. Von der Zeit des Propheten Joseph, Friede sei mit ihm bis hin zur Lebzeit des Propheten Moses, Friede sei mit ihm, lebten sie in der Gefangenschaft der ägyptischen Zigeunern, die Götzenanbeter waren. St. Moses ’Friede sei mit ihm’ rettete sie aus dieser Gefangenschaft. Nach den Propheten St. David und St. Salomo, Friede sei mit ihnen, fielen sie wieder von einem Unheil in ein anderes. Der assyrische Herrscher der II. Nebukadnezar eroberte Jerusalem und massakrierte die Juden. Die Juden, die dieses Massaker überlebten, wurden mit einigen Propheten, der Kinder Israels nach Babel verschlept. Während diesen Unruhen wurden die gesamten Originalexemplare der Thora vernichtet. Die Juden erlitten viel Leid unter der Tyrannei der Assyirer, auch wurde während den Makkabi Aufständen sehr viel jüdisches Blut vergossen. (Makkabi ist ein jüdischer Komandant, der gegen den syrischen seleukiden König rebellierte, der die Absicht hatte, die Juden zu Götzendiener zu machen. Obwohl er das Heer des Antikhos besiegte und Jerusalem einnahm, verlor er die Stadt kurz darauf. Er errang aber die Religionsfreiheit für die Juden, wofür viele von ihnen ihr Leben lassen mußten.)

70 vor Christi eroberte der bekannte Römer Pampe Palestina. Die Juden leugneten viele Propheten ab und töteten auch viele von ihnen und dies ist der Grund für ihr Unglück, das ihnen auch schon vor dem Prophetentum von St. Jesus oftmals wiederfuhr. Wer für das Blutbad, das der römische Kaiser Titus, der 70 Jahre nachdem St. Jesus in den Himmel emporstieg, Jerusalem eroberte, alle Juden tötete und die Stadt in Brand streckte, einen Grund sucht, möchte sich doch bitte an die Geschichtsbücher wenden. Nach dem Propheten St. Jesus, geschah für die Juden kein Unheil, was ihre Gesamtheit anbetraf, doch wiederfuhr ihnen das Unglück Gruppenweise. Zur Zeit des heiligen Propheten Muhammed, Friede und Segen sei mit Ihm, besaßen Juden wie Ka’b bin Eşref, Merhab und Samuel Herrschaften, so wie die Burg Hayber, die sich zwischen Medina und Damaskus befand. Doch nachdem sie sich auch gegen den letzten und größten Propheten ’Friede sei mit Ihm’ stellten, traf sie der Gotteszorn. Im 61. heiligen Vers der Sure Bekara steht sinngemäß: “Und sie wurden mit Schimpf und mit Elend geschlagen”. So wie es auch in diesem heiligen Vers erwähnt wird, wurden sie zerstreut und sie konnten kein legalen Staat mehr gründen.

Ist es Vorrausgesetzt, daß jene die auf ihrem alten Glauben bestehen, obwohl ALLAH der Erhabene eine neue Religion sandte, ins Unglück fallen? Wenn dies so wäre, so müßte den Feueranbetern, die während der kurzen Zeit, in der die Kinder Israles auf dem richtigen Weg, den ihnen St. Moses zeigte, lebten großes Unheil zugekommen sein. China, Indien, Turkestan und Amerika widerfuhr keinerlei Unheil. (Im Gegensatz zu den Behauptungen der Protestanten, erlitten diese Völker keine Zerstörung)

Eine weitere These, die die Protestanten als Beweis für die Richtigkeit des Christentums aufstellten, ist die Behauptung, der Christentum sei die größte Glaubensgemeinschaft der Welt.

Jedoch kann diese Behauptung nicht als Beweis bewertet werden, denn obwohl die Statistiken, die in Europa veröffendlicht werden, das Christentum als meist verbeitete Religion darlegen, stehen sie selbst miteinander in Widerspruch.

Sogar bei der Anzahl der Christen, weisen solche Statistiken millionenfache Unterschiede auf.

Da es nicht möglich war, festzustellen, zu welcher Religion ein großer Teil Asiyens und Afrikas Bevölkerung angehörte, konnte man dies nur schätzen. In dem Geographiebuch, das von dem Ägypter Seyyid Rüfaan übersetzt und in Ägypten veröffentlicht wurde, wurde die Weltbevölkerung als neunhundertmillionen zitiert. Demnach gehöre die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung dem Mazdaismus, ein Viertel dem Heidentum und ein Viertel den Besitzern der Offenbarungsschriften an, von denen wiederum ein Drittel der Islam, ein Drittel das Judentum und ein Drittel das Christentum bilden würde. Ungefähre Berechnungen können kein Beweis sein. Selbst wenn die christliche Gemeinschaft den größten Anteil an der Weltbevölkerung hätte, kann dies kein Beweis für die Richtigkeit des Christentums sein. Wenn dies so währe, mußten der Mazdaismus und das Heidentum, die einen größeren Anteil an der Weltbevölkerung als das Christentum besitzen, die wahre Religion sein. Während dreihundert Jahren, die nach der Emporhebung des Propheten St. Jesus, Friede sei mit ihm, vergingen, massakierten Juden und Mazdaisten die Christen mehrmals. Sie vernichteten ihre Bücher und Schriften und tyranierten sie in zunehmenden Maße. Nach der These dieser Christen müßte das Christentum die falsche, das Heidentum aber die richtige Religion sein.

Eine weitere Behauptung, die von den Protestanten als Beweis vorgelegt wird, ist der Fortschritt der Christen in Technik und Wissenschaft.

Diese Behauptung muß umsichtig untersucht werden, denn der technische und wissenschaftliche Fortschritt Europas enstand erst in den letzten dreihundert Jahren. Es ist wohl bekannt, daß Europa, bis zum Jahre 1494 n.Chr. sich in Wildniss, Unwissenheit und Schmutz befand. Während die Christen sich in diesem Zustand befanden, erlebten die Muslims in Asien, Irak, Hedschas, Ägypten und Andalusien (Spanien) den Höhepunkt der damaligen Wissenschaft, Technik und Industrie. Das heutige gültige Zivilgesetz Europas, verdankt seinen Ursprung den Büchern der islamischen Gelehrten, die sich in den Bibliotheken von Andalusien und Ägypten befanden. Die Geschichte besagt, daß der Past der II. Sylvester in den Universitäten Andalusiens von muslimischen Professoren Wissenschaft erworben hatte. Während ihren Studien in islamischen Schulen merkten die Europäer, daß ihre römischen Ziffern nicht für die Matematik, dem Grundstein der Wissenschaften geeignet sind und übernahmen die arabischen Ziffern, was wesentlich zu ihrem Fortschreiten beitrug. In Hinblick auf diese Kentnisse wird die Wirkung der Religionen auf dem wissenschaftlichen und technischen Fortschritt ersichtlich, die die Muslime schon vor den Christen zu nutzen wußten. In keiner der vier Evangelien steht ein Gebot über Rechtsstaat, Kunst, Handel und Landwirtschaft, die die Grundsteine einer Zivilisation bilden. Es wird sogar verboten, sich damit zu beschäftigen. Der Islam aber schreibt die Gerechtigkeit in der Wissenschaft, der Kunst, dem Handel und der Landwirtschaft vor. Weil die islamischen Länder mit diesen Grundsätzen regiert wurden, erreichten sie den kulturellen Fortschritt und die kultuvierten Völker, nahmen deswegen den Islam an.

Der Reichtum der kultuvierten islamischen Länder lockte die Christen und mit Kreuzzügen, die sie eins nach dem anderen veranlassten, versuchten sie sie auszubeuteten. Neben der Verbreitung des Christentums war der Beweggrund der Kreuzzüge, die Ausbeutung der reichen islamischen Länder. In unserem Jahrhundert sind die Muslimen und die Christen in einem Zustand, der gegensätzlich zu ihren Religionen ist. Der Grund für diese Gegensätzlichkeit, sind die jeweiligen Gebote, die weder von den Christen noch von den Muslimen eingehalten werden. In dem Buch eines westlichen Philosphen steht sogar folgendermaßen: (Die Auswirkungen, die die Muslimen und die Christen vorweisen, sind in fester Verbindung mit der Rechtmässigkeit des Islams und der Unrechtmässigkeit des Christentums, denn um so mehr die Muslimen die Gebote ihrer Religion vernachlässigen, um so schwächer werden sie und leisteten keinen Fortschritt in Wissenschaft und Technologie. Die Christen jedoch stärkten sich und machten Fortschritte, je mehr sie sich von den Geboten ihrer Religion trennten. Wahrhaftig ist der Weg, den die heutige christliche Welt einschlug, gegensätzlich zu den Geboten ihrer Bibel.)

Als Beweis für die Richtigkeit des Christentums stellten die Protestanten eine weitere Behauptung auf: “Es gibt in Europa keine Heiden, doch in den islamischen Ländern leben Juden und Christen.” Somit apellieren sie auf die Wirkungskraft des Christentums.

Anstatt die Richtigkeit des Christentums zu beweisen, dient diese These mehr als Beweis der bewunderswerten Gerechtigkeit, die der Islam vorweist. Denn in einem islamischen Land, besitzt jede Person, zu welcher Religion sie auch angehören mag, das gleiche Recht wie ein Muslim und ist gesetzmäßig gleichberechtigt. Die Nichtmoslems haben in islamisch regierten Ländern immer friedsam leben können. Weder mischte sich jemand in ihren Glauben und in ihre Anbetungsweisen, noch in ihre Handelsfreiheit und in ihre Kunst.

Doch in Europa dulteten weder Protestanten, noch andere christliche Sekten, keine Andersgläubigkeit in ihrem Herrschaftsgebiet.

In christlichen Ländern besaßen Nichtchristen kein Lebens- und Eigentumsrecht.

Die Armenier und griechischen Ortodoxen sind in jedem islamischen Land einheimisch, doch konnten sie in keinem der europäischen Ländern seßhaft werden. Die Anzahl der Armenier, der Katoliken und Protestanten die in Griechenland und auf den Inseln des Mittelmeers leben, beträgt nicht mehr als fünf bis zehn Famillien. Es ist ausgeschlossen, daß Protestanten Kirchen, Schulen und Kloster in katholischen Ländern wie Frankreich, Spanien und Italien gründen oder Schriften veröffendlichen, die den katholischen Glauben tadeln. Genauso ergeht es den katholischen Geistlichen, die sich in einem protestanischen Land befinden. In keinem der islamischen Länder fanden Grausamkeiten wie die Bartholomäusnacht oder der Inquisitionsgreuel statt. (In der Bartholomäusnacht, die sich im Jahre 1572 n.Chr. ereignete, wurden auf Veranlassung des Kaisers Karl IX und der Königen Katherina, in Paris und Umgebung 60.000 Protestanten, wegen ihrem Glauben ermordet.)

Niemals führten islamische Völker derartige blutige Grausamkeiten aus.

Während der Kreuzzüge veranstalteten die Katholiken grausame Massaker, wobei sie hunderttausende Muslimen, Juden, und Protestanten ermordeten und selbst nicht davor scheuten, persönliche Feinde ihrer eigenen Glaubensgemeinschaft zu töten. Innerhalb von zweihundertfünfzig Jahren, in denen die Kreuzzüge stattfanden, verwüstete Europa zu einem riesigen Trümmerfeld.

Unbeschreiblich sind die Grausamkeiten, die die Kreuzritter selbst in ihrem eigenen Land, im Namen des heiligen Propheten Jesus ’Friede sei mit ihm’ veranstalteten, obwohl dieser Prophet sie mahnte, nach einer Ohrfeige auch die andere Wange hinzuhalten. Es steht in den Geschichtsbüchern geschrieben, daß während den Kreuzzüge millionen von unschuldigen Menschen in Europa und Asien niedergemetzelt und ihre Länder verwüstet worden sind. Es ist wohl bekannt was die Juden in Moldau, in Walache und Odessa erleiden mußten und wie die fanatischen Engländer und Christen, die Muslimen, die unter dem russischen Machtbereich leben, tyranisiren.

Nun schauen Sie auf die Christen, die heute in Friede, Wohlstand und Wohlbefinden in den Ländern der islamischen Bevölkerung leben und legen Sie bitte ihr gerechtes Urteil ab, wer von diesen beiden Religionen es ist, die den Menschen die Möglichkeit gewärt, in Gerechtigkeit und Friedsamkeit zu leben und der Menschheit den Weg zu einer fortgeschrittenen Zivilisation weist.

Eine Behauptung wie (die Europäer seien fortgeschritten in Wissenschaft und Industrie, ihre bebauten Länder und die hohe Anzahl an Schulen und Krankenhäuser würden der Menschheit dienen.) würde ein Beweis für die Überlegenheit des Christentums gegenüber dem Islam sein, ist fehl am Platz und falsch. Obwohl Europa bis zum Ende des Mittelalters dem Christentum untergeben war und jede ihrer Handlungen den Evangelien gemäß ausführten, waren sie ruiniert und im schlimmsten Zustand. Sie legen zwar als Beweis die fortschreitende Wissenschaft, die Industrie, die Schulen und Krankenhäuser vor, doch befand sich in Europa keine solcher Einrichtungen, die als Anzeichen der Zivilisation gelten. Sie haben sogar die Kultur, die ihnen von den Römern blieb niedergerissen und jedes ihrer Werke vernichtet. Da die Europäer gemäß den Vorschriften der Evangelien und besonders dem Evangelium nach Lukas, der Kunst, dem Handel und der Landwirtschaft keine Bedeutung beigemessen haben, sammelten sie ihre Nahrung wie die Vögel, dort, wo sie sie grade fanden und hausten auch in diesem Sinne. Überall in Europa herrschte Finsterniss, Unwissenheit und Wildniss. Sie wußten nichts von Krankenhäusern, Schulen und Armenheimen. Doch der heilige Koran hebt die weltlichen Angelegenheiten wie Wissenschaft, Kunst, Handel und Landwirtschaft hervor, befehlt sich mit der Wissenschaft der Kunst, dem Handel und der Landwirtschaft zu beschäftigen und schützte seine Anhänger vor solchen Gefahren.

In dem 9. Vers der heiligen Sure Zümmer (Die Scharen) gebietet ALLAH der Erhabene sinngemäß: “Sind etwa gleich diejenigen, welche wissen und jene, welche nicht wissen?”

In dem 29. Vers der heiligen Sure Nisa (Die Weiber): “O ihr, die ihr glaubt, fresset nicht euer Gut unter euch in Nichtigkeit, es sei denn im Handel nach gegenseitiger Übereinkunft.” In dem 275. Vers der heiligen Sure Bekara (Die Kuh): “Und Allah hat das Verkaufen erlaubt, aber den Wucher verwehrt.” Und in dem 36. Vers der heiligen Sure Nisa: “Und dient Allah und setzt ihm nichts an die Seite; und seid gut gegen die Eltern (mit Worten und Taten), die Verwandten (durch den Besuch), die Waisen (indem ihr sie erfreut), die Armen (durch Almosen), den Nachbarn sei er verwandt oder aus der Fremde (Miltätig und Barmherzig), gegen den vertrauten Freund (rechtmässig und liebevoll), den Sohn des Weges (mit Essen und Trunk) und den Besitz euer Rechten (Seid milde zu ihnen und kleidet sie immer gut.).”

Mit vielen weiteren heiligen Versen und heiligen Sprüchen befiehlt ALLAH, der Erhabene und SEIN heiliger Prophet sich mit Wissenschaft, Kunst und Handel zu beschäftigen und gut zu der Mutter, zu dem Vater, den Verwandten, den Waisen, den Schwachen, den Einsamen, den Nachbarn, den Reisenden und den Sklaven zu sein. Ihnen ihre Rechte zu geben und nicht gegen die Regierung und gegen das Gesetz zu handeln. Während die Vorfahren der heutigen Europäer, nichts von den Mitteln der Zivilisation wußten, wurden überall in den islamischen Ländern regelmäßig Schulen, Universitäten, Armenhäuser, kostenlose Volksküchen, Herbergen und Bäder erbaut. Zur Unterhaltung dieser Wohlfahrtseinrichtungen, gründeten die Muslimen private Hilfsorganisationen, nähmlich die Siftungen. (Es wurden sogar Stiftungen gegründet, die für die Schaden, die von Sklaven und Diener verursacht wurden, aufkamen. Es gab auch Siftungen, die sich für die Reinigung sämtlicher Krankheitsursachen einstellten.) Die Kunst war in den islamischen Ländern allgemein bekannt. Während die Europäer die Uhr noch nicht kannten, schenkte der Khalif Harun ur-Reschid dem französischem König Karlman eine Uhr mit Schlagwerk. Papst Silvester II.[11] erwarb Wissenschaft von den islamischen Universitäten Andalusiens, wo er auch das erstemal Uhren mit Spielwerk sah. Als der spanische König Schanzo an der Wassersucht erkrannkte, (diese Krankheit konnte zu der Zeit in Europa nicht geheilt werden), wante er sich an die muslimischen Ärzte Andalusiens, von denen er in kurzer Zeit geheilt wurde. Es wird in verschiedenen Versen des heiligen Korans darauf hingewiesen, den Armen, den Schwachen und den Reisenden zu helfen. Dies wurde unter den Muslimen zum Brauch und jeder Muslim machte es sich zur Aufgabe den Hilfebedürftigen Hilfe zu leisten. Selbst in den kleinsten islamischen Dörfern, mit zwei oder drei Häusern hat bisher kein Besucher hungern müssen oder gar eine Nacht ohne Obdach verbracht. Diese schöne Sitte wurde auch von den Nichtmuslimen, die in islamischen Ländern unter Muslimen lebten, angenommen. Heute gibt es in Europa viele Menschen die im Wohlstand leben, auch wurden zahlreiche Armenhäuser und Krankenhäuser gegründet, aber trozdem gibt es immer noch Menschen die verhungern. Je dreihundert- bis vierhunderttausend Menschen aus England und Deutschland wanderten nach Amerika, Indien und anderen Ländern aus, weil sie Armut und Mangel an Nahrungsmittel erleiden mußten.

In der türkischen Tageszeitung “Türkiye” wurde am 3. Februar 1988 ein Bericht veröffentlicht, das aus der französischen Tageszeitung “Figaro” entnommen wurde und indem besagt wird. daß 2,5 millionen Menschen in Frankreich in Armut leben und 1,5 millionen dieser Menschen keine Adresse besitzen, nähmlich auf der Straße leben. Ferner berichtet die Zeitung, daß 10 millionen der gesamten französischen Bevölkerung über 60 Jahre alt ist, von denen wiederum 2,5 millionen keinen festen Wohnsitz aufweisen können. Diese Menschen führen ein elendes und einsames Leben. 7% dieser Frauen und 14% dieser Männer, gesammt fünfhunderttausend Menschen nahmen sich durch Selbstmord ihr Leben. Pastor Joseph Wresinski, Leiter der Wohlfahrtsorganisation ATD gab bekannt, daß in Frankreich 2,5 millionen Mensch ihre notwendigsten Bedürfnisse nicht decken können. Als verteidiger der Menschenrechte, sollte sich Europa nicht nur für die Lösungen im wirtschaftlichen und militärischen Bereich, sondern sich für Lösungen gegen den ständig wachsenden Elend einsetzen. Um die Franzosen vor dieser Dürftigkeit zu schonen, müssen allgemeine öffentliche Aktionen gestartet werden.) Dieser Priester gesteht diese Tatsache. Wenn Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Zivilisation als Beweis für die Richtigkeit der Religionen gelten würde, so würde dies nicht für die Christen, sondern für die Muslime ein bedeuteder Beweis sein. (Solange die Muslims sich fest an den Islam hielten, erlebten sie immer einen Aufschwung, sobald sie sich aber von dem Islam entfernten und die Christen nachahmten, erlebten sie einen allgemeinen Verfall.)

Der Wohlstand eines Volkes, kann kein Beweis für die Richtigkeit ihrer Religion sein. Die Behauptung der Protestanten, den Juden wäre Unheil zugekommen, weil sie das Christentum nicht annahmen, ist falsch, da doch der reichste Mann der Welt ein Jude, namens Rotcild ist. Auch Lord Israili, ein Abgeortneter der britischen Regierung, ist ein Jude und gehört zu den reichsten Männern der Welt. Es ist offensichtlich, daß die europäische Goldbörse immer mehr in der Macht der Juden steht. Gemäß der Behauptung der Protestanten, müßte der Judentum rechtmäßiger als das Christentum sein. Zumal müßte die Religion der Menschen, die in Armut, unwissend von Kunst, Handel und Wohlstand in machen Orten Europas und fast überall in Russland leben, eine die falsche Religion sein. Nach der Behauptung der Protestanten ist die Richtigkeit einer Religion an dem Wohlstand seiner Anhänger zu erkennen, dies aber würde ihren Einwand gegen den Islam nicht stärken (sondern ihr Einwand würde somit aufgehoben sein). Die Schulen Europas teilen sich in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe dieser Schulen wird von der Kirche, die andere Gruppe von der Regierung geleitet. In den Schulen die von der Kirche geleitet werden, wird hauptsächlich das Christentum gelehrt. Immer mehr Abgeortnete setzen sich im Parlament dafür ein, die Kirchen vom Schulwesen zu trennen, damit die gesammten Schulen von der Regierung geleitet werden können. Es ist vorrauszusehen, daß die Erziehung der europäischen Jugend der Kirche total entnommen und der Regierung übergeben wird. In den Schulen Europas die von der Regierung und dem Volk geleitet werden, erhält die Jugend Kentnisse über die Naturwissenschaften und der Matematik, doch erhalten sie keinen Religionsunterricht. Somit entsteht eine Jugend die gegen das Christentum ist. Die Absolventen dieser Schulen nehmen immer mehr zu und sie gründen Vereine, veröffentlichen Zeitungen und Zeitschriften, mit denen sie der ganzen Welt bekannt geben, wie unrechtmäßig das Christentum ist. Diese Schulen, die die Protestanten als ein Beweis für die Rechtmäßigkeit des Christentums darlegen, werden eines Tages zweifellos den Grund für den Niedergang des Christentum sein.

Obwohl es in islamischen Ländern auch Regierungen gab die der Wissenschaft nicht den nötigen Wert beimessten und deswegen abgesetzt wurden, sollte man doch besonnen auf die zahlreichen Medressen, (Lehranstalten in denen alle Lehrstufen Vorhanden sind) und auf die Siftungen und Armenhäuser, die an diesen Lehrstätten gebunden sind, schauen. Untersucht man die Siftungsurkunden der Stiftungen, der Medressen Istanbuls, so sieht man, daß diese Stiftungen die gesamten Bedürfnisse der Schüler, ihren monatlichen Gehalt, sowie den Gehalt der Lehrer, Pförtner und der gesamten Bediensteten auf sich nahmen. In welchem europäischen Land gibt es derartige Einrichtungen, die Förderung und Erleichterung anbieten. Auf die Frage, warum die Medressen heute nicht mehr ihren alten wunderbaren Erfolg bewahren konnten, beinhaltet die Antwort keineswegs einen religiösen Grund. Seitdem diese Stiftungen, die zur Wohlfahrt gegründet wurden, in die Hände unqualifizierter, religionsunwissender Leute und heuchlerischen Freimaurer fiel, konnten sie leider nicht mehr gut geleitet werden. Dennoch aber lernen diese Schüler, nicht wie die Schüler Europas nur Naturwissenschaften und Mathematik, sondern neben diesen wird ihnen noch die Glaubenswissenschaft, die Rechtswissenschaft und die Wissenschaft für Koranauslegung, neben anderen Religionswissenschaften gelehrt. Deswegen befinden sich unter diesen Schülern keine Religionsfeinde, wie es in Europa der Fall ist. Da der Fortschritt der Naturwissenschaft die Gebote des Islams unterstützt und einsichtiger macht, dient sie dem Islam. Je besser man die Naturwissenschaften lernt, um so mehr festigt sich der Glaube des Muslims. Im Christentum ist es jedoch gegensätzlich. Jemand kann erst dann ein ganzer Christ sein, wenn er unbedacht die unlogische Denkweise des Christentums, nämlich die Lehre von der Dreieinigkeit, im Sinn (Von der Dreiheit in die Einheit und von der Einheit in die Dreiheit) annimmt.

Auf die Frage eines protestantischen Geistlichen (Warum seid ihr Muslims nicht darum bemüht, die Christen und Götzendiener zum Islam aufzurufen? Warum verteilt ihr nicht die Übersetzung des heiligen Korans unter den Menschen und schickt eure Gelehrten nicht hinaus, sodaß sie den Islam verbreiten können?) antworten wir, indem wir sagen, daß die oben aufgezählten religiösen Dienste eine wichtige Aufgabe eines jeden Muslims ist. Zur Zeit des heiligen Propheten Muhammed ’Friede sei mit Ihm’ legten die Muslime auf diese Aufgabe einen großen Wert und führten sie auch jahrhunderte lang eifrig aus. Der Grund dafür, daß der Islam sich in kurzer Zeit bis auf die hälfte der Welt verbreitete, liegt an dem hohen Wert, den die Muslimen der Gerechtigkeit, den guten Sitten, der Wissenschaft und der Naturwisserschaft beimaßen. Doch seidem Anhänger der Irrlehren (Freimaurer und britische Agenten) in der Regierung wirksam wurden, ließ der Eifer der Muslims, das wichtigste Gebot, und zwar die Gebote ALLAHs, des Erhabenen bekannt zumachen, nämlich die Aufgabe Gutes bekanntzumachen, nach.

Niemand bemüht sich mehr um den Islam zu verbreiten. Diese heimlichen Feinde bezweckten mit ihrer Behauptung (Der Islam ist so weit verbreitet, daß jeder vernünftige Mensch, der die Erlösung und das Glück sucht, den Islam, der sonnenklar dasteht, selbst finden kann.) daß für die Verbreitung des Islams nichts mehr getan wurde.

Über eine falsche und unlogische Behauptung wie (ein Händler der einen reinen Brillant besitzt, braucht seinen Kunden nicht lange suchten. Jener aber, dessen Ware nicht rein ist, muß seinen Kunden suchen und seine Ware preisen, indem er lügt) möchten wir nur sagen, daß man für einen guten Brillant natürlich keinen Kunden suchen muß, doch muß man es zumindest dem Kunden zeigen. Zweifellos wird sich der Kunde für den Brillant entscheiden, nachdem er ihn gesehen hat. Ein Brillant jedoch, der nicht gezeigt wird, kann keinen Kunden finden.

Letztendlich möchten wir den protestantischen Geistlichen noch sagen, daß man die Bücher der Religion und der Rechtschulen ausführlich studieren sollte, denn reine Sturheit und Thesen, die mangelden Wissens aufgestellt werden, können nicht ausreichend für die Beurteilung einer Religion sein.

Im Islam gibt es für die Darstellung und Bewahrung der Glaubenslehre eine Wissenschaft für sich, nämlich die Glaubenswissenschaft, die sich auch mit der Beseitigung der Zweifeln befaßt. Besonders während der Prunkzeit des Islams lebten viele große Gelehrte für Glaubenswissenschaft, die mit ihren vielen wertvollen Werken, die Einwände und Zweifel über die Richtigkeit des Islams, beseitigten. Diese Bücher, die weit über die Welt verteilt wurden, beweisen mit Übertragungen, wie die heiligen Verse, heiligen Sprüche und den Worten der großen Religionsgelehrten, sowie auch mit logischer Einsicht, die Richtigkeit des Islams.

Nicht nur die Juden und Christen wurden somit beantwortet, sondern auch diejenigen, die der Philosophie der alten Griechen nacheifern, die Verirrten, die Atheisten und Freimaurer konnten widerlegt werden, denn im Islam gebietet ALLAH, der Erhabene nichts, was dem gesunden Menschenverstand widerspricht [Um die Weisheit und den Zweck der Gebote ALLAHs, des Erhabenen zu verstehen, muß man einen gesunden Menschenvestand besitzen. Jene unwissende, die sich als kluge Philosophen und Naturwissenschaftler ausgeben, aber nur ihren verirrten Gefühlen und ihrem Ich gemäß reden, haben in Wirklichkeit nichts mit der Richtigkeit, der Wissenschaft und der Naturwissenschaft zu tun. Die Schriften und die Worte solcher Verirrten können jedoch nur auf Gleichgesellte wirken. Kein gesunder Verstand wird diesen verirrten Worten ein Wert beimessen. Im Islam gibt es Angelegenheiten, die dem Menschenverstand nicht erreichbar sind, aber es gibt nichts, was nicht mit der Vernunft zu vereinbaren wäre. (Im arabischen Buch Tarik-ün Nedschat (Der Weg zur Befreiung) und im türkischen Buch Seadeti Ebediyye, dessen englische Übersetzung Endless Bliss ist, werden die Verschiedenheiten der Vernunft ausführlich erleutert.] Um von dem Islam vernünftig berichten zu können, muß man das Buch Mektubat (Briefe) von Imam-ı Rabbanî, dem absoluten Religionsgelehrten, dem Erneuerer des zweiten Jahrtausends, Friede sei mit ihm und die Bücher Scherh-i Mewakıf (Erklärung der Erfahrungen) und Scherh-i Mekasıd (Erklärung der Beabsichtigten) gelesen und verstanden haben.

Man muß sich davor hütten, seine Behauptungen, so wie es die Christen zu tun pflegen, mit Worten wie (Paulus sagte es so), (In diesem Evangelium steht es so geschrieben) oder (Dies ist ein himmlisches Geheimniss und muß so akseptiert werden) zu kräftigen, sondern man muß überzeugende nachweisbare Beweise darlegen. Jemandem, dem die Glaubenswissenschaft nicht bekannt ist, wird es schwerfallen einem klugen Christen die Richtigkeit des Islams zu erzählen. Über dieses Thema werden wir noch ausführlich berichten.