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Eingestellt von Uyakoğlu Ömer
EINE STUDIE ÜBER DIE BÜCHER IM
NEUEN TESTAMENT
Sowie das Christentum an die Gottheit Christi glaubt, so glaubt es auch, dass die Aposteln, zu denen auch Paulus gehörte, Propheten seien. Denn die Schriften und die Briefe der Apostel werden von den Christen, den heiligen Offenbarungen gleichgestellt, zumal sie sie auch in die Bibel einführten. Diese Schriften sind im Neuen Testament, nach den vier Evangelien zu finden.
Schaut man sich diese Schriften der Apostel, die als Ergänzung und zur Vollendung der Evangelien dienen sollen, genauer an, so wird man bald merken, wie verschieden und widersprüchlich sie untereinander sind. Um die gesamten Widersprüchlichkeiten dieser Schriften darzulegen, würden unsere Seiten nicht ausreichen, da dies ein Buch ergeben würde, was weitaus umfangreicher als die Bibel wäre.
Deshalb möchten wir ihnen nur einige Beispiele darlegen.
Bezüglich der Widersprüche zu der Bekehrung von Paulus, schrieb, der islamische Gelehrte, Rahmetullah Effendi in seinem Buch Izhar-ül-Hak folgendes:
Im 9. 22. und 23. Kapitel der Apostelgeschichte wird die Bekehrung von Paulus auf verschiedener Weise wiedergegeben. In meinem Buch Isalet-usch-Schukuk (Die Beseitigung der Zweifel) habe ich zehn dieser Widersprüche angegeben, von denen ich ihnen nun drei mitteilen möchte:
1– In der Apostelgeschichte (9/7) steht: (Den Männern die Saulus (Paulus) begleiteten, verschlug es die Sprache. Sie hörten zwar die Stimme, aber sie sahen niemand.) In dem 9. Vers des 22. Kapitels steht wiederum: (Meine Begleiter sahen wohl das Licht, hörten aber nicht die Stimme.)
Im 26. Kapitel jedoch wird nicht davon berichtet, ob die Begleiter etwas hörten oder nicht, dieses Thema wird ignoriert. Es ist eindeutig, dass diese Überlieferungen das selbe Thema auf verschiedener Weise wiedergeben.
2– In dem gleichen Buch (9/6) steht: (Der Herr sagte zu ihm: Doch nun steh auf und geh in die Stadt! Dort wirst du erfahren, was du tun sollst.) Und im 10. Vers des 22. Kapitels steht (Der Herr sagte: Steh auf und geh nach Damaskus! Dort wirst du erfahren, was Gott dir zu tun bestimmt hat.) Und wiederum in der Apostelgeschichte (26/16, 17, 18) heisst es: (Doch nun steh auf, denn ich bin erschienen, um dich in meinen Dienst zu nehmen. Du sollst weitersagen, was du heute gesehen hast, und was ich dir noch zeigen werde. Ich sende dich zu den Juden, wie Nichtjuden und werde dich vor ihnen schützen. Du sollst ihnen die Augen öffnen, damit sie aus der Finsternis ins Licht kommen, aus der Gewalt des Satans zu Gott. Denn wenn sie mir vertrauen, wird ihnen ihre Schuld vergeben und sie erhalten ihren Platz unter denen, die Gott erwählt hat.) Auch hier wird eindeutig ein Widerspruch deutlich, denn das 9. und das 22. Kapitel berichten, dass der Apostel erst in der Stadt erfahren sollte, zu was ihm Gott bestimmt hat. Aber in dem 26. Kapitel wird berichtet, dass der Apostel dort, wo er die Stimme hörte, auch erfuhr was er zu tun hatte.
3– Der 14. Vers des 26. Kapitels lautet: (Wir stürzten alle zu Boden, und ich hörte eine Stimme auf hebräisch rufen.) Im 7. Vers des 9. Kapitels wird dieses Ereignis aber wie folgt beschrieben: (Den Männern die Saulus begleiteten verschlug es die Sprache.) Doch im 26. Kapitel wird weder davon berichtet, dass sie zu Boden stürzten, noch dass es ihnen die Sprache verschlug.
Weiterhin berichtet das Buch, dass es in den Geschichten der Aposteln, weitere Widersprüchlickeiten gibt, die viel umfangreicher sind.
Im 1. Brief des Paulus an die Korinther, steht am Anfang des 10. Kapitels: (Ihr sollt es euch klar machen, Brüder, wie es unseren Vorfahren in der Wüste ergangen ist. Sie waren alle unter der Wolke, und alle wurden durch die Wolke und das Meer auf Mose getauft. Betet also keine Götzen an, wie es ein Teil von ihnen getan hat! Treibt nicht Unzucht wie ein Teil von ihnen, damals starben an einem Tag 23.000)
In der 4 Mose/Numeri (25/1,7) wird jedoch folgendes überliefert: (Als die Israliten ihr Lager in Schittim hatten, begannen die Männer, sich mit moabitischen Frauen einzulassen. Er nahm einen Speer, folgte den beiden in den innersten Raum des Zeltes und durchbohrte sie. Sofort hörte die Seuche, die unter den Israliten wütete, auf. Es waren schon 24.000 Menschen, daran gestorben) Auch in diesen beiden Überlieferungen besteht der wesentliche Unterschied von 1000 Menschen. Es kann nicht abgestritten werden, dass nur eine dieser Überlieferungen richtig sein kann und die andere falsch ist.
In der Apostelgeschichte (7/14,15) steht: (Denn Josef lud seinen Vater Jakob mit allen Kindern und Enkeln ein, nach Ägypten überzusiedeln. Auf diese Weise kam Jakob mit seiner ganzen Familie nach Ägypten, insgesamt 75 Personen.)
Gemäß den Überlieferungen dieses Kapitels, werden Josef und seine zwei Söhne nicht in diese 75 Personen miteinbezogen. 75 ist hier die Anzahl der Kinder und Enkel Jakobs, ausser Josef und seine zwei Söhnen. Aber in der 1. Mose/Genesis (46/27) wird eindeutig folgende Auskunft überliefert: (Zählt man Josef und seine Söhne hinzu, so kamen-Jakob selbst eingeschlossen-insgesamt 75 männliche Angehörige der Jakobsfamilie nach Ägypten.) Die fehlerhafte Überlieferung der Apostelgeschichte wird somit deutlich erkennbar. Die vier Evangelien und Briefe des Neuen Testamens, die als Quelle der Grundlehre des Christentums dienen, befinden sich in einem derartigen Zustand. Wie wir es ihnen schon oben erläutert haben, ist die Anzahl der Widersprüche des Alten und des Neuen Testaments dermaßen hoch, dass man bändeweise Bücher verfassen müsste, um sie alle darzulegen. Da die Bücher Ishar-ül-hak und Schems-ül-hakika sehr eingehend über dieses Thema berichten, haben wir ihnen keine weitere Beispiele dargelegt. Wer aber seine Studie zu diesem Thema vertiefen möchte, sollte sich an die Werke folgender Wissenschaftler wenden: Der Protestant Cisler veröffentlichte im Jahre 1818 n.Chr. das Buch Die Texte der Evangelien zu diesem Thema. Selirmaciri veröffentlichte sein Werk Einführung in das Neue Testament im Jahre 1817 n.Chr. Das Orginal des ersten Evangeliums wurde im Jahre 1832 von Sifirin veröffentlicht. Im Jahr 1832 veröffentlichte der zeitgenössische Orientalist Yor das Werk Nachdenken über die Evangelien. Auch sollten das Werk des orientalisten Schuazer, das im Jahre 1841 unter dem Titel Die Studie über das Evangelium nach Johannes veröffentlicht wurde, sowie Werke von Gustaf Ichtelin, Stauruz und weiteren zahlreichen Historikern untersucht werden.
Im heiligen Koran, an dem sich die Muslime fest halten, (da sie durch Ihm das Glück auf der Welt und im Jenseits erreichen), wurde in dem 9. Vers der Sure El-Hidschr sinngemäß prophezeit: Siehe, wir sandten die Warnung herab, und siehe, wir wollen sie hüten auf keiner Weise entstellt. Ihm wurde seit der Hedschra, nähmlich seit 1417 Jahren, weder ein Punkt hinzugefügt noch weggelassen, denn ALLAH, der Erhabene bewart es vor jeder Veränderung.
Erstaunlich ist aber, dass trotz all dem, Priester, die gegen Entgeld beauftragt wurden, in den islamischen Ländern das Christentum (dessen wahre Gesicht wir soeben aufdeckten) zu verbreiten, darauf hoffen den Islam, der auf einem ünerschütterlichen Fundament bis heute unverändert und wahr bleiben konnte, zu vernichten, um somit die Wahrheit ihrer Religion zu beweisen. Wahrhaftig versetzt uns dies in Erstaunen. Wenn es wirklich ihre Absicht gewesen wäre die Wahrheit zu finden, so wären sie entschuldbar, da ihre Auffassungen Büchern entspringen, die nicht den Wert der islamischen Bücher enthalten. Leider aber versuchen sie mit verschiedene Anschwärzungen und Lügen unwissende Muslime zu täuschen, um sie somit vom Islam zu entfernen. Als wenn sie die Bücher der islamischen Gelehrten nicht kennen würden, und als wenn sie es nicht selbst wären, die die Fragen der islamischen Gelehrten nicht beantworten konnten, scheuen sie sich nicht davor den Islam mit den immer gleichen minderwertigen Verleumdungen anzugreifen.
Mit einer hinterlistigen Heimlichkeit, versuchen sie unter der Hand ihre Bücher und Schriften, die voll von Lügen und Verleumdungen sind, zu verbreiten.