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Eingestellt von Uyakoğlu Ömer
DIE ÜBERSETZUNG DES 16. BRIEFES
Muhammed Ma’sum, Friede sei mit ihm, schreibt im 16. Brief des dritten Bandes seines Buches wie folgt: “Heutzutage hören wir von sonderbaren Nachrichten. Jeder der die Bedeutung weiß oder nicht, pflegt von dem “Monismus” zu sprechen. Sie meinen, dass ER alles ist. Sie sagen: ‘Der Name “Allah” ist ein Wort, das das Weltall deutet, das aus allen Wesen besteht. Der Name Zeyd um fasst jedes Glied des Menschen, der diesen Namen trägt. Jedoch hat jedes Glied einen Namen. Kein Glied heißt Zeyd. Aber der Name Zeyd umfasst alle Glieder. Auf diese Weise wird ALLAH, der Erhabene, im Weltall gesehen. Man kann dieses Weltall als ALLAH bezeichnen’. Diese Worte leugnen jedoch die Einheitslehre und bestätigen das Wesen der Geschöpfe. Das Wesen des Erhabenen sei, nach ihrer Auffassung, im Wesen der Geschöpfe. Es ist unbestreitbar, dass diese Worte falsch sind. Denn nach dieser Behauptung wäre das Wesen des Erhabenen dem Wesens der Geschöpfe bedürftig, wie das Ganze seine Bestandteile benötigt. Das bedeutet das Wesen des Erhabenen, zu leugnen. Es versteht sich von selbst, dass diejenigen ungläubig sind, die so etwas behaupten.
In Wirklichkeit aber ist das Wesen des Erhabenen und das der Geschöpfe verschieden. Man muss ALLAH, den Erhabenen außerhalb der Geschöpfe auffassen. Diese zwei Wesen sind verschieden. Sie gleichen einander nicht. Die Großen der Sufis, die von der Einheitslehre sprechen, haben ihre Absicht nicht erklären können. Denn, wenn sie sich, wie oben erwähnt, ausdrücken, verursachen sie Unglauben. Wenn sie sagen, dass die Einheit außerhalb der Geschöpfe besteht, hat das Wort “Einheit” keinen Sinn. Wenn die Geschöpfe außerhalb der Einheit gewesen wären, würde die Einheitslehre falsch sein. Jedoch sind die Welten nicht außerhalb der Einheit. Wenn man sagt, die Welten seien Einbildung [wie Bilder im Kino bzw. Fernsehen], hat das Wort “Einheit” bzw. “ER ist alles” keinen Sinn. Denn es ist davon keine Rede, dass sich ein wahres Wesen mit einem Trugbild vereinigt. Wenn sie mit dem Wort “ER ist alles” meinen, dass es kein anderes Wesen gibt außer IHN, so ist ihr Wort richtig. Jedoch hat ihr Wort “ER ist alles” keine wirkliche sondern übertragene Bedeutung. Wenn man beispielsweise sagt, dass man jemanden gesehen hat, indem man jemandes Spiegelbild im Spiegel sah, hat diese Äußerung eine übertragene Bedeutung. Bildlich gemeint kann man statt dem Wesen, die Spiegelungen nennen. Aber die Wesen und ihre Spiegelungen sind verschiedene Dinge. [Die Stimmen des Gebetsrufes bzw. Koranrezitieren des Gebetsrufers bzw. Vorbeters, die man durch dem Fernseher, Radiogerät oder Lautsprecher hört, sind nicht die wahren Stimmen. Sie sind deren Echos. Wenn man diese als Stimmen des Gebetsrufers bzw. Vorbeters bezeichnet, ist es bildlich gemeint vernünftig. In Wirklichkeit dagegen ist es falsch. Deswegen ist es nicht zulässig, beim Gebetsverrichten dem Vorbeter zu folgen, wenn man seine Stimme durch den Lautsprecher hört.] Diese als gleiche zu bezeichnen bedeutet einen Löwen als einen Esel zu bezeichnen. In Wirklichkeit aber sind diese zwei Tiere ganz verschieden. Durch die Bezeichnung kann ein Esel kein Löwe sein und umgekehrt. Manche Großen der Sufis sagten: “Das Wort ‘ER ist alles’ heißt, dass ALLAH, der Erhabene, als Erscheinung der Geschöpfe gesehen wurde und nicht dass ER außerhalb der Geschöpfe vorhanden ist. ALLAH, der Erhabene, ist anwesend. Die Geschöpfe sind SEINE Erscheinungen.” Diese Worte aber bedeuten, dass die Geschöpfe ewig sind. So leugnet man ihre Vergänglichkeit. Und dies ist Unglaube.
Wir hören über die Auferstehung und das Jenseits folgende Worte: “Alle Lebewesen enstehen aus Erde. Zum Beispiel, von der Erde entstehen Pflanzen. Diese werden von Tieren gefressen und verwandeln sich in Fleisch. Die Menschen leben von Pflanzen und Tieren. Und von Menschen entstehen andere Menschen. Dies nennen sie dann die Auferstehung.” Diese Worte verleugnen die wahre Auferstehung. Das ist “Häresie” und “Ketzerei”. Sie verleugnen die heiligen Hadithe und den heiligen Koran.
Wiederum hören wir wie folgt: “Den Ungebildeten ist befohlen worden, Gebete zu verrichten. Menschen und alles beten an. Der Prophet Muhammed hat das Gebetsverrichten befohlen, damit die Unzivilisierten kein Verderben stiften und nicht rauben.” Über das Gebetsverrichten und die anderen Anbetungen müssen Sie eins wissen, dass diejenigen, die so behaupten, ungebildet bzw. dumm sind. Der heilige Prophet teilte mit: Das Gebetsverrichten ist der Grundpfeiler der Religion. Jener, der das Gebet verrichtet, schützt die Religion. Jener, der kein Gebet verrichtet, stürzt die Religion. Das Gebetsverrichten ist die Himmelfahrt des Gläubigen. Das heißt, man befindet sich im nächsten Zustand zu ALLAH, dem Erhabenen, während man das Gebet verrichtet. Hierzu lauten auch folgende heilige Hadithe: “Das Gebetsverrichten ist mein Augenlicht. Während des Gebetsverrichtens werden die Scheidewände zwischen dem Schöpfer und den Menschen beseitigt. Alle Vorzüge und Glückseligkeiten sind innerhalb der Gebote und Verbote ALLAHs, des Erhabenen. Der 32. heilige Vers der Sure Yunus (Jonas) lautet dem Sinn nach: “Was bliebe ohne die Wahrheit als Irrtum.” Der heilige Koran und die heiligen Hadithe befehlen, dem Religionsrecht zu folgen. Das ist der rechte Weg. Diejenigen, die außerhalb dieses Weges sind, sind auf dem Weg des Satans. Abdüllah bin Mes’ûd, Friede sei mit ihm, sagt: “Der heilige Prophet zeichnete auf einem Sandboden eine gerade Linie und sagte: “Diese Linie führt den Menschen zum Wohlgefallen ALLAHs, des Erhabenen.” Danach zeichnete Er zusätzliche Linien auf beiden Seiten dieser Linie [wie eine Gräte] und erklärte: “Das sind Wege, worauf die Satane zum Unglück führen.” Man darf nicht meinen, dass die Erkenntnisse, die von den Propheten berichtet und von den Gelehrten der Sunna in ihren Büchern eingeschrieben wurden, Illisionen und Märchen seien. Zu behaupten, dass das Religionsgesetz für Rückschrittliche und Dumme sei, ist Häresie, Unglaube und Dummheit.
Das Wort, “Geschöpfe sind nicht ALLAH, der Erhabene, selbst oder sie sind nicht von IHM getrennt” soll Sie nicht verwirren! Und stellen Sie die Frage nicht: “Was sind sie?” Geschöpfe sind Erscheinungen der Eigenschaften ALLAHs, des Erhabenen, nicht ER selbst und nicht anders als SEIN Wesen heißt, dass sie keine Wesen außer SEINEM Wesen sind. Denn die Namen und Eigenschaften ALLAHs, des Erhabenen, sind mit IHM anwesend und nicht getrennt von IHM. Sie bestehen nicht von selbst. Dies ist so als wenn man sagt dass, das Spiegelbild des Menschen nicht er selbst und nicht anders als er selbst ist.
Mit einer heiligen Hadith wurde mitgeteilt: “ALLAH, der Erhabene, hat Adam in SEINEM Ebenbild erschaffen.” Das heißt: Wie ALLAH, der Erhabene, ohne gleichen ist, hat ER Adam erschaffen, ohne dass er anderen Geschöpfen [Tieren] gleicht. An die in dieser heiligen Hadith und anderen offen Berichteten müssen wir sofort glauben. Man muss seinen Glauben nicht verderben, indem man man denkt, dass die Bedeutungen vieler Worte damals anders seinen als heute. ALLAH, der Erhabene, hat an Adam, Friede sei mit ihm, viele Vorzüge erschaffen, die SEINEN Eigenschaften ein bisschen ähnlich sind. Die oben erwähnte heilige Hadith zeigt, dass die Vorzüge der Menschen nicht wie SEINE Eigenschaften sind, sondern dass sie Ähnlichkeit mit den SEINIGEN haben. So wie die Eigenschaften Wissen, Macht und andere. Nur die Namen der Eigenschaften gleichen einander. Ihre Wahrheiten sind anders.
Der heilige Koran ist ein Wunder. Wenn man sagt, dass dieses Wunder nicht hinsichtlich der Gebote, Verbote und Nachrichten, sondern hinsichtlich der Literatur bzw. der Semantik und küntstlerischen Vollendung ist, heißt dies nicht an den heiligen Koran zu glauben und die heiligen Verse zu verspotten.
Der 54. heilige Vers der Sure Fussilet (Die deutlich Erklärten) besagt sinngemäß: “Ist’s nicht, dass ER alle Dinge umgibt?” Die Gelehrten der Sunna sagten, dass das Wissen ALLAHs, des Erhabenen, alle Dinge umfasst, nämlich ER weiß alles. Wenn man sagt, dass ALLAH, der Erhabene, alles umfasst, bedeutet dies nicht, dass ein Körper einen anderen umgibt. Wir glauben, dass ALLAH, der Erhabene, alles umfasst und dass ER mit allem ist. Aber wir denken nicht, wie es ist. Denn unsere Vernunft kann das nicht begreifen. Diese Angelegenheiten sind nicht wie Dinge, die man denken bzw. sich vorstellen kann.
Während man “Lâ ilâhe illallah” (Es gibt keinen Gott außer ALLAH, dem Erhaben) sagt, muss man es ablehnen, dass Götzendiener ihre Götzen als Gott anerkennen. Dass Ungläubige Götzen als Gott anerkennen, heißt nicht, dass sie sie als Schöpfer anerkennen, sondern dass sie die Götzen anbeten. Die meisten Ungläubigen sind nämlich nur bei der Anbetung Götzendiener. Um Moslem zu werden, muss man zusätzlich “Muhammeden resûlullah” (Muhammed, Friede sei mit Ihm, ist Prophet ALLAHs, des Erhabenen) aussprechen. Solange man auch das nicht ausspricht, darf man nicht gläubig werden. Damit der Glaube vollkommen wird, muss man auch die Begierden des Ichs zurückweisen. Der 23. heilige Vers der Sure Dschasiye (Das Knien) besagt dem Sinn nach: “Was meinst du wohl? Wer zum Gott sein Gelüst annimmt.” Die Gelehrten der Sunna haben gesagt, dass die Begierde des Menschen zu seinem Gott wird. Indem man “Lâ ilâhe” (Es gibt keinen Gott) ausspricht, weist man seine Begierde zurück. Wenn man dieses Einheitsbekenntnis öfters ausspricht, befreit man sich von seinen Begierden und von der Versuchung des Teufels und erkennt, dass man Diener ALLAHs, des Erhabenen ist. Dass man öfters den Namen des Erhabenen rezitiert, nähert einen ALLAH, dem Erhabenen. Die Liebe vermehrt sich nämlich gegenseitig. So bleibt keine Liebe im Herzen des Menschen, außer der Liebe zu ALLAH, dem Erhabenen. Wenn man das Einheitsbekenntnis (Lâ ilâhe illallah) öfters ausspricht, werden die Beziehungen zu den Geschöpfen völlig beseitigt. Alle Scheidewänd zwischen ALLAH, dem Erhabenen und dem Diener werden aufgehoben. Schah-ı Nakschibend Muhammed Behaüddîn-i Buharî[39] sagte: “Alles, was du gesehen, gehört und gewusst hast, ist nicht ER. Während man Lâ ausspricht, muss man alles außer IHM zurückweisen.” Ebu Ishak Kâzrunî[40] träumte von dem heiligen Propheten, Friede sei mit Ihm, und fragte Ihn, was das Einheitsbekenntnis ist. Als Antwort sagte Er: “Sich dessen bewusst sein, dass alles, was einem zu Herzen kommt bzw. einfällt und was man sich vorstellt, nicht ALLAH, der Erhabene ist, währen man das Wort ALLAH ausspricht.”
Wenn man sich als einen Scheich bzw. Religionsführer vorstellt, aber seine Worte dem Religionsgesetzt widersprechen, ist man kein Geistlicher sondern Glaubensverderber. Solche sind Ungläubige und Religionsverderber. Man muss mit denen keine Bekanntschaft führen. Wenn man mit denen spricht oder ihre Bücher liest, wird einem der Glaube verdorben. Diese führen einen zum ewigen Unglück. Man muss sich vor ihnen und ihren Büchern hüten, wie man sich vor einem Löwen hütet. Wer von denen getäuscht wurde, muss es sofort bereuen. Das Tor der Reue ist offen. Bis zum letzten Atemzug werden die Reuen angenommen.