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Eingestellt von Uyakoğlu Ömer

EINE STUDIE ÜBER DIE VIER BÜCHER,
DIE ALS EVANGELIEN BEZEICHNET WERDEN

In einer Broschüre, die von einem protestantischen Geistlichen veröffentlicht wurde, steht unter anderem folgendes geschrieben. (Die Muslime, die hinsichtlich des Geschichtslaufs der Evangelien unwissend sind, behaupten die Christen hätten die Evangelien verändert, um somit die Offenbarungen der Evangelien bezüglich des Propheten Muhammeds, verheimlichen zu können. Hierzu möchten wir sagen, daß Imam-ı Buchari, Schah Veliyullah-ı Dehlevi, Fahrettin-ı Razi, der indische Gelehrte Sejjid Ahmed und andere Gelehrte bestätigt haben, daß die heutigen Evangligen mit den Evangelien, die vor der Zeit des Propheten Muhammeds vorhanden waren, übereinstimmen und nicht verändert worden sind. Alte Evangelien, die sich in den bekannten Bibliotheken Europas befinden, werden unsere Worte bestätigen. Wenn die Muslime in den heutigen Evangelien und in den Evangelien, die vor der Zeit des Islams, in verschiedene Sprachen übersetzt wurden, irgend ein Beweis für eine Veränderung vorweisen können, so sollten sie dies offen darlegen.)

Wir Muslime werden dieser Aufforderung gerne entgegenkommen und die erforderten Beweise eins nach dem anderen vorlegen. Wie bekannt besteht die Bibel welche das Glaubensdogma des Christentum bildet, aus zwei Teilen nämlich dem Alten und dem Neuen Testament. Das Alte Testament enthält Verse die der heiligen Thora entnommen wurden und Geschichten die den verschiedenen Propheten, der Kinder Israles, zugesagt wurden.

Das Neue Testament enthält die vier Evangelien und die Briefe und Schriften, die angeblich von einigen Jüngern und von Paulus geschrieben worden sind. Daß das Alte Testament einer Veränderung unterlag, wird selbst von den Christen bestätigt. Wir möchten uns hier nicht eingehender mit dem Alten Testament beschäftigen. Für jene, die mehr Auskunft zu diesem Thema erhalten wollen, empfehlen wir das arabische Buch Ishar-ül Hak (Äußern des Rechten), dessen türkische Übersetzung mit dem Namen Ibraz-ül-hak erschienen ist. (Als die Belästigungen und der Folter, den die Juden den Christen antaten, immer mehr zunahm und diesem ganzen Greuel noch widerliche Beschuldigungen, die dem Propheten St. Jesus und seiner Mutter St. Maria nachgesagt wurden, zugefügt wurden, die Juden gingen so weit den Propheten Jesus als uneheliches Kind und seine Mutter als Unsittlich zu bezichnen, entschlossen sich die Christen die Thora ins lateinische zu übersetzen, um den Juden zu beweisen daß in dem Buch ALLAHs, des Erhabenen keine derartigen Verleumdungen zu finden sind. Daß wahre Gesicht der jüdischen Religion, die Verleumdungen und Feindlichkeiten, die die Juden den Christen und Muslimen gegenüber aufbrachen, wird am Ende unseres Buches, unter der Überschrift (Das Judentum und die Thora) ausführlich behandelt.

Der deutsche protestantische Geschichtswissenschaftler Strauß (Davit Friedrich), gest. 1875 n.Chr (1291 n.Hed.), deren Werke wie (Das Leben des Menschen), (Christliche Ausbildung) und (Das neue Leben des Menschen) veröffentlicht wurden, berichtete: (Zur Zeit, in der sich das Christentum anfing zu verbreiten, übersetzten die Christen das Alte Testament, das von den Juden zu verschiedenen Zeiten verändert wurde, in die griechische Sprache. Da diese Übersetzung nicht mit dem Buch der Kinder Iraels übereinstimmte, empörten sich die Juden darüber sehr. Daraufhin fügten die Christen der Übersetzung des Alten Testaments Abschnitte bei, um die Juden somit zu beruhigen, mischten sie zum Beispiel dem Psalter Namen zu, die angeblich die Namen der Väter des heiligen Propheten Jesus Friede sei mit ihm seien. Auch der Abschnitt indem berichtet wird, wie der Prophet Jesus in die Hölle käme, wurde in das Buch von Jeremias zugefügt. Als die Juden diese Veränderungen sahen, empörten sie sich mit den Worten “Dies steht nicht in unseren Büchern”, woraufhin die christlichen Geistlichen die Juden beschuldigten, so gottesunfürchtig zu sein, die heiligen Bücher zu verändern. Somit begangen die Anhänger beider Religionen sich gegenseitig anzugreifen, was sich immer mehr und mehr auswirkte. Als auch ein Teil der christlichen Geistlichen in Zweifel fielen, enstanden verschiedene christliche Glaubensrichtungen. Diese Unruhen führten zu großen Kriege. Dreihundertfünfundzwanzig Jahre nach dem heiligen Propheten Jesus Friede sei mit ihm, kamen nach dem Erlass des Kaisers Konstantin der Grosse, dreihundertneunzehn christliche Geistliche, zu dem ökumenischen Konzil in Nizäa zusammen. Den Grund für dieses Konzil bildeten die verschiedenen und gegensätzlichen Ausfertiggungen des Evangeliums, denen man eine Ordnung bringen wollte. Dieses Konzil endete mit der Annahme der Gottheit Christi und indem man dem Evangelium Abschnitte der jüdischen Bücher zufügte, wurde eine neue Ausfertigung des Evangeliums hergestellt. Die anderen Evangelien wurden als zweifelhaft bestimmt, dieses Urteil wurde von Sant Jerome in das Evangelium zufügte. (Sant Jerome, in Arabien wird er Irunimus genannt, befand sich drei Jahre in Istanbul. Im Jahre 382 zog er nach Rom und wurde zum Sekretär des Papstes ernannt. Der dreizigste September ist sein Namenstag. Seine Übersetzungen wurden zum Wortlaut der Kirche.)

Im Jahre 364 n.Chr. versammelten sich einige Geistliche zu dem Konzil Lodisiya. Nachdem sie das Alte Testament bestätigten, erklärten sie das Buch Esther, sowie sechs Briefe der Aposteln, die während dem Konzil in Nizäa abgelehnt wurden, als richtig. (Der Brief des Jakobus), (der zweite Brief des Petrus), (der zweite und dritte Brief des Johannes), (der Brief des Judas) und (der Brief des Paulus an die Hebräer). Ihren Beschluss zur Wiederannahme dieser Bücher und Schriften, machten sie überall bekannt. (Das Buch der Beobachtungen des Johannes, nämlich das Offenbarungsbuch) wurde sowie von dem Konzil des Jahres 325, als auch vom Konzil, das im Jahre 364 stattfand, nicht begläubigt und blieb somit Zweifelhaft.

Während dem Konzil, das im Jahre 397 in Karthago sattfand und zu dem sich hundertsechsundzwanzig Geistlichliche zusammentaten, wurden wiederum Bücher anerkannt, die von den beiden vorigen Konzilen nicht anerkannt wurden. Diese Bücher sind (das Buch Tobit), (das Buch Baruch), (das Buch Kilisai), (die Bücher Makkabäer) und (die Beobachtungen des Johannes, nämlich das Offenbarungsbuch). Nachdem dieses Konzil diese Bücher annahm, wurden die Bücher, die einst als Zweifelhaft bezeichnet wurden, von den Christen hoch geehrt.

Dieser Zustand währte eintausendundzweihundert Jahre an, bis die Protestanten erschienen und über (dem Buch Tobit), (dem Buch Baruch), (dem Buch Judith), (dem Buch Kezdüm), (dem Buch Kilisai) und den Büchern der Makkabäer große Zweifel aufkammen. Die Protestanten bestanden darauf, daß diese Bücher die von den Konzilien anerkannt wurden, falsch seien und abgelehnt werden sollten. Die Protestanten, die einige Abschnitte des Buches Esther annahmen, lehnten aber andere Abschnitte des gleichen Buches ab, indem sie versuchten ihr Verhalten mit verschiedenen Beweisen zu bekräftigen. Einer dieser Beweise bildet die Behauptung, daß dieses Buch im orginalen in hebräisch und chaldaischrischer Sprache geschrieben worden sei, doch diese Sprache nicht mehr vorhanden ist. Der christliche Geistliche und Historiker Vivisbus, bemerkt in dem zwanzigsten Abschnitt des vierten Bandes seines Buches, daß die Bücher die wir oben erwähnt haben und besonders (die Bücher Makkabäer) verändert worden sind.

Somit gestehen die Protestanten, daß das Konzil, die geistliche Zusammenkunft, die mit dem heiligen Geist bekräftigt wurde und deren Beschlüsse, die seit eintausendundzweihundert Jahren das Dogma der Christlichen Religion bilden, sich über falsche und verirrte Angelegenheiten geeinigt hatte. Trotz dieses Geständnisses, scheuten sie sich dennoch nicht davor viele Beschlüsse dieser Konzilien, die der Logik widersprechen, anzunehmen. Somit schlugen die Protestanten einen Weg ein, der einzig in seiner Gegensätzlichkeiten ist. Wie ist es möglich, daß eine Religion wie diese, die total von Zweifel und Zwietracht bedeckt wurde, in den Herzen von millionen vernüftiger Christen, als Rettung und Anlaß zum Glück einen Platz finden konnte? Dieser Zustand versetzt viele Menschen in Verwirrung.

Die Christen setzten ihre Glaubenslehre aus dem Alten und Neuen Testament zusammen. Diese Bücher sind nicht frei von Zweifel und Ungewissheit, denn keinem dieser Bücher kann nachgewiesen werden, daß sie unverändert geblieben sind. Genauer gesagt, die Originale dieser Bücher konnten nicht durch gerechte Menschen bis in unsere Zeit überliefert werden. Wie bekannt kann ein Buch erst dann seine Richtigkeit und Himmlischkeit, nämlich das es von ALLAH dem Erhabenen gesandt wurde beweisen, wenn in ihm bemerkt wird, daß es durch einem Propheten gesandt wurde, daß es vor Veränderungen geschützt ist und daß es von gerechten Menschen übertragen worden ist, was auch durch durchlaufenden Belegen bewiesen werden muß. Bevor es dem gesunden Menschenverstand nicht eindeutig Bewiesen werden kann, kann ein Buch nicht frei von Zweifel und Ungewissheit sein. Denn ein Buch das man jemandem zuschreibt, von dem man glaubt, daß nur er allein Eingebung erhalten hat, kann nicht beweisen, daß es von der gleichen Person verfasst worden ist. Auch können nicht Aussagen einer oder mehrerer christlichen Glaubensrichtungen, ihre Bemühungen und ihre wiederholenden Bestätigungen, ein gesundes Beweismaterial sein. Die christlichen Geistlichen besitzen keinen anderen Beweis, als daß sie die (heiligen Bücher) einem den vorigen Propheten oder Aposteln zuschreiben. Diese Behauptungen sind keine Beweise, die eine Glaubenslehre darlegen und den Zweifeln im Herzen ein Ende geben kann, sie sind nicht überzeugend. Kein Mensch mit gesundem Verstand, kann seine Religion, das ihn auf der Welt Ruhe und Frieden und im Jenseits vor der Qual schützen und ihm den Weg zum ewigen Glück öffnen soll, auf solch einem morschen Fundament aufbauen und dabei ruhig und gewissenhaft sein.

Viele Bücher aus dem Alten und Neuen Testament und mehr als siebzig Bücher, die über St. Jesus Friede sei mit ihm, über St. Maria und der damaligen Zeit berichten und von denen einige noch heute vorhanden sind, werden von den Christen abgelehnt und als erfunden bezeichnet. Im Buch Ishar-ül hak (Äußern des Rechten) wird ausführlich über dieses Thema berichtet.

Die alten und heutigen christlichen Geistlichen waren und sind sich darüber einig, daß das Evangelium nach Matthäus in hebräischer Sprache geschrieben worden ist. Durch die Zerteilung der Christen in verschiedene Sekten, kam das Orginal dieses Evangeliums abhanden. Das heutige Evangelium nach Matthäus ist eine Übersetzung des Orginalen, wobei man jedoch nicht weiß, von wem es übersetzt wurde. Der christliche Geistliche Saint Jerome gab zu, daß es ihnen bis heute nicht gelungen ist, den Übersetzer dieses Evangeliums festzustellen. Thomas Ward, ein Katholik, berichtete von einem Artikel der von Saint Jerome verfasst wurde und in dem berichtet wird, daß einige der alten christlichen Gelehrten über die Richtigkeit des letzten Kapitels des Evangeliums nach Markus und über das zwansigste Kapitel des Evangeliums nach Lukas, denen sie auch einige andere Verse zufügten, Zweifel hegten. Andere Gelehrte wiederum gerieten über die Richtigkeit der ersten zwei Kapiteln des Evangeliums nach Lukas in Zweifel, dem sollte man noch zufügen, daß sich in den Evangeilen, die sich in den Händen der christlichen Sekte Marcion befinden, diese beiden Kapitel nicht vorhanden sind.) In seinem Buch, das 1837 n.Chr., 1253 n.Hed. in Boston gedruckt wurde, berichtet Norton, auf Seite 20 folgendes über das Evangelium nach Markus. (In diesen Evangelium sind Verse vorhanden die untersucht werden müssen. Und zwar sollte man ab den neunten Vers des sechzehnten Kapitels an, alle Verse erneut bewerten.) Norton, der das Orginale auf keiner Weise bezweifelt, behauptet jedoch, daß während dem Übersetzen, diesem Evangelium einige Verse zugefügt wurden, wobei er seine Behauptung mit Beweisen verstärkt. Erstaunt berichtet er weiterhin (Beachtet man die Gewohnheiten der Schreiber, so bemerkt man, daß sie sich nicht darum bemühen, den Text zu verstehen und somit richtig wiederzugeben, sondern daß sie versuchten ihre eigenen Auffassungen in diese Texte hin- zuzufügen. Wird man sich dieser Tatsache bewußt, erkennt man bald, wie zweifelhaft manche dieser Verse sind.)

(Der Amerikaner, Norton Andrews war ein Bibelwissenschaftler und Lehrer. Er kam im Jahre 1786 n.Chr., 1201 n.Hed. zur Welt und starb im am 18 September 1853 n.Chr. Im Jahre 1804 absolvierte er die Universität Harvard. Nachdem er sich teologisch spezialisierte, begann er 1809 in der Hochschule Bowdoin Unterricht zu erteilen. 1818 kehrte er als Mathematiklehrer nach Harvard zurück und wurde dort im Jahre 1819 zum Gelehrten zur Bibelauslegung ernannt, dem er bis zum Jahre 1830 noch seine Tätigkeit als Helfer eines Literatur Professors zufügte. Norton lehnte die Lehre von der Dreieinigkeit ab und glaubte an die Einheit Gottes, er war ein heftiger Anhänger der Unitärier. Auch die humanistisch, naturwissenschaftliche Teologie des Calvinismus und des Theodor Parkers, lehnte er heftig ab. Im Jahre 1833 verfasste er das Buch (A Statement of Reasons for not believing the Doctrines of Trinitarians: Eine Zusammenfassung der Gründe zur Ablehnung der Trinität). (Enzyklopädie Americana Band 20 Seite 464.)

Auch das Evangelium nach Johannes besitzt kein rechtmäßiges Beleg für seine gerechte Überlieferung. So wie das von Markus, benötigt auch dieses Evangelium unbedingt eine Untersuchung, zumal es sich in verschiedenen Stellen wiederspricht. Wir werden ihnen nun einige dieser Beispiele mitteilen:

Erstens: Dieses Evangelium enthält keinen offenen Beweis darüber, daß der Apostel Johannes seine Beobachtungen selbst niederschrieb.

Soweit etwas nicht Bewiesen werden kann, kann es keine Wirkung auf einen Zustand haben und der vorige Zustand behält somit seine Richtigkeit.

Zweitens: In dem vierundzwanzigsten Vers des einundzwanzigsten Kapitels des Evangeliums nach Johannes steht folgendes: (Er ist der Jünger, der diese Geschehnisse bezeugt und auch aufgeschrieben hat. Wir wissen, daß er die Wahrheit sagt.)

Es ist offensichtlich, daß der Schreiber dieses Evangeliums hier über Johannes berichtet, denn in diesem Vers wird Johannes mit (Er) bezeichnet und der Schreiber benennt sich mit dem Wort (Wir). Hierraus ensteht die rechtfertige Ansicht, daß dieses Evangelium nicht von Johannes, sondern von jemandem anderen geschrieben worden ist. Es wird in diesem Vers weiterhin von der Erkenntniss berichtet, die aussagt, daß die Zeugschaft von Johannes richtig ist. Auch hierraus ist zu verstehen, daß der Schreiber dieses Evangeliums einige Briefe von Johannes in die Hände bekam, denen er beliebig einiges entnahm und zufügte.

Drittens: Während dem 2.Jh. n.Chr., als die ersten Auseinandersetzungen um das Evangelium nach Johannes begannen, lebte Iriyüs (arab. Iyryanus) der Schüler des Polycarpens (Poltarp), der wiederum ein Schüler des Johannes war. Weshalb hatte Iriyüs den Auseinandersetzungen kein Ende gegeben, indem er dieses Evangelium seinen Überlieferungen gemäß korigierte und seine Richtigkeit bestätigte. Wären seine Überlieferungen die Richtigen, so müßte er doch vorgetreten sein, um dies allen bekannt zu machen. Auch der Gedanke, daß Iriyüs mit seinen Lehrer Plycarpe nicht über die Richtigkeit dieser Übertragung gesprochen hatte, kann der Wahrheit nicht entsprechen, denn es ist unmöglich zu glauben, das Iriyüs, der seinem Lehrer allerlei Fragen stellte, nie gefragt hatte, ob dieses Evangelium von Johannes überliefert wurde. Es ist auch ausgeschlossen, daß Iriyüs vergessen haben könnte, diese Frage seinem Lehrer zu stellen, zumal er damit bekannt war, die Gewohnheiten seines Lehrers sehr gut zu kennen und alles was er von ihm gehört hatte, bis in jede Einzelheit, auswendig gelernt zu haben. Im Yosibis (Eusebe), das 1847 n.Chr. erschien, steht auf Seite zweihundertneunzehn des zwanzigsten Kapitels des fünften Bandes, folgendes über Iriyüs und der Sprachen, mit denen das Evangelium nach Johannes überliefert wurden: (Durch die Gnade Gottes habe ich diese Worte gehört und auswendig gelernt. Nie habe ich diese Worte niedergeschrieben. Von je her ist es meine Gewohnheit das Auswendig gelernte fortwährend vorzutragen.) Hierraus läßt sich sehen, daß die Evangelien schon im zweiten Jahrhundert bezweifelt wurden und es niemandem möglich war, diese Zweifel aufzuheben und die Richtigkeit dieser Bücher zu beweisen. Der christliche Gelehrte Celsus, der im 2. Jh. n.Chr. lebte, gab seine Empörung mit diesen Worten bekannt: (Die Christen haben ihre Evangelien drei, vier oder vielleicht auch des öfteren im Sinn und im Wort abgeändert und entstellt.) Im 4.Jh. n.Chr. berichtete Fastus, ein Gelehrter der Sekte (Mani Kiz) folgendes: (Die Evangelien wurden entstellt. Dies ist eine Tatsache. Weder St. Jesus, noch seine Aposteln sind die Verfasser des neuen Testaments. Das neue Testament wurde von unbekannten Menschen vefaßt, die sich im Verhältniss zu den Aposteln und ihren Freunden zeigten, um somit glaubwürdiger zu erscheinen. Indem sie diese Bücher voll Falschheit und Widerspruch verfaßten, erschüttern sie das Christentum zu Tiefst.)

Viertens: Der katholische Herald berichtete auf Seite 250 im siebten Bandes seines Buches, das im Jahre 1844 veröffentlicht wurde, und in dem er sich auf die Überlieferungen des Schriftstellers Estadlen beruhte, das die Tatsache, daß das Evangelium nach Johannes von einem Schüler aus Alexandien verfaßt wurde, nicht anzuzweifeln ist.

Fünftens: Bretschneider behauptete, daß Teile des Evangeliums nach Johannes, sowie seine gesamten Briefe nicht von ihm selbst verfaßt worden sind, sondern von einer unbekannten Person, die im 2.Jh. n.Chr. lebte.

(Bretschneider (1776-1848 n.Chr.) war ein deutscher protestantischer Theologe. Er schrieb ein Buch, das die Evangelien kritisierte.)

Sechstens: Kirdinius berichtete, daß das Evangelium nach Johannes aus zwanzig Kapiteln bestehet, dem aber später von der Kirche Efsus, ein einundzwanzigstes Kapitel zugefügt wurde.

Siebtens: Das gesamte Evangelium nach Johannes und seine gesamten Briefe wurden schon im 2.Jh. n.Chr. von der Sekte Vecin (Alogiens) als unglaubwürdig ernannt.

Achtens: Die ersten elf Verse des achten Kapitels dieses Evangeliums wurden von allen christlichen Gelehrten abgelehnt. Diese Verse wurden in der japanischen Übersetzung dieses Evangeliums sogar weggelassen.

Neuntens: Während die vier Evangelien geschrieben wurden, wurden ihnen viele unrichtige Erzählungen zugefügt. Doch selbst diese Zufügungen konnten kein Beleg für die Richtigkeit dieser Evangelien darlegen. In einer von Thomas Hartwell verfaßten Auslegung steht im zweiten Kapitel des vierten Bandes folgendes geschrieben. (In den Überlieferungen und Berichten die uns erreichten, wird auf keiner Weise Auskunft darüber gegeben, wann diese Evangelien verfaßt worden sind. Solche mißlungenen und mangelhafte Überlieferungen tragen nichts zur Bestätigung der Richtigkeit dieser Evangelien bei.

Die ersten prominenten christlichen Religiosgelehrten bestätigten die unsinnigen Überlieferungen und schrieben sie alle nieder. Später wurde zu Ehre dieser ersten christlichen Geistlichen alles Geschriebene angenommen, ohne sich Gedanken über den Sinn dieser Schriften zu machen. Somit erreichten diese wertlosen Überlieferungen die heutige Zeit. Nach diesen vielen Jahrhunderten ist es sehr mühsam gewesen, die Evangelien von derartigen Überlieferungen zu reinigen.) In dem gleichen Buch wird weiterhin berichtet: (Für das Verfassungsdatum des Evangeliums nach Matthäus werden die Jahre siebenunddreizig, achtunddreizig, einundvierzig, siebenundvierzig, einundsechzig, zweiundsechzig, dreiundsechzig, vierundsechzig und fünfundsechzig n.Chr. angegeben. Das Evangelium nach Markus wurde vermutlich zwischen den Jahren sechsundfünfzig bis fünfundsechzig n.Chr. verfaßt, wobei sich die Mehrheit auf die Jahre sechzig und dreiundsechzig geeinigt hat. Das Evangelium nach Lukas wurde vermutlich in den Jahren dreiundfünfzig, dreiundsechzig oder vierundsechzig n.Chr. verfaßt. Und das Evangelium nach Johannes wurde gemäß den Angaben etwa in den Jahren achtundsechzig, neunundsechzig, siebzig oder achtundneunzig n.Chr. niedergeschrieben.) In dem Brief an die Hebräer, der zweiten Brief des Petrus, dem zweiten und dritten Brief des Johannes, im Brief des Jakobus, in dem Brief des Judas und in den einigen Stellen der Offenbarungen des Johannes wird auf keiner Weise bewiesen, daß sie von den Aposteln übertragen worden sind.

Die Richtigkeit dieser Schriften wurden bis zum Jahre 365 n.Chr. für zweifelhaft gehalten. Auch heute werden einige Abschnitte dieser Schriften für unrichtig erklärt und abgelehnt und in ihren Übersetzungen in die altsyrische Sprache, wurden die angegebenene Abschnitte weggelassen.

Die gesamte arabische Kirche hat den zweiten Brief von Petrus, den zweiten und den dritten Brief von Johannes, den Brief von Judas und die Offenbarung von Johannes nicht angenommen und für falsch erklärt. Auch die altsyrische Kirche wies diese Abschnitte von Anfang an ab. Der Bibelwissenschaftler Horn schrieb im zweiten Band seiner Auslegung, auf den Seiten zweihundertfünf und zweihundertsechs: (In den Übersetzungen der Evangelien, in die altsyrische Sprache, sind weder die Briefe von Petrus, von Judas, der zweite und der dritte Brief von Johannes, noch seine Offenbarungen nicht vorhanden.

Auch sind in diesen Übersetzungen, der zweite Vers bis zum elften Vers, insgesamt neun Verse des Evangeliums nach Johannes und der siebte Vers des fünften Kapitels des Briefes von Johannes nicht in die Evangelien gesetzt worden.) Demnach hat der Übersetzer, der die Evangelien ins Altsyrische übersetzte, eingesehen, daß die oben angegebenen Abschnitte kein Beleg für einen sinnliches und richtiges Urteil bilden können und hat sie weggelassen. Der katholische Ward gab auf der Seite siebenunddreizig seines Buches, das er im Jahre 1841 n.Chr. verfaßte, die Worte des Protestanten, Rogers wie folgt wieder: (Da der Brief an die Hebräer, der Brief des Jakobus, der zweite und dritte Brief von Johannes, sowie auch seine Offenbarungsschriften, sich im Glauben widerrufen, haben es die Päpste aus ihrem (Heiligen Buch) weggelassen.) Der protestantische Geistliche Daktris berichtete, daß bis zur Zeit des Yosniysin, nicht alle Bücher als richtig anerkannt wurden und bestand darauf, daß die Briefe von Jakobus, die des Judas, ein Teil der Briefe von Petrus, sowie des Johannes nicht zu den Apostelgeschichten gehören. Daktirs berichtet weiterhin (So wie einst die Briefe an die Hebräer als unglaubwürdig bezeichnet wurden, halten wir nun einige Briefe von Petrus, die Offenbarungen des Johannes und die Briefe von Judas für richtig, obwohl sie aber von den altsyrischen und arabischen Kirchen nicht anerkannt wurden.

Auf der Seite 175, des vierten Bandes seiner Auslegung schrieb der Bibelwisschenschaftler Dr. Nathaniel Lardner: (Die Kirche von Jerusalem, nämlich Serl und auch Orschilim, der im gleichen Jahrhundert lebte, haben die Offenbarungen des Johannes nicht als richtig angenommen. Serl hat in seiner listenmäßigen Aufnahme der heiligen Schriften, dieses Buch nicht mit einbezogen). Auf der Seite 323 dergleichen Auslegung berichtete Dr. Lardner: (Die Offenbarungen des Johannes sind in den Evangelien, die in die altsyrische Sprache übersetzt worden, nicht vorhanden. Weder Webar Hiberios, noch Jakob, haben je ein Komentar über dieses Buch abgelegt. Auch Waybidicsu hat den zweiten Brief des Petrus, den Brief des Judas, den zweiten und dritten Brief des Johannes sowie auch seine Offenbarungen, nicht in seine Liste für Heilige Bücher einbezogen. Dies ist auch das Urteil der syrischen Christen.) Der Katholik Herald schrieb auf der Seite 206, des siebten Bandes seines Buches: (Raus, betonnte auf der Seite 160 seines Werkes, daß die Mehrheit der protestantischen Geistlichen die Offenbarungen des Johannes nicht begläubigen.) Professor Rabwald bekräftigte seine Worte: (Es ist unmöglich, daß das Evangelium nach Johannes, sowie die Offenbarungen und die Beobachtungen des Johannes von der selben Person verfaßt wurde.) mit eindeutigen Belegen. Vivisbius berichtete in dem fünfundzwanzigsten Kapitel des siebten Bandes seines Werkes, daß es von Webvnisichin überliefert wurde, wie sich die alten christlichen Geistlichen sehr darum bemüht haben, die Offenbarungen des Johannes aus dem den Evangelien herrauszunehmen. Weiterhin berichtet er: (Diese Offenbarungsschrift ist vom Anfang bis zum Ende sinnlos. Es ist falsch und zeugt von Unwissenheit, diese Schrift den Aposteln oder Johannes zuzuschreiben. Es kann weder von dem Messias, noch von den Aposteln, noch von einer anderen glaubwürdigen Person geschrieben worden sein. Vermutlich wurde es von einem Römer namens Sern Tehsin (Cerinhac) verfaßt und absichtlich Johannes zugeschrieben.

Aber ich habe nicht die Macht dazu die Offenbarungen des Johannes aus dem heiligen Buch zu entfernen, da tausende von Christen dem Apostel Johannes tiefste Ehre erweisen. Ich bestätige zwar, daß der Verfasser dieses Buches Eingebung erfuhr, doch kann ich nicht davon überzeugt werden, daß der Verfasser des Evangeliums nach Johannes, der Bruder des Jakobs und der Sohn des Zeyid, nämlich der Apostel Johannes selbst war. Die Handlungen und die Worte dieses Buches beweisen, daß es nicht von einem Apostel geschrieben wurde. Der Verfasser der Offenbarung des Johannes war nicht der Johannes, von dem die Apostelgeschichte berichtete, denn der Apostel Johannes betrat niemals das Land von Jesaya. Der Verfasser dieses Evangeliums war eine Person, die dem Volk Jesaya angehörte und den gleichen Namen wie der Apostel Johannes trug.

Untersucht man den Stil und den Sinn dieser drei Bücher, so wird man merken, daß der Verfasser des Evangeliums und der Briefe Johannes war, aber die Offenbarungen von einer anderen Person niedergeschrieben wurden. Denn der Stil, in dem das Evangelium nach Johannes und seine Briefe niedergeschrieben wurde, ist ein sehr schönes und perfektes Griechisch, indem sich nichts sinnloses und falsches befindet, doch die Offenbarung wurde in einem fremden griechischem Dialekt und mit einem ganz andern Stil verfaßt. Dem sollte noch zugefügt werden, daß der Apostel Johannes in seinem Evangelium, sowie auch in seinen Briefen seinen Namen nie direkt zitierte, sondern nur verdeckt formulierte. Ohne lange von sich zu berichten, ging er sofort in das Thema ein. Der Vefasser der Offenbarungen jedoch, verfolgte einen ganz anderen Stil. Im ersten Vers des ersten Kapitels der geheimen Offenbarungen heißt es: (In diesem Buch ist aufgeschrieben, was Jesus Christus von Gott enthüllt worden ist. Damit wollte er seinen Dienern zeigen, was sich bald ereignen muß. Christus sandte seinen Engel zu seinem Diener Johannes und machte ihm alles bekannt.) und im neunen Vers heißt es: (Darum lebe ich bedrängt wie ihr, darum kann ich mit euch durchhalten.) und im achten Vers des zwanzigsten Kapitels: (Ich bin Johannes, euer Bruder, der mit Jesus verbunden ist wie ihr.) Dieser Stil ist im Gegensatz zu dem der Aposteln, die ihre eigenen Namen niemals so offen dargelegt haben.

Die Annahme, daß Johannes seinen gewöhnlichen Stil hier bewußt geändert hätte und seinen Namen offen dargelegte, werden wir ebenfalls widersprechen. Denn wenn es seine Absicht gewesen wäre, sich namendlich bekannt zu machen, so hätte er seinen gesamten Familiennamen zitiert.

Wie z.B. (Ich bin der Bruder des Jakobs und der Sohn des Zeyd. Oder: Der heilige Messias und ich bin sein Jünger und Geliebter Johannes.) Er hatte sich eindeutig davor gehütet seine Eigenschaften hervorzuheben, er hatte sich auch nicht von den andern Menschen abgesondert, sondern sich als Bruder dargestellt, der die Geschennisse sah und hörte. Es ist niemals unsere Absicht, kluge Menschen höhnisch anzugreifen, aber wir möchten Ihnen hier den Unterschied, im Ausdruck und im Stil, zwei verschiedener Verfasser eindeutig darlegen.) Die Worte des Vivisbius enden hiermit.

Im dritten Kapitel des dritten Bandes des Eusébe Yosibis steht: (Der erste Brief des Petrus ist richtig, doch es ist unmöglich, daß sein zweiter Brief aus dem Heiligen Buch entnommen wurde. Obwohl die vier Briefe des Paulus zitiert werden, haben manche die Briefe an die Hebräer, aus dem Heiligen Buch entfernt.) Auch im fünfundzwanzigsten Kapitel des gleichen Buches werden der Brief des Jakob, der Brief des Judas, der zweite Brief des Petrus und der zweite und dritte Brief des Johannes abgelehnt und darauf hingewiesen, daß die Verfasser dieser Briefe nicht bekannt seien. Im fünfundzwanzigsten Kapitel des sechsten Bandes des gleichen Geschichtsbuches steht weiterhin: (Aircin gab über den Brief an die Hebräer folgende Auskunft: Dieser Brief, der von vielen Christen gelesen wird, wurde von einer Person namens (Scheb-i Rumda (Gülnaht) verfaßt. Einige behaupten aber auch, daß es von Lukas übersetzt worden ist.) Der erste deutsche Theologe Arm 140-220 n.Chr. und die Persönlichkeiten Polinus, der um die Jahre 220 n.Chr. lebte und auch Pontius, der um die Jahre 251 lebte, haben den Brief an die Hebräer im Ganzen abgelehnt. Torilin Bersper aus Karthago, der 200 n.Chr. lebte und als eine angesehene Persönlichkeit galt, gab folgende Ausknuft: (Der Hebräerbrief ist ein Brief des Berniyan.) Eine andere Persönlichkeit ist der byzantiner Kis Berstper, der um die Jahre 248 lebte, er berichtete diesbezüglich: (Es gibt dreizehn Briefe von Paulus. Der Brief der als vierzehnter seiner Briefe gezählt wird, nämlich der Hebräerbrief, wurde nicht von ihm niedergeschrieben.) Auch hat Saiy Pern Baschb aus Karthago in seinen Werken niemals diesen Brief erwähnt.

Bis heute hat die altsyrische Kirche den zweiten Brief des Petrus und den ersten und zweiten Brief des Johannes als unrichtig beurteilt. Der große christliche Gelehrte Aiscalcen sagte: “Derjenige, der den zweiten Brief des Petrus niederschreibt, wird nur seine Zeit damit vergeudet haben”. In seinem Buch der Bibelgeschichte, das im Jahre 1266 n.Hed. (1850 n.Chr.) verfaßt wurde, berichtet er weiterhin: (Der Bibelkenner Kritius sagte, daß der Brief des Judas, zur Zeit der Herrschaft des Aydernik von dem Johannes verfaßt wurde, der der fünfzehnte Gelehrte von Orschilim (Jerusalem) war. In seinem Komentar zum Evangelium nach Johannes schrieb Aircin in dem fünften Band folgendes: (Paulus hat nicht jeder Kirche einen Brief geschrieben und einige seiner Briefe bestehen nur aus drei bis vier Sätzen.) Aus diesen Worte wird ersichtlich, daß die Briefe des Paulus von anderen Personen verfaßt, aber dem Apostel Paulus zugeschrieben wurden. Im Brief des Paulus an die Galater, steht von elften bis zum sechzehnten Vers des zweiten Kapitels: (Als dann Petrus nach Antiochia kam, trat ich ihm offen entgegen, weil er sich ins Unrecht gesetzt hatte. Zuerst nämlich hatte er zusammen mit den nichtjüdischen Brüdern an den gemeinsamen Mahlzeiten teilgenommen. Als dann aber Leute aus dem Kreis um Jakobus kamen, sonderte er sich ab und wollte aus Furcht vor ihnen nicht mehr mit den Nichtjuden zusammen essen. Auch die anderen Juden blieben, gegen ihre Überzeugung, den gemeinsamen Mahlzeiten fern, so daß sogar Barnabas angesteckt wurde und wie sie, seine Überzeugung verleugnete. Als ich sah, daß sie die Wahrheit der Guten Nachricht preisgaben, sagte ich zu Petrus vor der ganzen Gemeinde: “Obwohl du ein Jude bist, hast du bisher das jüdische Gesetz nicht beachtet und wie ein Nichtjude gelebt. Und jetzt willst du auf einmal die nichtjüdischen Brüder zwingen, wie die Juden nach dem Gesetz zu leben? Es stimmt, wir sind von Geburt Juden und nicht Angehörige der Völker, die das Gesetz Gottes nicht kennen. Aber wir wissen, daß niemand vor Gott bestehen kann mit dem, was er tut. Nur der findet bei Gott Anerkennung, der Gottes Gnadenangebot annimmt und auf Jesus Christus vertraut. Deshalb haben auch wir unser Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt, damit wir auf Grund dieses Vertrauens die Anerkennung Gottes finden und nicht aufgrund der Erfüllung des Gesetzes; denn durch die Befolgung des Gesetzes kann kein Mensch vor Gott bestehen.”

Der Anfang dieser Verse stehen im Gegensatz zu ihrem Ende. Es ist Eindeutig, daß entweder der Anfang oder das Ende im nachhinein dazugefügt wurde. Paulus berichtet im elften Vers wie er Petrus in Antiochia tadelte, weil er gegen den jüdischen Sitten, mit einem Volk der Götzendiener gemeinsam gespeist hatte. (Ist es nicht unverschämt einer Person wie Petrus, der vom Heiligen Geist Eingebung erfuhr und im Dienste des Messias stand, so zu beschimpfen?) Während Paulus ihn tadelte, fragte er ihn, woher er sich das Recht und das Gemüt dazu nehme das jüdische Religionsgesetz zu verkünden, da er doch, gleich den Götzendienern dem Religionsgesetz nicht folgen würde. Doch dann ändert Paulus das Thema und berichtet, daß die Religionsgesetze nicht von großem Wert seien. Nachdem er im dritten Kapitel noch etliches über die Unbedeutsamkeit der Gebete und der Handlungen berichtet, fügt er hinzu, daß er dem Reliegionsgesetz von Moses genaustens folgt. Auch ab den siebzehnten Vers des zwanzigsten Kapitels der Apostelgeschichte steht: (Bei der Ankunft in Jerusalem wurden wir von den Brüdern dort herzlich aufgenommen. Am nächsten Tag ging Paulus mit uns zu Jakobus. Alle Vorsteher der Gemeinde waren versammelt. Paulus begrüßte sie und gab einen ausführlichen bericht über das, was Gott durch ihn bei den Nichtjuden vollbracht hatte. Als sie das hörten, priesen sie Gott und sagten dann zu Paulus: “Du siehst, lieber Bruder wie es hier steht. Wir haben Tausende von Juden, die Jesus als ihren Herrn angenommen haben, und sie halten sich auch als Christen noch streng an das Gesetz Moses. Man hat ihnen erzählt, daß du die Juden im Ausland dazu bringst, sich von Moses abzuwenden. Sie sollen ihre Kinder nicht mehr beschneiden und nicht länger nach alten Vorschriften leben. Was sollen wir machen? Sie werden sicher erfahren, daß du hier bist. Deshalb solltest du unserem Rat folgen. Wir haben hier vier Männer, die das Gelübte auf sich genommen haben, eine Zeitlang keinen Wein zu trinken und sich das Harr nicht schneiden zu lassen.

Die Zeit ihres Gelübtes ist gerade abgelaufen. Schließ dich ihnen an und nimm an den anschliessenden Weihen teil. Du kannst die Kosten für das Opfer übernehmen. Dann werden alle erkennen, daß die Berichte über dich falsch sind und daß du selbst nach dem Gesetz Moses lebst. Paulus folgte dem Rat und nahm die vier Männer mit. Am nächsten Tag bereitete er sich mit ihnen auf den Tempelbesuch vor.) Wie ersichtlich gibt Paulus bekannt daß, die Reinheit nicht durch das Einhalten der Religionsgesetze erreicht werden kann. Auch berichtet er, daß sie den Messia verdammen, doch durch ihn aber von der Last der Religionsgesetze befreit worden sind. Anderseits aber folgt er dem Rat Jakobs und der Vorsteher reinigt sich, indem er die Gebete und Gesetze ausführte und in den Tempel trat.

Dieser Brief des Paulus, gibt uns einen Einblick in die empfindlichen Einzelheiten des Christentums.

Erstens:

Die Nachricht von Paulus Rede über die Unbedeutsamkeit der Beschneidung, verbreitete sich unter den Juden, die an den Messia glaubten. Obwohl sie sich von den jüdischen Religionsgesetzen nicht abwendeten, glaubten sie auch an Jesus, aber es war ihnen nicht Recht die jüdischen Gesetze zu verändern.

Zweitens:

Anscheinlich legt man zur dieser Zeit keinen großen Wert auf das Einhalten der Religionsgesetze. Denn ein Jünger von Jesus sagte, daß man um jeden Preis das Volk zusammenbringen müßte. Aus diesen Worten ist eindeutig zu verstehen daß sie sich vor keinem Weg scheuten, um das Volk zusammen zu sammeln, damit sie in ihre Religion eintreten. Die Tatsache, daß ein Jünger des Messias es wagte, aus solch einem Grund, dem Apostel Paulus solch einen Vorschlag zu machen, zeigt offensichtlich, wie morsch das Fundament ist, auf dem das Christentum aufgebaut wurde.

Drittens:

Der berühmte Bischof von Hirapulius Paypas, der Mitte des 2.Jh. n.Chr. lebte, berichtete in seinem Buch, daß nur zwei kleine Bücher, die von den Taten und Worten Jesus berichten vorhanden seien. Eins dieser Bücher wurde von Markus, dem Übersetzer des Apostels Petrus niedergeschrieben und das andere Buch, in dem sich einige hebräeische Gebote und Weisheiten befinden, wurde von Matthäus verfaßt. Paypas berichtet weiterhin, daß das Buch von Markus aus einigen Geschichten und Überlieferungen besteht die kurz, unvollständig und wider dem zeitmäßigen Verlauf niedergeschrieben wurden.

Hierraus entsteht folgende Einsicht: Mitte des 2.Jh. n.Chr. waren nur zwei kleine Büchlein, die von Markus und Matthäus geschrieben wurden, vorhanden, die Paypas selbst gesehen hatte und über die er berichtete, indem er ihre Eigenschaften und Unterschiedlichkeiten bekannt gab.

Die heutigen Evangelien nach Matthäus und Markus gleichen sich dermaßen, als sei das eine Buch eine Abschrift des anderen. Es ist Eindeutig, daß die heutigen Evangelien nicht die sind, die Paypas damals gesehen hatte oder sie wurden auf unerkennbarer Weise entstellt.

Im Bezug auf die Evangelien von Lukas und Johannes, sollte noch betont werden, daß Paypas sie niemals erwähnt hat. Obwohl sich Paypas in Hirapulius befand und obwohl er mit den Schülern von Johannes zusammen kam und von ihnen unterrichtet wurde, hat er nicht im geringsten von dem Evangelium nach Johannes berichtet.

Diese Tatsache ist ein Beweis dafür, daß das Evangelium nach Johannes erst nach den 2.Jh. n.Chr. verfaßt wurde.