Eingestellt von
Uyakoğlu Ömer
(Sie waren nicht imstande zu beantworten) ist eine Übersetzung aus dem Buch (Diya-ül Kulub), das von Isak Effendi von Harput niedergeschrieben wurde. Die vier Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes), die durch die Entstellung des wahren himmlischen Buches, das dem Propheten Jesus, Friede sei mit ihm, gesandt wurde, entstanden, werden untersucht und die Verschiedenheiten, die diese Evangelien untereinander aufweisen, werden eindeutig dargelegt. Der heilige Koran wird mit den vier Evangelien verglichen, und es wird einsichtich erklärt, wie diese Evangelien entstellt sind und wie der heilige Koran die Gebote der gesamten anderen himmlischen Religionen ungültig machte. Weiterhin wird die Unrichtigkeit der Dreieinigkeit des christlichen Glaubens dargelegt und es wird wissenschaftlich bewiesen, dass ALLAH, der Erhabene einzig, allwissend und allmächtig ist. Es wir erklärt, dass der Prophet Jesus, Friede sei mit ihm, ein Mensch und ein Prophet ist und, dass man ihn nicht anbeten darf. Auch werden Kenntnisse über die Thora und den Talmut gegeben.
VORWORT
1.Einführung
2.Das Glaubenslicht der Herzen
3.Eine Studie über die vier Bücher, die als Evangelien bezeichnet werden
4.Das Evangelium nach Matthäus
5.Das Evangelium nach Markus
6.Das Evangelium nach Lukas
7.Das Evangelium nach Johannes
8.Die Unterschiede und Widersprüche der vier Evangelien.
9.Eine Studie über die Bücher im Neuen Testament
10.Erwiderung auf das Buch “Die Festigkeit der Überlegungen”
11.Der heilige Koran und die Evangelien von heute
12.Die Unrichtigkeit der Lehre von der Dreieinigkeit
13.Die Beweise für die Unrichtigkeit der Lehre von der Dreieinigkeit mit den Worten des heiligen Propheten Jesus, Friede sei mit ihm
Anfeindungen der Priester gegen die Anbetungen im Islam und die Erwiderung darauf
14.Erwiderung auf die Verleumdungen eines Priesters
15.ALLAH, der Erhabene, ist einzig
16.Das Thema “Wissen”
17.Das Thema “Macht”
18.Jesus, Friede sei mit ihm, war ein Mensch, man darf ihn nicht anbeten!
19.Jesus, Friede sei mit ihm, ist ein Prophet;man darf ihn nicht anbeten!
20.Von den vier Evangelien
21.Das Judentum und die Thora
22.Der Talmud.
23.Was ist “Zivilisation?”
24.Die letzten Worte eines Märtyrers
25.Die Übersetzung des 147. Briefes
26.Die Übersetzung des 83. Briefes
27.Die Übersetzung des 110. Briefes
28.Die Übersetzung des 16. Briefes
29.Die Übersetzung des 153. Briefes
30.Die Übersetzung des 154. Briefes
31.Islamische Wissenschaften
32.Gelehrtheitsstufen nach der islamischen
Rechtswissenschaft bzw. der Rechtsgelehrten
Quelle:http://www.hakikatkitabevi.com
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Uyakoğlu Ömer
VORWORT
ALLAH, dem Erhabenen, sei Dank! Friede und Segen ALLAHs, der Erhabenen, sei mit SEINEM vorzüglichsten Propheten Muhammed, und mit Seiner reinen Familie und all Seinen gerechten und treuen Gefährten.
Von dem ersten Menschen bzw. Propheten Adam an, Friede sei mit ihm, hat ALLAH, der Erhabene, alle Jahrtausende den Menschen durch die Propheten Religionen verkündet. Durch diese hat ER den Menschen den Weg gezeigt, den sie gehen sollen, damit sie im Dies- und Jenseits glücklich sein dürfen. Die Propheten, durch welche je eine neue Religion verkündet wurde, heißen Ressul. Die größten Propheten heißen Ülül’asm. Diese sind: St. Adam, St. Noah, St. Abraham, St. Moses, St. Jesus, St. Muhammed, Friede sei mit ihnen.
Heute gibt es auf der Welt drei himmlische Religionen mit heiligen Büchern: Judentum, Christentum und Islam. Die heilige Thora wurde Moses, das heilige Evangelium Jesus, Friede sei mit ihnen, herabgesandt. Die Juden sagen, daß sie der Religion Moses folgen und ebenfalls die Christen der Religion Jesus, Friede sei mit ihnen.
Der heilige Koran wurde Muhammed, dem letzten Propheten herabgesandt, Friede sei mit Ihm. Der heilige Koran hat die Urteile aller himmlischen Bücher ungültig gemacht und in sich vereinigt. Somit sollten alle Menschen dem heiligen Koran folgen. Es gibt heute in keinem Land die wahre Thora und das wahre Evangelium. Diese heiligen Bücher sind im nachhinein von den Menschen verändert worden.
Von dem ersten Propheten Adam, Friede sei mit ihm, bis zum letzten Propheten Muhammed, Friede sei mit Ihm, haben alle Propheten denselben Glauben verkündet, nämlich gefordet, daß ihre Gemeinschaften an die gleichen Grundsätze glauben sollten. Die Juden glauben an St. Moses und nicht an Jesus und Muhammed, Friede sei mit Ihm. Die Christen glauben an Jesus und nicht an Muhammed, Friede sei mit ihnen. Die Muslime dagegen glauben an alle Propheten und, daß die Propheten vorzüglicher als alle anderen Menschen sind.
Die wahre Religion des heiligen Propheten Jesus, wurde nach kurzer Zeit von seinen Feinden verändert. Ein Jude namens Paulus vernichtete das heilige Evangelium, das ALLAH, der Erhabene, St. Jesus, Friede sei mit ihm, herabgesandt hatte, indem er sich angeblich zum Christentum bekehrte und es scheinbar verbreitete. Später wurde die Lehre von der Dreieinigkeit in das Christentum eingeführt. So wurde ein Gottvater - Sohn - Heiliger Geist - Glauben gegründet, welches der Vernunft und der Logik widerspricht. Da das wahre Evangelium vernichtet wurde, haben manche Personen selbst Evangelien verfaßt. Das ökumenische Konzil von Nizäa, das sich 325 n.Chr. versammelte, erklärte 50 von 54 Evangelien für ungültig. Die anerkannten vier Evangelien waren diejenigen, die von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes verfaßt wurden. Die Lügen von Paulus und die Lehre der Dreieinigkeit von Platon wurden in diese Evangelien eingeführt. Obwohl ein Apostel namens Barnabas alles, was er von dem heiligen Propheten Jesus gehört und gesehen hatte, richtig niederschrieb, wurde dieses Evangelium “Barnabas” ebenfalls vernichtet.
Konstantin der Große, war ein Götzendiener und bekehrte sich 313 n.Chr. zum Christentum. Er rief 325 Geistliche zusammen und befiel, alle Evangelien zu vereinigen und ein Evangelium zu verfassen. Diese aber erkannten vier Evangelien an. Jedoch waren viele Angelegenheiten vom Götzendienst in diese eingeführt worden. Er akzeptierte Weihnachten als Jahresbeginn und so wurde das Christentum zur Staatsreligion. [Im Evangelium stand, daß ALLAH, der Erhabene, einzig ist.] Atnas, der Bishof von Konstantinopel, war für die Dreieinigkeitslehre. Obwohl ein Geistlicher namens Arius äußerte, daß die vier Evangelien falsch waren und daß es nur einen Gott gibt und St. Jesus, Friede sei mit ihm, nicht Gottessohn, sondern Gottesdiener und -Gesandter ist, glaubten sie ihm nicht. Sie exkommunizerten ihn. Obgleich Arius den Glauben der Gotteseinigkeit veröffentlichte, lebte er nicht lange. Die Anhänger Atnas und Arius kämpften Jahre lang miteinander. Danach versammelten sich viele Konzilen und es wurden viele neue Veränderungen vorgenommen.
446 nach der Hedschra (1054 n.Chr.) trennte sich die Ostkirche von der römischen Kirche. Die Anhänger der römischen Kirche wurden Katholiken und die Anhänger der Ostkirche Orthodoxen genannt.
Martin Luther, ein deutscher Reformator, erkannte im 16. Jahrhundert den Papst Leon X. nicht an. 923 (1517 n.Chr.) gründete er den Protestantismus. Er verachtete auch den Islam. Martin Luther und Calvin veränderten die Evangelien weiter. Auf diese Weise enstand eine Religion, die der Vernunft und der Wahrheit widerspricht.
Durch die Zivilisation der Muslime aus Andalusien begann eine Renaissance-Bewegung in Europa. Die europäischen Jugendlichen, die die Wissenschaften von den Muslimen erlernten, lehnten sich gegen das Christentum, die der Vernunft widersprechende Religion, auf. Die gegen das Christentum gerichteten Angriffe können nicht gegen den Islam gerichtet werden, denn der Islam besteht seit dem ersten Tag der Verkündung mit all seiner Reinheit und Unverfälschtheit. Der Islam enhält keine Gedanken und keine Kenntnisse, die der Vernunft, der Logik und der Wissenschaft widersprechen. Der heilige Koran ist, seitdem es herabgesandt wurde, dasselbe heilige Buch ohne Veränderung, sogar in seinen Buchstaben blieb es unversehrt. Um das Christentum zu verbreiten, gründeten die Europäer missionarische Gesellschaften. Die Briten gingen dabei voran. Die Kirche und die missionarischen Gesellschaften, die hinsichtlich der Wirtschaft die mächtigsten Organisationen auf der Welt waren, begannen unbegreifliche Missetaten zu begehen. Sie eröffneten erbitterte Feindseiligkeiten gegen den Islam, um das Christentum in islamischen Ländern auszubreiten. Tausende von christlichen Büchern, Zeitschriften und Broschüren schickten sie in alle islamische Länder. Diese Veröffentlichungen werden heute noch durch die Post in unser Land an die vorhererkundigten Adressen auswärtig verteilt. So verderben sie den Glauben der leichtgläubigen Menschen.
Die islamischen Gelehrten gaben all denjenigen, welche die dem Islam widersprechenden Gedanken, Ansichten, Philosophien und Glauben besaßen, unanfechtbare Antworten. Und sie beweisen dabei die Unstimmigkeiten und Widersprüche des Christentums. Ferner teilten sie mit, daß es nicht zuläßig ist, den veränderten himmlischen Büchern zu folgen, deren Urteile verändert bzw. ungültig wurden. Sie erklärten, daß man Muslim bzw. Muslime sein sollte, um auf der Welt in Ruhe und Frieden zu leben und im Jenseits das ewige Glück zu erlangen. Die christlichen Geistlichen konnten keine Antwort auf die Bücher der islamischen Gelehrten geben. Die islamischen Gelehrten haben viele Bücher geschrieben, die beweisen, daß die alten Religionen nicht mehr gültig sind. Unter diesen Büchern sind Tuchfet-ül-erîb (Befriedigung der Bedürfnisse), Geständnisse von Hempher, einem britischen Spion, Sie waren nicht imstande zu beantworten, Ishar-ül-hak (Äussern des Rechten), Es-sırât-ül-müstekîm (Der rechte Weg), Isâh-ul-merâm (Erklärung des Zwecks), Misan-ül-mewâsin (Maß der Maße), Irschad-ül-hijara (Erleuchtung derjenigen, die sich wundern), Er-redd-ül-dschemil (Die vernünftige Erwiderung; französische Übersetzung: Réfutation Excellente) sind berühmt. Das Buch “Sie waren nicht imstande zu beantworten”, dessen türkischen Original namens “Dija-ül-kulûb” von Ishak Effendi, einem islamischen Gelehrten aus Harput[1], verfaßt wurde, erwidert besonders die Verleumdungen und Angriffe der protestantischen Geistlichen gegen den Islam. Dieses Buch, dessen erste Auflage 1293 (1876 n.Chr.) in Istanbul erschien, haben wir unseren wertvollen Lesern 1987 dargesellt, indem wir es vereinfachten. Die Erkenntnisse, die wir aus anderen Büchern entnahmen, haben wir in eckigen Klammern gesetzt. In betreffenden Stellen dieses Buches, wie man erfahren wird, konnten die christlichen Geistlichen die Fragen nicht beantworten, die man ihnen stellte. Deswegen haben wir unserem Buch den Titel “Sie waren nicht imstande zu beantworten” gegeben. Die Bibel von heute enthält Texte, die der Vernunft, der Wissenschaft und der Ethik widersprechen. Die Bücher der islamischen Gelehrten dagegen tragen der Wissenschaft und der Zivilisation bei und sind überall in den Bibliotheken der Welt reichlich vorhanden. Man darf sich nicht entschuldigen, um die Wahrheit zu wissen; das gilt besonders für die Menschen unserer Zeit. Diejenigen, die eine andere Religion außer dem Islam, der Religion St. Muhammeds, Friede sei mit Ihm, suchen, werden sich nicht von Schicksalschlägen im Jenseits befreien können. Während wir in unserem Buch die heiligen Verse übersetzen, deuten wir sie singemäß. Diese Übersetzungen sind die Bedeutungen, die von den Gelehrten für Koranauslegung mitgeteilt worden sind. Denn die Bedeutungen der heiligen Verse hat nur der heilige Prophet verstanden und Seinen Gefährten durch seine heiligen Sprüche (Hadithe) erklärt. Die Gelehrten für Koranauslegung haben diese heiligen Hadithe von denen, die von Heuchlern, Atheisten und Glaubensabtrünnigen erfunden worden sind, unterschieden und falls sie irgend eine betreffende Hadith nicht finden konnten, haben sie sie nach der Wissenschaft für Koranauslegung gedeutet. Die Deutungen derer, die nur arabisch können, aber keine Ahnung von der Wissenschaft der Koranauslegung haben, darf man nicht als Koranauslegung annehmen. Deswegen wurde mit einer heiligen Hadith mitgeteilt: Wer den heiligen Koran nach seiner Meinung deutet, wird ungläubig.
ALLAH, der Erhabene, möge uns allen ermöglichen, dem heiligen Propheten Muhammed, Friede sei mit Ihm, dem Herrn im Dies- und Jenseits zu folgen. ER beschütze uns, sich von Missionaren und besonders von den Zeugen Jehovas genannten Verirrten und durch deren Gesinnung und Propaganda zu täuschen.
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Uyakoğlu Ömer
EINFÜHRUNG
Lob und Preis gehört nur ALLAH, dem Erhabenen, dem einzigen absoluten unendlichen Wesen. Alle Ordnungen und alle Schönheiten im Weltall sind je eine Erscheinung aus der Schöpfung SEINER Allmacht. SEIN unendliches Wissen und SEINE Allmacht erscheinen je nach ihren Eigenschaften an den Geschöpfen. Alles Wesen ist ein Tropfen aus SEINER Allwissenheit und Allmacht. ER ist einzig und ohnegleichen. ER ist die einzige Zuflucht für alle Geschöpfe. ER ist frei von allen menschlichen Eigenschaften bzw. von der Vaterschaft und dem Sohnessein. Der 23. heilige Vers der Sure Haschr (Die Auswanderung) lautet: Er ist ALLAH, außer dem es keinen Gott gibt; Er ist der absolute Herrscher, der Hocherhabene, der Vertrauenswürdigste, der Allerbarmer, der Allbeschützer und der Allmächtige. [Wenn die Menschen etwas tun wollen, erschaff ER es, wenn ER es auch will. ER ist der Allerschöpfer. Niemand außer IHM kann etwas erschaffen. Niemanden außer IHM darf man Erschöpfer nennen. Damit die Menschen auf der Welt in Ruhe und Frieden leben und im Jenseits das ewige Glück erlangen, hat ER ihnen den rechten Weg zur Befreiung gezeigt und gebietet, diesen Weg zu gehen. Die Erhabenheit und Allmacht gehört nur IHM.] Eine heilige Mitteilung besagt: ALLAH, der Erhabene, ist frei von allen Ungläubigkeiten und Verleumdungen der Götzendiener.
Friede und Segen sei dem letzten Propheten Muhammed, dem Gesandten ALLAHs, des Erhabenen, dessen heiliger Grab ein Paradiesgarten ist. Diesem heiligen Propheten wurde der heilige Koran herabgesandt, damit der Glaube erkannt wird und um die Menschheit von der Finsternis der Unwissenheit zu retten. Der 64. heilige Vers der Sure Âl-i İmran (Haus İmran) berichtet: Sprich: Ihr Schriftbesitzer (Juden und Christen), kommt auf Wort zu einer Vereinbarung zwischen uns: Wir wollen ALLAH allein als Gott verehren und ihm kein anderes Wesen gleichsetzen, auch keinen von uns außer ALLAH vergöttern und als unseren Schöpfer anerkennen. Weigern sie sich, so sprecht: Seid wenigstens Zeuge, daß wir wahrhaft gottergeben sind. Dem heiligen Prophet wurde befohlen, der Wahrheit dieses himmlischen Gebotes zu folgen.
Friede und Segen sei den Familienangehörigen und Gefährten des heiligen Propheten. Sie sind je ein Stern der Rechtleitung, die den Weg zur Rettung weisen. ALLAH, der Erhabene, ist mit ihnen zufrieden. Jeder von ihnen hat sich und sein Vermögen für den Islam geopfert, um das Einheitsbekenntnis (Kelime-i Tewhîd) überall auf der Welt zu verkünden.
Wenn man aus dem Weltall eine Lehre zieht, wie alle Vernünftigen es deutlich sehen können, kann man begreifen, daß alle Vorgänge im Weltall nach den Naturgesetzen geschehen. Daß es unbedingt einen Allerschöpfer, der diese Naturgesetze geschafft hat, geben muß, und daß dieser Allerschöpfer ALLAH, der Erhabene, ist, versteht jeder Vernünftige. So ist ALLAH, der Erhabene, das einzige, absolute, ewige, unerklärliche, unerläßliche Wesen. Alle Erhabenheit gehört IHM. In SEINER Wesenheit, bei SEINEN Eigenschaften und bei SEIM Tun ist ER einzig. ER ist ohnegleichen. ALLAH, der Erhabene, ist alleinig, unendlich, ewig, hat keinen Anfang und kein Ende. ER ist frei von allen Vergänglichkeiten und Veränderlichkeiten. Alles außer IHM ist vergänglich und veränderlich. ALLAH, der Erhabene, dagegen ist unvergänglich und unveränderlich. SEINE Einigkeit, Allwissenheit und SEINE Allmacht ändert sich niemals.
Der Mensch, dem die Vernunft verliehen ist, begreift als ein unter anderen Geschöpfen auserwähltes Wesen, seit seinem Bestehen, daß ALLAH, der Erhabene, da ist. Diese Wahrheit wurde in jeder Religion bzw. in jedem Glauben unterschiedlich erklärt. Weil die Menschen hinsichtlich der Geistesgabe unterschiedlich sind, haben sie sich IHN nach ihrer Naturanlage, nach ihrem Wissen und Glauben unterschiedlich vorgestellt. Denn der Mensch kann das, was er aufgrund seiner ungenügenden Geistesgabe nicht begreift und nicht weiß, vermuten, wie er es sich vorstellt. Jedoch sind die meisten derer, die behaupten, die Wahrheit erkannt zu haben, aus Aberglauben in Mazdaismus, Götzendienst oder ähnliches geraten, was zu dem Unglauben zählt.
Da der Mensch durch seine fehlbare Vernunft den Allerschaffer nicht erkennen kann, hat ALLAH, der Allerbarmer, in jedem Jahrhundert jedem Volk Propheten gesandt. So hat ER die Wahrheit den Menschen gelehrt. Die Rechtschaffenen haben sich gerettet und das Glück im Dies- und Jenseits erlangt, indem sie geglaubt haben. Die Ungehorsamen dagegen hat das Unglück getroffen, indem sie sich widersetzt und verleugnet haben.
Jeder Prophet wurde in einem anderem Jahrhundert, einem anderen Volk mit unterschiedlichen Lebensgewohnheiten gesandt. Während jeder Prophet die Menschen die Existenz und Einheit ALLAHs, des Erhabenen lehrte, unterrichtete er sie zugleich über die bestimmten Vorschriften und Anbetungen, deren Einhalten das Glück im Dies- und Jenseit verursachte.
Nach den Historikern wurde Moses, Friede sei mit ihm, 1650 v.Chr. als Prophet gesandt. Der heilige Prophet Moses, lehrte die Kinder Israels die Existenz und Einheit ALLAHs, des Erhabenen und andere Glaubenserkenntnisse, die die vorausgesandten Propheten wie St. Adam, St. Noah, St. İdrîs, St. Abraham, St. Isaak und St. Jakob ihren Völkern auch erklärten. Er versuchte die Kinder Israel vom Götzendienst zu schützen, indem er die unentbehrlichen Verpflichtungen und die Vorschriften der Handlungen überall verkündete. Nach der Zeit des heiligen Propheten Moses, Friede sei mit ihm, gerieten die Kinder Israel auf Irrwege und in Plagen. Denn sie verließen die Glaubensgrundsätze, über die der heilige Prophet Moses sie unterrichtete. Darauf sandte ALLAH, der Erhabene, den Kindern Israel St. Jesus, Friede sei mit ihm, als Prophet. Der heilige Prophet Jesus lehrte die Menschen das Einheitsbekenntnis ALLAHs, des Erhabenen, und andere Glaubensgrundsätze, verstärkte die Religion des Propheten Moses und versuchte, die Verirrten, die auf Irrwege gerieten, zu retten.
Nach der Zeit des Propheten Jesus gingen seine Anhänger in die Irre, wie die Kinder Israel. Nachher verfaßten sie Tag für Tag neue Evangelien und Bücher über das Christentum. In verschiedenen Orten versammelten sich verschiedene Konzile, deren Urteile, einander widersprachen. Auf diese Weise enstanden zweiundsiebzig verschiedene Sekten. Sie verließen das Einheitsbekenntnis und die Religion des heiligen Propheten Jesus. Die meisten von ihnen wurden Götzendiener und Atheisten. Somit sandte ALLAH, der Erhabene, SEINEN liebsten vozüglichsten heiligen Propheten Muhammed, Friede sei mit Ihm, allen Menschen als letzten Prophet.
Die meisten Religionsgebote des heiligen Propheten Moses waren die Vorschriften der Handlungen und die meisten Religionsgebote des heiligen Propheten Jesus die Erkenntnisse der Sittlichkeitslehre. Der heilige Koran, der die beiden oben erwähnten Eigenschaften enthält, wurde als das heilige Buch des Islams, der vollkommensten Religion, dem heiligen Propheten Muhammed, Friede sei mit Ihm, herabgesandt.
ALLAH, der Erhabene, hat dem ehrwürdigsten heiligen Propheten Muhammed durch den Engel als Offenbarungen für die ganze Menscheit die Religion Islam verkündet, die aus erforderlichen Vorschriften der Religion des heiligen Propheten Moses, Sittlichkeitserkenntnissen der Religion des heiligen Propheten Jesus und außerdem aus äußerlichen und innerlichen Wahrheiten der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besteht.
Die Lehre von der Einigkeit ALLAHs, des Erhabenen, ist in allen himmlischen Religionen gleich. Deren Unterschiede sind nur bei Erkenntnissen über Handlungen und Anbetungen. Die Lehre von der Einigkeit war bis 80 Jahre nach der Himmelfahrt des heiligen Propheten Jesus unbestritten. Alle seine Apostel, deren Anhänger und Nachfolger lebten im Einheitsbekenntnis und so starben sie auch. In den ersten verfaßten Evangelien Matthäus, Markus und Lukas stand keine Irrlehre, wie die Lehre von der Dreienigkeit. Danach erschien das Evangelium von Johannes in griechisch. In dieses Evangelium wurde die Lehre von der Dreieinigkeit von Platon, einem griechischen Philosophen, eingeführt. Damals diskutierte man an den alexandrinischen Schulen heftig über die griechischen Philosophien Stoizismus und Vielgötterei. [Die Philosophie Stoizismus wurde im 3. Jahrhundert v.Chr. von Zenon, einem griechischen Philosophen und die Philosophie Vielgötterei von Pythagoras gegründet. Diese beiden Philosophien werden später noch erwähnt.] Die Anhänger Platons bevorzugten das Evangelium nach Johannes. Da die Dreieinigkeit in der Religion des heiligen Propheten Jesus, nicht bekannt war, lehnten dessen Anhänger diese Lehre heftig ab. So teilten sich Anhänger der Religion des heiligen Propheten Jesus in zwei Teile. Unter ihnen kam es oft zu Streitigkeiten und Kämpfen. Zu der Zeit Konstantins, des Großen, lehnte das ökumenische Konzil, das 325 v.Chr. zusammenkam, das Einheitsbekenntnis ab und nahm unter Druck Konstantins, der ein Anhänger von Platon war, die Lehre von der Dreieinigkeit an. Seither verbreitete sich diese Lehre überall. Die wahren Gläubigen der Religion des heiligen Propheten Jesus wurden zerstreut und niedergeschlagen. Auf diese Weise wurde die Religion des heiligen Propheten Jesus verlassen und die platonische Philosophie anerkannt. Die wahren Gläubigen mußten sich verbergen, um leben zu können. Statt der Lehre von der Einigkeit wurde die Lehre von der Dreieinigkeit anerkannt und verstärkt. Die Gläubigen, die an die Einigkeit ALLAHs, des Erhabenen, glaubten, wurden von Kirchen, welche die Lehre von der Dreieinigkeit verteidigten, exkommuniziert und später vernichtet. Nach kurzer Zeit blieb niemand von ihnen übrig. Da Michael Kirolarius, Erzbischof von Konstantinopel, die Unterdrückung der römischen Kirche nicht mehr ertragen konnte, lehnte er sich auf. Er kannte nicht an, daß der Papst in Rom Nachfolger des heiligen Propheten Jeus und Stellvertreter von Petrus, einem Apostel und dem ersten Papst, sein sollte. Er widersetzte sich manchen Hauptangelegenheiten der römischen Kirche wie den Lebensgewohnheiten der Geistlichen.
Jedes Konzil urteilte über die Glaubensgrundsätze ganz verschieden voneinander. Sie trennten sich von denen, die anders urteilten. So kamen zweiundsiebzig Sekten zustande. Trotzdem bestand die römische Kirche auf den Trinitätsglauben. Zu jener Zeit hatten die Herrscher keine Ahnung von diesen Ereignissen. Sie unterdrückten und beuteten ihre Völker aus. Um ihre Völker ohne Widerstand unterdrücken und ausbeuten zu können, nutzten sie die kirchlichen Einflüsse auf die unwissenden Bevölkerung aus. Die Herrscher handelten so, als ob die Kirche sie orientiert hätte. Da sich die Kirche der Unwissenheit und der Schwäche der Herrscher durchaus bewußt war, nutzte sie ihre Regierungsgewalt zu eigenen Gunsten. Anscheinend regierten die Herrscher; in der Tat aber war die Kirche absoluter Herrscher in Europa. Zu Beginn des Christentums gingen die Wünsche der Kirche mit der Zustimmung der römischen Kaiser in Erfüllung. Danach wuchs der Einfluß der Kirche so, daß die Päpste ihre Kandidaten zum Kaiser ernennen oder Kaiser absetzen konnten. Weil die Bevölkerung damals unwissend war, wurde sie zwischen der Begierde der Kirche und der Grausamkeit der Herrscher unterdrückt. Die Untertanen hielten viele Unterdrückungen aus. Indem sie es als Gottesgebot betrachteten, mußten sie es erdulden. So schwebte das ganze Europa zwischen Unwissenheit und Fanatismus hin und her.
Zu dieser Zeit wurden die islamischen Länder ganz im Gegenteil regiert. Arabien, Irak, Iran, Ägypten, Turkestan machten unter der Herrschaft der omaijadischen und abbasidischen Kalifen in jeder Hinsicht materielle und geistige Fortschritte. [Zu dieser Zeit waren die Muslime wohlhabend und glücklich.] Unter der Herrschaft der andalusischen Sultanen erlebte Spanien durch die Kunstwerke der Muslime eine Blütezeit und erreichte somit den Höhepunkt der Zivilisation. Die Wissenschaft, die Kunst, der Handel und die Landwirtschaft waren von großer Bedeutung und die Moral herrschte außerordentlich gut. Nachdem Spanien unter der Herrschaft der Westgoten ein wildes Land gewesen war, verwandelte es sich unter der Herrschaft der Muslime in einen Paradiesgarten. Die Wissenschaft und die Industrie verdanken die Fortschritte in Europa dem Islam. Sie sollten ihre Dankbarkeit dem Islam gegenüber äußern. Denn die Wissenschaft verbreitete sich zum ersten Mal von Spanien nach Europa.
Im Mittelalter wurde die Zivilisation in Andalusien hochentwickelt und breitete sich in Europa aus. Es gab manche begabte Europäer, welche die blühende Zivilisation in Andalusien begreifen konnten. Diese Intelligenten übersetzten die Bücher der islamischen Gelehrten in europäische Sprachen. Aufgrund deren Übersetzungen und Veröffentlichungen erwachte die europäische Bevölkerung allmälich aus dem Schlaf der Unachtsamkeit. Endlich erschien Martin Luther in Deutschland und wollte 923 n.H. (1517 n.Chr.) das Christentum erneuern. Er widerstand vielen unvernünftigen Grundsätzen der römischen Kirche. [Martin Luther, ein deutscher Reformator, gründete die lutherische Kirche; geboren 1453, gestorben 1546 n.Chr., Er schrieb viele Bücher.] Danach erschien Calvin als Erneuerer des Christentums. Zum großen Teil bestätigte er Martin Luther, aber widerstand ihm auch bei manchen Angelegenheiten. Luther und Calvin lehnten die Glaubens- und Anbetungsangelegenheiten der römischen Kirche ab. Sie erkannten nicht, daß der Papst Stellvertreter des Apostels Petrus und Nachfolger des heiligen Propheten Jesus wäre. Die Anhänger von Luther und Calvin wurden Protestanten genannt.
Nach der Trennung der Ostkirche verlor die römische Kirche ein Drittel ihrer Anhänger. Und nach der Gründung des Protestantismus verlor sie wiederum ein Drittel seiner Anhänger. Dadurch gerieten die Päpste in größte Verwirrung. Sie zwangen die katholischen Könige, Krieg zu führen und die Protestanten zu besiegen, indem sie sie niedermetzelten. Aber einen Zwang auf Glauben und Gewissen ausüben ist unmöglich. Daher wirkten sich die zwangsläufigen Maßnahmen im Gegenteil aus. In England und Amerika breitete sich der Protestantismus aus. Daraufhin versuchte die römische Kirche Anhänger der anderen Religionen und wilde Stämme zu christianisieren, um Einfluß auf die Massen zu gewinnen. Sie gründete überall auf der Welt katholische Missionarschulen. Um den Katholizismus zu verbreiten, bildete sie fanatische Priester heran. Sie sandten diese in Gruppen nach Amerika, Japan, China, Äthiopien und in die islamischen Ländern. Die Missionare konnten überall, wohin sie gingen, nur manche Unwissende mit verschiedenen Verheißungen und Vorteilen hereinlegen. Indem sie unter unwissenden Völkern Söhne gegen ihre Väter und Töchter gegen ihre Mütter aufhetzten, machten sie sie feindlich gegeneinander. In Ländern, in denen sie beauftragt wurden, stifteten sie Unruhen und riefen Revolutionen hervor. Im Laufe der Zeit wurden die Völker und Regierungen durch Missetaten der Missionare so gestört, daß sie sie aus dem Land verjagten. In manchen Ländern wurden sie streng bestaft bzw. hingerichtet. Unter dem Vorwand, den Christentum zu verbreiten, richteten diese Missionare der Menscheit so viel Schaden an, daß sie die Feindseligkeit der ganzen Welt verursachten. Besondere Habsucht, katholischer Fanatismus und Inquisitionsgreuel der römischen Kirche, wie z.B.: die Bartholomäusnacht, eine Quälerei ohnegleichen in der menschlichen Geschichte, lassen den Lesern die Haare zu Berge stehen, die die dazugehörige Geschichtsbücher lesen.
Während die katholische Kirche Missionare heranbildete, um den Katholizismus auszubreiten, traten die Protestanten auch in Aktion. In verschiedenen Orten gründeten sie Gesellschaften und investierten hohe Kapitale. [Um den Islam zu vernichten, wurde in England das Kolonialministerium gegründet.] Die Protestanten sandten protestantische Bücher, Spione, Agenten und Missionare überall auf die Welt. Das britische Bibelhaus, das 1219 n.H. (1804 n.Chr.) gegründet wurde, ließ die Bibel in zweihundertvier Sprachen übersetzen. Die Anzahl der christlichen Bücher, die durch diese Gesellschaft gedruckt und verteilt wurden, betrugen bis zum Jahresende 1872 fast 70 Millionen. Der durch diese Gesellschaft zur Verbreitung des Protestantismus ausgegebene Geldbetrag für das Jahr 1872 betrug 205 313 britische Goldstücke. [Diese Gesellschaft bekommt heute noch Aufträge vom Kolonialministerium und gründet in vielen Ländern auf der Welt Krankenstuben, Krankenhäuser, Konferenzsaale, Bibliotheken, Schulen, Vergnügünseinrichtungen u.a. Kinos und Tanzlokale und Sporteinrichtungen um den Menschen den Protestantismus einzuprägen. Ähnliche Methoden wenden die Katholiken an. Außerdem versuchen sie die Menschen zu christianisieren, indem sie in armen Ländern den Jugendlichen Arbeitplätze schaffen und den Leuten Nahrungsmittel geben.] Trotz all dieser Bemühungen können die Europäer es einsehen, wie lügnerisch, heuchlerisch und aufwieglerisch diese Missionare und Agenten sind, weil es mehrmals durch Erfahrung bewiesen wurde. Deswegen haben die Missionare ihr Ansehen verloren. Die Missionare verteilen die von ihnen selbst veröffentlichten Bücher [, deren Anzahl sehr hoch ist,] nicht in ihren eigenen Ländern sondern senden sie kostenlos ins Ausland. Sobald sie gegen die Gesetze eines europäischen Landes verstießen, durften sie nicht dieses Land betreten und konnten es dort niemals versuchen, ihre Religion zu verbreiten. [Die katholischen Missionare dürfen in protestanischen Ländern den Katholizismus und die protestantischen Missionare in katholischen Ländern den Protestantismus niemals propagieren.] Jedesmal wenn ein solches Unternehmen festgestellt wurde, wurden die Missionare aus dem Land durch polizeiliche Gewalt vertrieben. Diese Missionare wurden in jedem europäischem Land, wo sie solche Tätigkeiten ausübten, verpönt und verachtet.
Die Missionare [und die vom britischen Kolonialministerum beauftragten Agenten] wußten genau, die Freiheiten, die das Osmanische Reich den nichtislamischen Religionen gegeben hatten, völlig auszunutzen. Sie drangen in Länder ein, die seit Jahren unter der Schutzherrschaft des Osmanischen Reiches waren. In verschieden Orten gründeten sie Schulen und täuschten manche Unwissenden, indem sie behaupteten, daß sie Kinder der Bevölkerung kostenlos heranbildeten, um der Menschheit zu dienen. Da die Unwissenden in jedem Land die Gebote und Verpflichtungen ihrer Religionen nicht gut wissen, können sie leicht getäuscht werden. Weil das Vermögen der protestantischen Gesellschaft sehr groß war, bekamen diejenigen, die den Protestantismus anerkannten, Monats- und Jahreslöhne. Auserdem veranlaßten sie, daß die einheimischen Protestanten durch Botschaften und Konsulaten in verschiedene staatliche Ämter eingesetzt wurden. So konnten sie manche leichtgläubige christliche Untertanen in Anatolien und im europäischen Gebiet des Osmanischen Reiches täuschen und zu ihren Anhängern machen. Aber weil sie diese gegen Geld täuschten, konnten sie sie nicht ausreichend ausnutzen, wie sie es wollten. ALLAH, den Erhabenen, sei Dank, daß sie nicht einmal einen Moslem christianisieren konnten, der wohlbekannt war.
In der türkischen. Bibel, welche die Missionare 1282 (1866 n.Chr.) in Istanbul druckten, um die Muslime zu täuschen, steht als Bemerkung: “Dieses Buch ist das verbesserte Exemplar, das vorher von Ali Be¤ übersetzt und mit Hilfe von Türâbî Effendi gedruckt wurde.” Mit dieser Bemerkung versuchen sie die Muslime zu täuschen. Wir kennen denjenigen, der in jener Zeit die Bibel gegen einige Hunderte Goldstücke übersetzte. Aber es ist uns unbekannt, ob dieser den Protestantismus anerkannte. Ausserdem gab es damals keinen Zuständigen namens Ali Be¤. Deswegen ist dieser Name vermutlich erfunden. Denn wenn dieser ein anerkannter Zuständiger gewesen wäre, müsste sein bekannter Name angegeben worden sein. Türâbî Effendi dagegen war mit einer Protestantin in Ägypten verheiratet. Kein Wunder, daß er den Protestanten einen solchen Dienst erwiesen hat. Aber er schätzte den Protestantismus nicht, sondern deckte alle dessen Häßlichkeiten auf. Aus diesem Grund ist es unglaubwürdig, daß er einen anderen Glauben angenommen hätte. Selbst wenn es so wäre, könnte man Türâbî Effendi nicht zu den wohlbekannten Muslimen zählen. Denn er war nicht ein wohlbekannter Moslem sondern einer, der als Kind von der Regierung Ägyptens nach England gesandt wurde, um dort an einer protestantischen Schule Englisch zu lernen. Daher ist es möglich, daß Türâbî Effendi aufgrund seiner Schulung gleichzeitig Sympathie für den Protestantismus hatte.
Kein Christ kann behaupten, daß sich ein vernünftiger Muslim, der an islamischen Schulen ausgebildet und über das Einheitsbekenntnis und die islamische Wahrheit gelehrt worden ist, zum Christentum bekehrt habe. Wenn man ein Beispiel dafür zeigt, ist es nötig, zu untersuchen, ob jener sich gegen Geld, gegen Selbstschutz, gegen ein hohes Amt und dergleichen zum Christentum bekehrt hat. Einer, der glaubt, daß ALLAH, der Erhabene, der einzige Gott ohnegleichen ist, darf nicht die Lehre von der Dreieinigkeit anerkennen. Ein Moslem, der sich viel mit der Philosophie beschäftigt, kann vom Rechten abirren aber sich nicht zum Christentum verkehren. Weil der wahre Beschützer des Islam ALLAH, der Erhabene, ist, besteht nicht die Gefahr, daß die Muslime das Christentum anerkennen. Man kann sich sogar eine solche Wahrscheinlichkeit kaum vorstellen. Die vom britischen Kolonialministerium beauftragten Priester verfassen und verteilen jedoch in unserem Land christliche Bücher kostenlos, die den Islam für falsch und den Christentum für richtig erklären. Durch Hinterlistigkeiten und Lügen versuchen sie das Falsche als das Wahre zu zeigen. Es ist unentbehrliche Verpflichtung für Muslime, die ein ausreichendes Wissen besitzen, die Lügen und Verleumdungen dieser Missionare zu beantworten. Die eigentliche Absicht von ihnen ist, den Islam in Verwirrung zu bringen und Frauen und Männer, Kinder und Eltern gegeneinander zum Feind zu machen, wie sie es immer und in jedem Land getan haben. Denn diese glauben, daß die Bibeln von heute Worte ALLAHs, des Erhabenen, wären, und behaupten, SEINEN Geboten zu folgen. Im 34.und 35. Versen im zehnten Kapitel des Evangeliums Matthäus besagt es: “Glaubt nicht, daß ich gekommen bin, Frieden in die Welt zu bringen. Nein, ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern Streit. Ich bin gekommen, um die Söhne mit ihren Vätern zu entzweien und die Töchter mit ihren Müttern und die Schwiegertöchter mit ihren Schwiegermüttern.” ALLAH, der Erhabene, behüte uns daran zu glauben, daß der heilige Prophet Jesus, so etwas ausgesprochen hätte. Die Priester, die als Missionare beauftragt wurden, täuschten die Unwissenden und hetzten sie auf, gegen den Staat zu rebellieren, indem sie dieser Verfälschung des Evangeliums folgten.
Dadurch wollten sie, daß der Islam und das Osmanische Reich, als Beschützer des Islams, in Gefahr geriet. Auf diese Weise stifteten sie Zwietracht und Feindseligkeit unter den christlichen Untertanen, die unter der Schutzherrschaft des Osmanischen Reiches glücklich lebten. Seit der Lebenszeit des heiligen Propheten Muhammed, Friede sei mit Ihm, mischte sich kein islamischer Staat in die religiöse Angelegenheiten der Nichtmuslime. Die islamische Staaten kränkten die Nichtmuslime hinsichtlich der Religion niemals. Besonders das Osmanische Reich gewährte den Nichtmuslimen unter seiner Schutzherrschaft seit sechs Jahrhunderten alle Religionsfreiheiten und gab ihnen alle Möglichkeiten, damit sie ihre religiöse Angelegenheiten erledigten. Diesen Schutz und diese Gerechtigkeit gebietet der Islam. Diesbezügliche Gebote des heiligen Propheten stehen im Buch “Herkese Lâzım Olan Îmân (Islam und Christentum). Deshalb versicherte das Osmanische Reich all seinen Untertanen, unter dem Schutz des Staates frei anzubeten und niemals aus diesem Grund verachtet zu werden. Es ist verräterisch und ekelhaft Heiligtümer der Menschen anzugreifen, besonders wo man als Gast lebt. Dies darf man nirgendswo auf der Welt für richtig erklären. Es handelt sich auch um die Verachtungen und Verleumdungen der Feinde, die sie durch Massenmedien gegen den Islam veröffentlichen. Diese Lügen und Verleumdungen gelten als Beweismittel, die hinweisen, wie diese Veröffentlichungen ungerecht und wahrheitswidrig sind. Im türkischen Buch Schems-ül-hakîka (Sonne der Warheit) werden Angriffe der Missionare gegen den Islam unwirksam gemacht. In diesem Buch werden viele Angelegenheiten des Christentums erklärt und viele Fragen gestellt. Diesbezüglich wurde auch ein Buch namens İshar-ül-hak (Äussern des Rechten) von Rahmetullah Effendi, einem islamischen Gelehrten aus Indien verfaßt und nachher ins Türkische übersetzt. Trotzdem spielen die christlichen Geistlichen, als hätten sie keine Ahnung von der Wahrheit, und veröffentlichen erfundene Bücher und Broschüren, die voll von Lügen sind. In diesen Büchern wiederholen sie alte Lügen und Verleumdungen. Sie sind nicht imstande, selbst eine einzige der Fragen, die durch diese Bücher (Schems-ül-hakîka und Ishar-ül-hak) gestellt worden sind, zu beantworten.
Im persischen Buch Makâmât-i achjâr (Ehrenstellen der Wohltäter) steht folgendes: “Pastor Fander war unter den Christen sehr berühmt. Die missionarische Gesellschaft sandte Fander mit anderen ausgewählten Pastoren nach Indien. Ihre Mission war, das Christentum dort zu verbreiten. Diese missionarische Kommision diskutierte mit Rahmetullah Effendi, einem großen islamischen Gelehrten, in Anwesenheit sämtlicher Gelehrten und Prominenten 1270 (1854 n.Chr.) im Monat Rebî-ul-achir und am elften Tag des Monats Redscheb. Die Diskussionen dauerten sehr lange. Fander und seine Helfer waren nicht imstande, die gestellten Fragen zu beantworten. Nachdem die britische Regierung vier Jahre danach Indien besetzt hatte, [unterdrückten sie Muslime und besonders den Sultan und Geistliche] wanderte Rahmetullah Effendi nach Mekka ein. 1295 (1878 n.Chr.) kam diese missionarische Kommission nach Istanbul und begann für das Christentum Propaganda zu machen. Daraufhin ließ Hayreddîn Pascha[2], Minister Präsident des Osmanischen Reisches, Rahmetullah Effendi nach Istanbul kommen. Als die Missionare Rahmetullah Effendi vor sich sahen, gerieten sie durch seine Anwesenheit vollkommen in Verwirrung. Anstatt zu diskutieren, gingen sie davon. Hayreddîn Pascha erwies diesem großen islamischen Gelehrten besondere Hochachtung. Er bat ihn ein Buch zu verfassen und damit hinzuweisen, wie er die Missionare in Verwirrung gebracht und widerlegt hatte. Er verfaßte vom 16. Tag des Monats Redscheb bis Ende des Monats Silhidschdsche (innerhalb fünfeinhalb Monaten) das arabische Buch “İshar-ül-hak” und danach kehrte er in die Stadt Mekka zurück. Hayreddîn Pascha ließ dieses Buch ins Türkische übersetzen und anschließend beides veröffentlichen. Dieses Buch wurde in europäische Sprachen übersetzt und in jedem Land veröffentlicht. Die britische Presse äußerte darüber folgendermaßen: “Falls man dieses Buch verbreitet, wird das dem Christentum sehr schaden!” Der Sultan Abdulhamîd II., Kalif aller Muslime, Friede sei mit ihm, lud Rahmetullah Effendi 1304 (1886 n.Chr.) im Monat Ramdan in sein Schloß ein und empfang ihn mit großen Ehren. Rahmetullah Effendi starb 1308 (1890 n.chr.) im Monat Ramadan in Mekka.
Mit Hilfe ALLAHs, des Erhabenen, fangen wir an unser Buch (Sie waren nicht imstande zu beantworten) zu schreiben. Unsere Absicht ist, nur unsere Verantwortung zu übernehmen, indem wir die Veröffentlichungen der protestantischen Missionare beantworten. Unsere christlichen Mitbürger sind ebenfalls der Meinung, daß die negativen Einflüsse dieser Missionare beseitigt werden sollten.
Ishak Effendi
aus
Harput
Eingestellt von
Uyakoğlu Ömer
GLAUBENSLICHT DER HERZEN
In einem Buch, das von protestantischen Priestern in Istanbul gegen den Islam gedruckt wurde, steht folgendermaßen:
“Daß das Christentum tugendhaft und überlegen ist, versteht sich, an seinen Einflüssen, die der Weltherrschaft würdig sind und dadurch, daß es unter Menschen schnell verbreitet wurde. ALLAH, der Erhabene, hat das Christentum als eine wahre Religion, die vorzüglicher als andere Religionen ist, auf die Welt herabgesandt. Weil die Juden das Christentum verleugneten, gerieten sie in Schicksalschlägen und wurden zerstreut. Das ist eine offenbare Strafe Gottes.
Wenn man behauptet, daß der Islam das Christentum ungültig gemacht hat, muß man diese Fragen stellen: Ist die islamische Lebensweise verzüglicher als die Lebensweise des Christentums? Erweckt der Islam bei Menschen größere Zuneigung im Vergleich zu dem Christentum? Sind die Christen nach der Verkündigung des Islams in Schicksalschlägen geraten wie die Juden? Im Laufe von drei Jahrhunderten verbreitete sich das Christentum ohne Gewalt. Der Islam dagegen hat nach der Hedschra staatliche Gewalt gehabt. Daher ist es schwer, festzustellen, ob der Islam oder das Christentum eine größere Zuneigung bei Menschen erweckt. Aber der Prophet Jesus rief die Menschen drei Jahre lang zum Anerkennen der Religion auf. Viele folgte ihm in dieser Zeit. Er wählte zwölf Apostel von ihnen aus. In anderer Zeit wählte er noch siebzig Personen namens “Freudenboten für das Evangelium” aus. Nachher ließ er hundertzwanzig Personen in einen Ort kommen. Nach Überlieferungen der Apostel beauftragte der Prophet Jesus, bevor er getötet wurde, 500 Christen, um die Menschen zum Glauben aufzufordern. Das steht in Briefen von Paulus offensichtlich.
In diesem Buch wird fortgesetzt:
Nach der Meinung der arabischen Historiker namens Ibni Ishâk[3], Wâkidî, Taberî, Ibni Sa’d[4] und der anderen waren Hadidsche, Gattin des Propheten, Sejd bin Hâris, sein Sklave und Adoptivkind, Ali bin Ebî Tâlib, sein Vetter, Ebû Bekr-î Sıddîk, Sein treuster Gefährte, und einige von diesem belohnten Sklaven erste Muslime, die an den Propheten Muhammed glaubten. Die Anzahl der Muslime war fünfzig bis zum Tag, an dem Omar den Islam anerkannte. Nach einer Überlieferung bestanden bis dahin die ersten Muslime aus vierzig oder fünfundvierzig Männern und zehn oder elf Frauen. Im zehnten Jahr des Islam belief die Anzahl der Muslime, die aufgrund der Feindseligkeit und Grausamkeit der Götzendiener aus Mekka zum zweiten Mal nach Äthiopien auswanderten, hunderteins, 83 davon waren Männer und 18 Frauen. Wâkidî[5] berichtet in seinem Buch, daß die Anzahl der Muhadschirun[6] beim Kampf Bedr, der 19 Monate nach der Hedschra stattfand, dreiundachtzig war. Demnach belief sich auf die Anzahl der Menschen, die an den Propheten Muhammed glaubten, innerhalb von dreizehn Jahren bis Hedschra nur hundert. Daß die Anzahl der Muslime während der Auswanderung, Hedschra, dreiundsiebzig Männer und zwei Frauen war, steht auch in den Geschichtsbüchern. Mit diesem Vergleich kann man feststellen, ob das Christentum oder der Islam größere Zuneinung bei den Menschen erweckt. Wenn man die Anzahl der Christen mit der Anzahl der Muslime vergleicht, glaubten mehr als fünfhundert Gläubige innerhalb von drei Jahren freiwillig an den Propheten Jesus, während die Anzahl der Gläubigen, die innerhalb von dreizehn Jahren freiwillig an den Propheten Muhammed glaubten, hundertachtzig betrug. Danach änderten sich die Verbreitungsweisen des Christentums und des Islam. Die Gründe dafür, waren andere Mittel und andere Ursachen. Die wichtigste der Ursachen war, daß die Gemeinschaft des Propheten Muhammed kriegstüchtig war. Die Muslime besiegten ihre Gegner, machten Fortschritte und verbreiteten sich plötzlich. Sonst breitete sich der Islam nicht wie das Christentum, die eine Zuneigung bei Menschen erweckte, aus. Die ersten Christen dagegen mußten die Unterdrückungen der Perser dreihundert Jahre erdulden. Obwohl sie viele Widerstände erlebten, verbreiteten sie sich so schnell, daß sich die Anzahl der Christen auf einige Millionen belief, als sich Konstantin I. zum Christentum bekehrte. Die von Muslimen besiegten Nationen waren scheinbar nicht gezwungen, den Islam anzuerkennen. Aber unter dem islamischen Einfluß mußten sie ihre Traditionen entbehren. Außerdem kam es zu verschieden Feindseligkeiten und ihnen wurden ihre rituellen Zeremonien verboten. Sie mußten all diese Schwierigkeiten ertragen. Das war nichts weiter als Zwang, wodurch man innerlich versuchte, daß die Christen den Islam anerkannten. Zum Beispiel; es wurde mitgeteilt, daß zur Zeit des Kalifen Omar mehr als viertausend Kirchen niedergerissen wurden. Kein Wunder, daß sich tausende von Unwissenden, die habgierig und ohne Beschützer waren, in damaliger chaotischer Zeit gegen Amt und Geld zum Islam bekehrten. Daß sich der Islam auf diese Weise ausbreitete, gleicht dem, daß manche Welteroberer wie Alexander, der Große, erschienen. Daß die Muslime große Gebiete eroberten, ist kein Hinweis, daß der Koran ein himmlisches Buch ist. All diese islamischen Eroberungen und Taten gefielen sogar den Christen nicht, die unter der Schutzherrschaft der Muslime lebten. Jedoch die Aufforderung an die Perser, sich zum Christentum zu bekehren, war wirkungsvoller. Denn heute gibt es sogar keine kleinste heidnische Gesellschaft in Europa. In islamischen Ländern dagegen leben viele Christen.
Weil die Juden das Christentum ablehnten, gerieten sie in Gottesplagen. Sie wurden verflucht, aus ihrem Land vertrieben und überall auf der Welt verjagt. Gerieten auch die Christen vielleicht in solche Plagen, weil sie den Islam ablehnten? Während es heute 150 Millionen Muslime auf der Welt gibt, ist die Anzahl der Christen mehr als 300 Millionen. Die himmlische Religion gebietet Mäßigung und Gerechtigkeit. Ein vollkommener Glaube mit dazugehöriger Frömmigkeit ermöglicht das Glück zu haben, sich Gott, zu nähern. Eine solche Religion verursacht, daß ein an sie glaubendes Volk aufsteigt und geistig und körperlich glücklich lebt. Das steht außer allem Zeifel. Wenn das Christentum mit dem Auftreten des Islams seine Geltung verloren hätte, würden die islamischen Länder geistig und körperlich besser als andere Länder geworden sein. Das Herkunftsland des Islams ist jedoch Arabien, das zu der Zeit des Propheten Muhammed unter islamische Herrschaft kam. Später beherrschten die Muslime in den Zeiten der ersten Kalifen viele reiche Länder auf der Welt. Aber leider ist dieses Reichtum in kurzer Zeit verlorengegangen. Heute leben die Araber in Armut. Die meisten islamischen Länder sind heruntergewirtschaftet und können keinen Ackerbau treiben. Die Muslime, die in diesen Ländern leben, stehen dem Reichtum, dem Aufbau und der Zivilisation fern. In der Wissenschaft und Kunst benötigen sie die Hilfe Europas. Selbst wenn sie einen Ingenieur brauchen, lassen sie ihn von Europa kommen. Ihre Jugendlichen werden von christlichen Ausbilder über Marine- und Militärwesen ausgebildet. Die meisten von den muslimischen Soldaten gebrauchten Waffen, die von Gelehrten und Verfassern benutzten Papiere und die von ihnen, als Kinder oder Erwachsene, benötigten Anzüge und Gegenstände sind in christlichen Ländern erzeugt worden. Kann jemand dies leugnen? Die von muslimischen Soldaten benötigten Waffen werden von Europa importiert. Denn Europa ist aufgrund des Christentums hinsichtlich der Bevölkerung, Schulung und Staatsführung und des Wohlstands entwickelt. Die Christen haben moderne Schulen, Krankenhäuser und soziale Einrichtungen gegründet. Nun verbreiten sie in anderen Ländern das Christentum, indem sie dort auch derartige Einrichtungen gründen, Ausbilder und Bücher senden. Die Muslime aber bemühen sich nicht darum, daß Christen und Götzendiener den Islam anerkennen, indem sie Millionen von Koranübersetzungen, ihre Gelehrten und diejenigen, die Aufforderung zum Islam überbringen, nicht hinaus senden. Wenn das Christentum mit dem Erscheinen des Islam ungültig geworden wäre, würden die oben angegebenen Angelegenheiten nicht wahr geworden sein...”
ANTWORT: Die Behauptungen der christlichen Missionare, daß das Christentum seine Geltung nicht verloren hätte und gegenüber dem Islam besser gewesen wäre, kann man wie folgt zusammenfassen: die schnelle Ausbreitung des Christentums, daß die Juden in Schicksalschlägen gerieten aber nicht die Christen, daß der Islam durch Kampf, das Christentum aber durch Mitleid verbreitet wurde, daß die Anhänger des Islam die Mehrheit besitzen, daß die christlichen Länder mächtiger, industrieller, reicher und bebauter als die islamischen Länder sind, daß es in Europa keine Götzendiener, in islamischen Ländern dagegen überall Christen und Juden gibt.
Für die erste Behauptung “die schnelle Verbreitung des Christentums: genügen die Äußerungen des Pastors Sale, eines Historikers des Christentums und ein Übersetzer des heiligen Korans. [George Sale, ein britischer Christ, geboren 1149 (1736 n.Chr.). Er übersetzte den heiligen Koran 1734 ins Englische. Im Vorwort seiner Übersetzung erklärte er den Islam ausführlich. Das ist die erste Übersetzung des heiligen Korans in europäischer Sprachen.] In dieser Übersetzung, die 1266 (1850 n.Chr.) gedruckt wurde, steht folgendes: “Vor der Hedschra gab es in Medina kein Haus, in dem kein Muslim war. D.h. der Islam gelang in alle Häuser in Medina. Wenn jemand behauptet, der Islam hätte sich durch Kampf ausgebreitet, wäre es Unwissenheit und eine unbegründete Bezichtigung. Denn es gibt viele Länder, die mit einem solchen Kampf nicht zu tun haben. Daß sie sich zum Islam bekehrten, ist deswegen, weil der heilige Koran Zuneinung bei ihnen erweckte.”
Für die Tatsache, daß sich der Islam nicht durch Kampf verbreitete, gibt es viele Beweise. Z.B.: Ebu Ser-i Gifarî, sein Bruder Unejs und deren ehrwürdige Mutter Ümmü Ser, Friede sei mit ihnen, gehörten zu den ersten Menschen, die sich zum Islam bekehrten. Später, durch die Aufforderung von Ebu Ser-i Gifarî wurde die Hälfte des Stamms Benî Gifar Moslem. Im zehnten Jahr des Prophetentums St. Muhammeds, Friede sei mit Ihm, wanderten hunderteins Gefährten, 83 davon sind Männer und 18 Frauen, aus Mekka in Äthiopien ein. Außerdem blieben veile Seiner Gefährten in Mekka. In dieser Zeit wurden zwanzig Christen aus Nedschran Moslem. Dimad-î Esdî wurde vor dem zehnten Jahr des Prophetentums gläubig. Tufejl ibni Amr wurde mit seinen Eltern und Geschwistern vor der Hedschra Moslem. Durch Unterhaltung von Mus’ab bin Umejr, Friede sei mit ihm, wurde der Stamm Benî Sechl aus Medina gläubig. Alle Bewohner Medinas, außer Amr bin Sâbit wurden vor der Hedschra gläubig. Nur Amr, Friede sei mit ihm, wurde nach dem Kampf Ohod Moslem. Die Beduinen in Nedsch und Jemen wurden auch Muslime. Nach der Hedschra kam Burejdet-ül Eslemî, Friede sei mit ihm, mit zweiundsiebzig Personen und alle wurden gläubig. Auch Nedschaschî, der König von Äthiopien, wurde gläubig. [Könige von Äthiopien nannte man Nedschaschî. Der Nedschaschî, der zu der Zeit des heiligigen Propheten lebte hieß Eshame. Er war Christ und wurde Moslem.] Ebu Hind, Temîm, Naîm und ihre Verwandten und andere vier Personen sandten dem heiligen Propheten Geschenke mit Bestätigung Seines Prophetentums und wurden Muslime. Durch Predigte und Unterhaltungen des heiligen Propheten, des Geliebten ALLAHs, des Erhabenen, und durch Zuhören des heiligen Koransrezitierens, des heiligen Buches, des Islams, das alle bewundern, belief die Anzahl der Muslime vor dem Kampf Bedr einige tausend. Die Anzahl der Änhanger des heiligen Propheten Jesus dagegen betrug nach der Berechnung der Bibel einige hundert. Nach christlichem Glauben wäre die Anzahl der Anhänger nur fünfhundert, die nach dem Tod des Propheten Jesus gläubig geworden waren, indem sie wunderbare Dinge erlebt hätten. [Nach islamischem Glauben wurde der heilige Prophet Jesus weder getötet noch gekreuzigt. ALLAH, der Erhabene, erhob ihn zum Himmel.]
Im Buch Kısas-ı Enbijâ[7] (Geschichte der Propheten) steht, daß die Anzahl der muslimischen Soldaten zwölftausend war, die im achten Jahr die heilige Stadt Mekka eroberten, und daß sich mehr als dreißigtausend Muslime aus Medina an dem Kampf Tebuk beteiligten und daß mehr als einhunderttausend Muslime bei der Abschiedspilgerung anwesend waren.
In allen betreffenden Büchern steht, daß sich die Anzahl der Gefährten des heiligen Propheten, welche die Ehre erwarben, Ihm geglaubt zu haben, zu Seinen Lebzeiten auf hundert vierundzwanzigtausend belief. Nach dem Tod des heiligen Propheten fand das Geschehen Müssejlemet-ül-kes-sâb statt: St. Ebû Bekr-i Sıddîk, der erste Kalif, Friede sei mit ihm, zog mit einer Truppe von mehr als 12000 Mann auf Mussejlemet-ül kes-sâb und seine Anhänger. Bei diesem Kampf fanden mehr als siebzig Koranrezitierer den Marthyrertod. Sollte es unter der Regierung eines Kalifen, der zu einem nahen Ort eine Truppe von 12000 Mann senden konnte, nicht dementsprehend eine Bevölkerung geben? Die Vernünftigen sollten vergleichen, ob das Christentum oder der Islam schneller und weiter verbreitet wurde!
St. Omar, der zweite Kalif, Friede sei mit ihm, eroberte in drei-vier Jahren nach dem Tod des heiligen Propheten Ägypten, Palestina, Syrien und Anotalien bis Konya und das Gebiet von Iran bis Indien, indem er ein Heer von vierzigtausend Mann sandte. Die meisten von der Bevölkerung dieser Ländern wurden gläubig, indem sie die islamische Gerechtigkeit und Sittlichkeit erlebten. Diejenigen, die in ihren falschen Religionen nämlich im Christentum, Judentum und Mazdaizmus, blieben, waren sehr gering. Mit Übereinstimmung der Historiker wurde berichtet, daß sich die Anzahl der Muslime in den islamischen Ländern in einer kurzen Zeit wie, zehn Jahren, zwanzig bis dreißig Millionen belief. Nach Behauptung der christlichen Missionare bekehrte sich Konstantin I. jedoch dreihundert Jahre, nach dem heiligen Propheten Jesus, zum Christentum. Mit Hilfe und Zwang dessen konnte sich die Anzahl der Christen nur auf sechs Millionen belaufen. Wenn man nun diese Angaben miteinander vergleicht, kann man feststellen, welche von beiden Religionen schneller verbreitet wurde.
Die Behauptung, “daß sich der Islam durch Kampf verbreitete”, ist auch unbegründet. Es ist folgendermaßen: St. Omar, Friede sei mit ihm, pflegte in Ländern, die er eroberte, den Christen die Freiheit zu geben, entweder, sich zum Islam zu bekehren oder als Christen Tribut zu zahlen. Und sie zogen vor, was sie mochten. Das, was sie als Tribut zahlten, war so gering, daß es für die Christen keinesfalls als Zwang bezeichnet werden darf. Diejenigen, die Tribut zahlten, behandelte man mit Gerechtigkeit und Gleichheit wie Muslime und gab ihnen ihre Anbetungsfreiheit und ihre Ehre und Güter wurden genau so geschützt wie die der Muslime. Gegen diesen minimalen Tribut, den sie einige Male im Jahr zahlten, wurden ihre Religion, ihr Leben, ihre Rechte und Güter geschützt. Kann es Menschen geben, welche diesen Tribut nicht zahlen wollten und aus diesem Grund die Religion ihrer Vorfahren verlassen haben?
[Im Buch “Herkese Lâzım Olan Îmân” (Islam und Christentum) steht wie folgt: Schiblî Numanî war Geschichtsprofessor, Verfasser des berühmten Buches el-Intikad (Die Kritik) und Vorsitzender der Beratungskommission der Gelehrten aus Indien namens Nedvet-ül Ulemâ, gestorben 1332 (1914 n.Chr.). Sein Buch El-Fârûk (Der Entscheidende), das er in Urdu verfaßt hatte, übersetzte die Mutter von Essedullah Hân, Schwester von Nâdir Schach, dem Herrscher von Afghanistan, ins Persische. Im Auftrag des Schachs Nâdir wurde es 1352 (1933 n.Chr.) in der Stadt Lahore gedruckt. In diesem Buch auf Seite 182 steht folgendes: Als Ebu Ubejde bin Dscherrâch, Kommandat des islamischen Heeres, das mächtige Heer des byzantinischen Kaiser Heraklius[8] besiegte, ließ er in jeder Stadt, die er eroberte, durch Vermittler Befehle St. Omars, des Kalifen, Friede sei mit ihm, ausrufen Nach der Eroberung der Stadt Homs in Syrien verkündigte er das Folgende: “O ihr Byzantiner! Mit Hilfe ALLAHs, des Erhabenen, haben wir im Auftrag unseres Kalifen Omar auch diese Stadt erobert. Ihr alle seid in euer Handlung, Anbetung und im Handel frei. Euer Leben, eure Ehre und eure Güter sind vor jeder Gefahr sicher. Auch euch wird man die islamische Gerechtigkeit verschaffen. All eure Rechte werden geschützt. wie wir die muslimischen Untertanen gegen feindliche Angriffe schützen, werden wir denselben Dienst auch für euch erweisen. Wie wir gegen unseren Dienst Armensteuer von Muslimen nehmen, fordern wir, daß ihr einmal im Jahr einen Tribut zahlt. Das ist uns ein Gebot ALLAHs, des Erhabenen, euch Dienst zu erweisen und einen Tribut dafür zu erheben!” [Betrag dieses Tributs ist für Ärmere vierzig, für Mittelstand achtzig und für Reiche hundertsechzig Gramm Silber oder dessen Korn- bzw. Güterwert. Man darf nicht den Frauen. Kindern, Kranken, Armen, Alten und Geistlichen einen Tribut auferlegen.] Die Bewohner Homs brachten gerne Habib bin Müslim dem Beamten im Staatsschatz ihren Tribut auf. Als man erfuhr, daß Heraklius, der Kaiser von Byzanz, ein großes Heer aufstellte und sich vorbereitete, um Antiochia anzugreifen, wurde beschlossen, daß sich die Truppe in Homs an dem Heer in Jermuk anschließen sollte. Ebû Ubeyde, Friede sei mit ihm, ließ durch Vermittler den Stadtbewohnern verkünden: “O christliche Untertanen! Ich versprach euch zu dienen und euch zu schützen. Dafür zog ich von euch Tribut ein. Nun aber habe ich im Auftrag des Kalifen meinen Glaubensbrüdern zu helfen, die gegen Heraklius kämpfen sollen. Deswegen kann ich mein Wort für euch nicht halten. Nehmt ihr alle daher euren Tribut zurück, den ihr dem Staatsschatz gezahlt habt. Eure Namen sind mit euren Tribut im Register eingetragen!” In den meisten Städten in Syrien ist es auch so geschehen. Die Christen, die diese Gerechtigkeit der Muslime erlebten, weinten vor Freude und feierten, sich von der Unterdruckung, des byzantinischen Kaisers, die seit Jahren dauerte, befreit zu haben. Die meisten wurden aus freiem Willen Muslime. Sie treibten freiwillig Spionage gegen byzantinische Heere für die islamischen Heere. Auf diese weise erfuhr Ebû Ubeyde, Friede sei mit ihm, eine jede Bewegung der Heere Heraklius pünktlich. Den großen Sieg Jermuk gewann er mit Hilfe der Spionage der Bevölkerung. Die Ausbreitung des Islams und das Gründen der islamischen Staaten wurde niemals durch Angriffe bzw. Zwang verwirklicht. Der wichtigste Grund dafür war Glaube, Gerechtigkeit, Rechtschaffenheit und die Opferbereitschaft der Muslime.]
Seit einem Jahrhundert zogen die Russen selbst für Kinder und arbeitsunfähige, alte Muslime in Kasan, Usbekistan, Krim, Daghestan und Turkestan, die sie besetzt hatten, eine Goldmünze pro Kopf im Jahr ein. Außerdem waren die Muslime gezwungen, Russisch zu lernen, Russisch zu sprechen und Militärdienst zu erweisen. Trotz all dieser Unterdrückungen bekehrten sich die Muslime in Russland nicht zum Christentum. Nach dem Krimkrieg wurde ein Friedensvertrag geschlossen, daß die im Osmanischen Gebiet gebliebenen Christen in Russland und die in Russland ansässigen Muslime in die Türkei einwandern durften. So wanderten mehr als zwei Millionen Muslime in die Türkei ein. Die im Osmanischen Gebiet wohnhaften Christen wollten jedoch nicht in Rußland einwandern, obwohl Russland denen, die einwanden würden, 20 Rubel pro Kopf als Reisekosten zu zahlen versprach, da sie unter der Osmanischen Regierung alle Rechten und Freiheiten besaßen und an das Versprechen der russischen Regierung nicht glaubten.
Die Behauptung, daß St. Omar, Friede sei mit ihm, 4000 Kirchen hätte niederreißen lassen, ist eine gemeine Verleumdung, die allen historischen Wahrheiten widerspricht. Nach der Übermittlung der christlichen Historiker sollen die Christen St. Omar, Friede sei mit ihm, gesagt haben, als er Jerusalem eroberte: “Wählt euch eine unserer Kirchen als Gotteshaus aus!” St. Omar, lehnte diesen Vorschlag ab. Das erste Gebet verrichtete er außerhalb der Kirche. Er ließ den “heiliges Heim” genannten Ort, der seit Jahren als Müllplatz gebraucht worden war, reinigen und darauf eine große und schöne Moschee bauen.
Wie sich die Muslime den Christen und den Juden gegenüber verhalten sollten, wurde von dem heiligen Propheten Muhammed persönlich mitgeteilt, Friede sei mit Ihm, indem Er den an alle Muslime gerichteten folgenden Brief schreiben ließ. Das Original dies Briefes steht im ersten Band des Buches “Medschmû’a-i Münscheât-üs-salâtin” auf Seite dreißig von Ahmed Feridun Beğ[9]. Die Übersetzung des Briefes ist wie folgt:
(Diese Schrift ließ sich von Muhammed, dem Sohn Abdullahs, niederschreiben, um Sein Versprechen für alle Christen zu verkünden. Er ist der, den ALLAH, der Erhabene, als Gnade sandte und daß ER es als Freudenbotschaft berichtete und durch Ihn die Menschen vor SEINER Strafe warnte und Ihn zum Vertrauenwürdigsten für alle Menschen machte. Nun ließ Muhammed, Friede sei mit Ihm, diese Schrift schreiben, um zu bestätigen, daß Er allen Nichtmuslimen Sein Versprechen gab. Wer, sei es ein Sultan oder ein anderer, gegen dieses Versprechen handelt, widersteht ALLAH, dem Erhabenen, verachtet SEINE Religion, und so wird der Fluch ALLAH, des Allmächtigen gegen ihn gerecht sein. Wenn christliche Geistliche oder Wanderer auf einem Berg, in einem Tal oder in einer Wüste oder dergleichen Diät halten, um anzubeten, so habe ich mit meinen Gefährten und meiner Nation alle Forderungen an sie aufgehoben. Sie sind unter meinem Schutz. Sie sind entschuldigt von allen Steuern, welche die christlichen Untertanen nach den getroffenen Abkommen zahlen sollten. Sie sollen keinen Tribut zahlen, es sei denn, daß sie freiwillig aufbringen, wieviel sie wollen. Ihr sollt sie niemals zwingen. Ihr sollt ihre Geistlichen nicht vom Amt absetzen. Ihr sollt sie nicht aus ihren Heiligtümern entfernen. Ihr sollt die Reisenden von ihnen nicht hindern. Ihre Kirchen sollt ihr nicht niederreißen. Ihr sollt Gegenstände, die der Kirchen gehören, nicht wegnehmen und nicht in den Moscheen benutzen. Wer dies nicht einhält, wird dem Wort ALLAHs, des Erhabenen und SEINES Propheten nicht gefolgt und deswegen gesündigt haben. Von denen, die kein Handel treiben und nur anbeten, sollt ihr keine Steuer einziehen, wo sie auch immer gewesen seien. Deren Schulden schütze ich in See und zu Lande, im Osten und im Westen. Sie sind unter meinem Schutz. Ich habe ihnen meine Genehmigung gegeben. Ihr sollt von den Christen, die auf Bergen leben und anbeten, keinen Tribut aus ihren Ernten einziehen und keinen Steuer für die Staatskammer errechnen. Denn ihre Landwirtschaft wird nur zum Leben und nicht zum Gewinnen getrieben. Zum Kampf sollt ihr keinen Mann von ihnen verlangen, falls ihr es benötigt. Als Einkommensteuer sollt ihr nicht mehr als vierzig Gramm Silber im Jahr erheben, wieviel Vermögen sie auch immer haben. Ihr dürft sie nicht zwingen, etwas zu tun. Wenn ihr benötigt mit ihnen zu besprechen, so sollt ihr mitleidig und gütig gegen sie handeln! Ihr sollt sie immer mit Milde und Barmherzigkeit schützen! Wo sie auch immer seien, handelt nicht ungerecht gegen christliche Frauen, die mit einem muslimischen Ehemann verheiratet sind! Hindert sie nicht, in die Kirche zu gehen und nach ihrer Religion anzubeten. Wer diesem Gebot ALLAHs, des Erhabenen nicht gehorcht und widersteht, wird zu den Rebellen zählen, die gegen die Gebote ALLAHs, des Erhabenen und SEINES Propheten rebellieren. Ihr soll ihnen helfen, um ihre Kirchen zu restaurieren. Dieser Vertrag ist bis zum Tage des Weltuntergangs gültig und wird unveränderlich bleiben; niemand darf gegen diesen Vertrag handeln!)
Dieser Vertrag ist im zweiten Jahr der Hedschra am dritten Tag des Monats Muharrem von Ali “Friede sei mit ihm” in der Moschee des heiligen Propheten in Medina niedergeschrieben worden.
Unterschriften
Muhammed bin Abdullah, Prophet, ALLAHs, des Erhabenen
Ebû Bekr bin Ebî-Kuhâfe
Omar bin Hattab
Osman bin Affan
Ali bin Ebî Tâlib
Ebû Hureyre
Abdullah bin Mes’ûd
Abbâs bin Abdülmuttalib
Fadl bin Abbâs
Subeyr bin Avvam
Talha bin Abdullah
Sa’d bin Muas
Sa’d bin Ubade
Seyd bin Sâbit
Hâris bin Sâbit
Abdullah bin Omar
Ammar bin Yâsir
“Friede sei mit ihnen.”
[Wie ersichtlich, gebietet der heilige Prophet Muhammed ’Friede sei mit Ihm’ Angehörige anderer Religionen, mitleidig und gutmütig zu behandeln und die Kirchen der Christen nicht zu zerstören.]
Wir möchten nun die Begnadigung, die St. Omar, während seines Kalifats dem Volk von Ilia sandte, darlegen. (Ilia ist der Name den die Christen dem Propheten Elyesa und auch der Stadt Jerusalem gaben.) Dies ist der Garantiebrief, den der Khalif der Moslems Omar bin Hattab dem Volk von Ilia geschickt hatte. Er umfasst ihr Leben, ihre Exsistens, ihre Kirchen, ihre Kinder, ihre Kranken und Gesunden, so wie auch die anderen Völker:
Die Moslems werden nicht gewaltsam in ihre Kirchen eindringen, diese weder beschädigen, noch zerstören. Nichts wird beschlagnamt werden, sei es auch nur ein Getreidekorn. Kein Moslem wird mit Gewalt ihre Religion oder ihre Gebetsformen ändern, oder sie gar mit Gewalt zum Islam zwingen. Kein Moslem wird ihnen auch nur den gerinsten Schaden zufügen. Möchten sie freiwillig das islamische Land verlassen, so ist ihr Leben, ihr Vermögen und ihre Ehre, bis zu ihrem Zielort in Gewahrsam. Doch wenn sie in diesem Land weiterhin leben möchten, so werden sie in Sicherheit leben, nur müssen sie Tribut zahlen, wie es auch vom Volk von Ilia gefordert wird. Jene vom Volk von Ilia, die mit dem Volk von Byzanz mit ihren Familien und Eigentümern übersiedeln und ihre Kirchen und andere Gebetsstätten evakuieren wollen, deren Leben, Eigentümer, Kirchen und Gelder werden in Gewahrsam sein. Von denen die nicht einheimisch sind, wird bis zum Getreideanbau keine Steuer eingezogen, auch wenn sie bei uns bleiben oder aussiedeln. Die Gebote ALLAHs, des Erhabenen und SEINES Propheten und das Versprechen aller Kalifen des Islam und der moslemischen Gemeinschaft lautet, wie es in diesem Vertag eingetragen wurde.
Unterzeichnet von:
Omar ül-Faruk
Die Zeugen:
Halid bin Welid
Amr ibn al-As
Abd’ar Rahman ibn Awf
Muawije bin Ebu Sufijan
“Friede sei mit ihnen.”
St. Omar zog in Jerusalem ein. Die Christen stimmten der erforderten Einkommenssteuer zu und unterwarfen sich der Obhut St. Omars ’Friede sei mit ihm’, indem sie ihm die Schlüssel der Stadt reichten. Damit befreiten sie sich von den schweren Steuern, den furchtbaren Qualen und den Grausamkeiten das ihr eigenes bizantisches Reich an ihnen ausübte. Sie bemerkten schnell, wie gerecht und barmherzig die Moslems waren, die sie als Feind kannten. Sie bemerkten auch, daß der Islam eine Religion ist, die vorweist hilfreich und mit Mitleid zu handeln und die Menschen auf den Weg zum weltlichen und jensteitigen Glück weist. Ohne Zwang und ohne geringster Bedrohung traten sie bald scharrenweise in den Islam ein. Innerhalb von zehn Jahren breitete sich der Islam weit aus, die Anzahl der Menschen die den Islam annahmen überstieg Millionen. Der Grund für diese schnelle Verbreitung war keineswegs Gewalt oder Bedrohung, sondern es war die Gerechtigkeit und der Respekt vor dem Menschenrecht, die der Islam vorschrieb, sowie der heilige Koran, den ALLAH, der Erhabene als Wunder sandte, was ausschlaggebend für die Überlegenheit des Islams den anderen Religionen gegenüber war.
Auf Seite 67 des dritten Bandes seines Geschichtsbuches berichtet Taberi:[10] [Während dem Kalifat St. Omars ’Friede sei mit ihm’ wurde Musenne bin Harise, ein Gefährter des heiligen Propheten, ’Friede sei mit ihm’ als Komandant des islamischen Heeres beauftragt auf Iran zu marschieren. Die Anzahl der schmächtig bewaffneten islamischen Soldaten war minder, da während den vorigen Schlachten viele von ihnen gefallen waren. In diesem Zustand erreichte sie den Ort Büvyde, wo die Schlacht stattfinden sollte. Das Heer ihrer Feinde war zu ihrem Gegensatz groß, überlegen bewaffnet und mit Elephanten verstärkt. Musenna bin Haris wante sich an die nahewohnenden Christen und bat sie um Hilfe. Sie alle waren zur Hilfe bereit und ein junger Mann namens Hamus meinte sogar, man solle ihm den Komandanten des iranischen Heeres zeigen. Als man dies tat, ritt er direkt auf ihn zu und schoss sein Pfeil ab, der dem Komandanten das Leib durchdrang, sodaß dieser leblos zu Boden fiel.]
Sowie es in diesem Text berichtet wird, hegten die Christen dieses Jahrhunderts keine Abneigung zu den Moslems, die nie mit Gewalt und Feinschaft gehandelt hatten. Im Gegensatz, sie hielten zu den Muslimen und halfen ihnen um ihr Leben, ohne dafür eine Auszahlung zu fordern. Es kam sogar oft vor, daß die Christen sich mit den Muslimen verbündeten und gegen die Tyranen ihrer eigenen Religionsbrüder kämpften. Während den zahlreichen Schlachten, die das byzantische Reich mit dem osmanischem Reich führten, enstanden oft derartige Zustände. Für jene, die sich mit der Geschichte beschäftigen, ist dies eine wohlbekannte Tatsache. Die Protestanten stellten als Beweis für die Überlegenheit des Christentums gegenüber dem Islam folgende These auf: (Als die Religion des Propheten Jesus erschien, empörten sich die Juden darüber und beganngen jeden zu quälen, der in diese Religion trat. Sie wurden dafür bestraft, indem ihnen Unglück und Unheil widerfuhr und letztenendes ihnen sogar ihre Nationalität entnommen wurde. Doch den Christen, die den Islam angriffen, wiederfuhr keine deratige Bestrafung.)
Diese These, die als Beweis vorgewiesen wird, liegt im Gegensatz zu der Wahrheit der Tatsachen. Denn Unheil verfolgte die Juden nicht nur nach der Enstehung des Christentums, sondern, so wie es die Geschichtsbücher und auch das Alte Testament berichten, wiederfuhr den Juden schon viel früher allerlei Unheil. Von der Zeit des Propheten Joseph, Friede sei mit ihm bis hin zur Lebzeit des Propheten Moses, Friede sei mit ihm, lebten sie in der Gefangenschaft der ägyptischen Zigeunern, die Götzenanbeter waren. St. Moses ’Friede sei mit ihm’ rettete sie aus dieser Gefangenschaft. Nach den Propheten St. David und St. Salomo, Friede sei mit ihnen, fielen sie wieder von einem Unheil in ein anderes. Der assyrische Herrscher der II. Nebukadnezar eroberte Jerusalem und massakrierte die Juden. Die Juden, die dieses Massaker überlebten, wurden mit einigen Propheten, der Kinder Israels nach Babel verschlept. Während diesen Unruhen wurden die gesamten Originalexemplare der Thora vernichtet. Die Juden erlitten viel Leid unter der Tyrannei der Assyirer, auch wurde während den Makkabi Aufständen sehr viel jüdisches Blut vergossen. (Makkabi ist ein jüdischer Komandant, der gegen den syrischen seleukiden König rebellierte, der die Absicht hatte, die Juden zu Götzendiener zu machen. Obwohl er das Heer des Antikhos besiegte und Jerusalem einnahm, verlor er die Stadt kurz darauf. Er errang aber die Religionsfreiheit für die Juden, wofür viele von ihnen ihr Leben lassen mußten.)
70 vor Christi eroberte der bekannte Römer Pampe Palestina. Die Juden leugneten viele Propheten ab und töteten auch viele von ihnen und dies ist der Grund für ihr Unglück, das ihnen auch schon vor dem Prophetentum von St. Jesus oftmals wiederfuhr. Wer für das Blutbad, das der römische Kaiser Titus, der 70 Jahre nachdem St. Jesus in den Himmel emporstieg, Jerusalem eroberte, alle Juden tötete und die Stadt in Brand streckte, einen Grund sucht, möchte sich doch bitte an die Geschichtsbücher wenden. Nach dem Propheten St. Jesus, geschah für die Juden kein Unheil, was ihre Gesamtheit anbetraf, doch wiederfuhr ihnen das Unglück Gruppenweise. Zur Zeit des heiligen Propheten Muhammed, Friede und Segen sei mit Ihm, besaßen Juden wie Ka’b bin Eşref, Merhab und Samuel Herrschaften, so wie die Burg Hayber, die sich zwischen Medina und Damaskus befand. Doch nachdem sie sich auch gegen den letzten und größten Propheten ’Friede sei mit Ihm’ stellten, traf sie der Gotteszorn. Im 61. heiligen Vers der Sure Bekara steht sinngemäß: “Und sie wurden mit Schimpf und mit Elend geschlagen”. So wie es auch in diesem heiligen Vers erwähnt wird, wurden sie zerstreut und sie konnten kein legalen Staat mehr gründen.
Ist es Vorrausgesetzt, daß jene die auf ihrem alten Glauben bestehen, obwohl ALLAH der Erhabene eine neue Religion sandte, ins Unglück fallen? Wenn dies so wäre, so müßte den Feueranbetern, die während der kurzen Zeit, in der die Kinder Israles auf dem richtigen Weg, den ihnen St. Moses zeigte, lebten großes Unheil zugekommen sein. China, Indien, Turkestan und Amerika widerfuhr keinerlei Unheil. (Im Gegensatz zu den Behauptungen der Protestanten, erlitten diese Völker keine Zerstörung)
Eine weitere These, die die Protestanten als Beweis für die Richtigkeit des Christentums aufstellten, ist die Behauptung, der Christentum sei die größte Glaubensgemeinschaft der Welt.
Jedoch kann diese Behauptung nicht als Beweis bewertet werden, denn obwohl die Statistiken, die in Europa veröffendlicht werden, das Christentum als meist verbeitete Religion darlegen, stehen sie selbst miteinander in Widerspruch.
Sogar bei der Anzahl der Christen, weisen solche Statistiken millionenfache Unterschiede auf.
Da es nicht möglich war, festzustellen, zu welcher Religion ein großer Teil Asiyens und Afrikas Bevölkerung angehörte, konnte man dies nur schätzen. In dem Geographiebuch, das von dem Ägypter Seyyid Rüfaan übersetzt und in Ägypten veröffentlicht wurde, wurde die Weltbevölkerung als neunhundertmillionen zitiert. Demnach gehöre die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung dem Mazdaismus, ein Viertel dem Heidentum und ein Viertel den Besitzern der Offenbarungsschriften an, von denen wiederum ein Drittel der Islam, ein Drittel das Judentum und ein Drittel das Christentum bilden würde. Ungefähre Berechnungen können kein Beweis sein. Selbst wenn die christliche Gemeinschaft den größten Anteil an der Weltbevölkerung hätte, kann dies kein Beweis für die Richtigkeit des Christentums sein. Wenn dies so währe, mußten der Mazdaismus und das Heidentum, die einen größeren Anteil an der Weltbevölkerung als das Christentum besitzen, die wahre Religion sein. Während dreihundert Jahren, die nach der Emporhebung des Propheten St. Jesus, Friede sei mit ihm, vergingen, massakierten Juden und Mazdaisten die Christen mehrmals. Sie vernichteten ihre Bücher und Schriften und tyranierten sie in zunehmenden Maße. Nach der These dieser Christen müßte das Christentum die falsche, das Heidentum aber die richtige Religion sein.
Eine weitere Behauptung, die von den Protestanten als Beweis vorgelegt wird, ist der Fortschritt der Christen in Technik und Wissenschaft.
Diese Behauptung muß umsichtig untersucht werden, denn der technische und wissenschaftliche Fortschritt Europas enstand erst in den letzten dreihundert Jahren. Es ist wohl bekannt, daß Europa, bis zum Jahre 1494 n.Chr. sich in Wildniss, Unwissenheit und Schmutz befand. Während die Christen sich in diesem Zustand befanden, erlebten die Muslims in Asien, Irak, Hedschas, Ägypten und Andalusien (Spanien) den Höhepunkt der damaligen Wissenschaft, Technik und Industrie. Das heutige gültige Zivilgesetz Europas, verdankt seinen Ursprung den Büchern der islamischen Gelehrten, die sich in den Bibliotheken von Andalusien und Ägypten befanden. Die Geschichte besagt, daß der Past der II. Sylvester in den Universitäten Andalusiens von muslimischen Professoren Wissenschaft erworben hatte. Während ihren Studien in islamischen Schulen merkten die Europäer, daß ihre römischen Ziffern nicht für die Matematik, dem Grundstein der Wissenschaften geeignet sind und übernahmen die arabischen Ziffern, was wesentlich zu ihrem Fortschreiten beitrug. In Hinblick auf diese Kentnisse wird die Wirkung der Religionen auf dem wissenschaftlichen und technischen Fortschritt ersichtlich, die die Muslime schon vor den Christen zu nutzen wußten. In keiner der vier Evangelien steht ein Gebot über Rechtsstaat, Kunst, Handel und Landwirtschaft, die die Grundsteine einer Zivilisation bilden. Es wird sogar verboten, sich damit zu beschäftigen. Der Islam aber schreibt die Gerechtigkeit in der Wissenschaft, der Kunst, dem Handel und der Landwirtschaft vor. Weil die islamischen Länder mit diesen Grundsätzen regiert wurden, erreichten sie den kulturellen Fortschritt und die kultuvierten Völker, nahmen deswegen den Islam an.
Der Reichtum der kultuvierten islamischen Länder lockte die Christen und mit Kreuzzügen, die sie eins nach dem anderen veranlassten, versuchten sie sie auszubeuteten. Neben der Verbreitung des Christentums war der Beweggrund der Kreuzzüge, die Ausbeutung der reichen islamischen Länder. In unserem Jahrhundert sind die Muslimen und die Christen in einem Zustand, der gegensätzlich zu ihren Religionen ist. Der Grund für diese Gegensätzlichkeit, sind die jeweiligen Gebote, die weder von den Christen noch von den Muslimen eingehalten werden. In dem Buch eines westlichen Philosphen steht sogar folgendermaßen: (Die Auswirkungen, die die Muslimen und die Christen vorweisen, sind in fester Verbindung mit der Rechtmässigkeit des Islams und der Unrechtmässigkeit des Christentums, denn um so mehr die Muslimen die Gebote ihrer Religion vernachlässigen, um so schwächer werden sie und leisteten keinen Fortschritt in Wissenschaft und Technologie. Die Christen jedoch stärkten sich und machten Fortschritte, je mehr sie sich von den Geboten ihrer Religion trennten. Wahrhaftig ist der Weg, den die heutige christliche Welt einschlug, gegensätzlich zu den Geboten ihrer Bibel.)
Als Beweis für die Richtigkeit des Christentums stellten die Protestanten eine weitere Behauptung auf: “Es gibt in Europa keine Heiden, doch in den islamischen Ländern leben Juden und Christen.” Somit apellieren sie auf die Wirkungskraft des Christentums.
Anstatt die Richtigkeit des Christentums zu beweisen, dient diese These mehr als Beweis der bewunderswerten Gerechtigkeit, die der Islam vorweist. Denn in einem islamischen Land, besitzt jede Person, zu welcher Religion sie auch angehören mag, das gleiche Recht wie ein Muslim und ist gesetzmäßig gleichberechtigt. Die Nichtmoslems haben in islamisch regierten Ländern immer friedsam leben können. Weder mischte sich jemand in ihren Glauben und in ihre Anbetungsweisen, noch in ihre Handelsfreiheit und in ihre Kunst.
Doch in Europa dulteten weder Protestanten, noch andere christliche Sekten, keine Andersgläubigkeit in ihrem Herrschaftsgebiet.
In christlichen Ländern besaßen Nichtchristen kein Lebens- und Eigentumsrecht.
Die Armenier und griechischen Ortodoxen sind in jedem islamischen Land einheimisch, doch konnten sie in keinem der europäischen Ländern seßhaft werden. Die Anzahl der Armenier, der Katoliken und Protestanten die in Griechenland und auf den Inseln des Mittelmeers leben, beträgt nicht mehr als fünf bis zehn Famillien. Es ist ausgeschlossen, daß Protestanten Kirchen, Schulen und Kloster in katholischen Ländern wie Frankreich, Spanien und Italien gründen oder Schriften veröffendlichen, die den katholischen Glauben tadeln. Genauso ergeht es den katholischen Geistlichen, die sich in einem protestanischen Land befinden. In keinem der islamischen Länder fanden Grausamkeiten wie die Bartholomäusnacht oder der Inquisitionsgreuel statt. (In der Bartholomäusnacht, die sich im Jahre 1572 n.Chr. ereignete, wurden auf Veranlassung des Kaisers Karl IX und der Königen Katherina, in Paris und Umgebung 60.000 Protestanten, wegen ihrem Glauben ermordet.)
Niemals führten islamische Völker derartige blutige Grausamkeiten aus.
Während der Kreuzzüge veranstalteten die Katholiken grausame Massaker, wobei sie hunderttausende Muslimen, Juden, und Protestanten ermordeten und selbst nicht davor scheuten, persönliche Feinde ihrer eigenen Glaubensgemeinschaft zu töten. Innerhalb von zweihundertfünfzig Jahren, in denen die Kreuzzüge stattfanden, verwüstete Europa zu einem riesigen Trümmerfeld.
Unbeschreiblich sind die Grausamkeiten, die die Kreuzritter selbst in ihrem eigenen Land, im Namen des heiligen Propheten Jesus ’Friede sei mit ihm’ veranstalteten, obwohl dieser Prophet sie mahnte, nach einer Ohrfeige auch die andere Wange hinzuhalten. Es steht in den Geschichtsbüchern geschrieben, daß während den Kreuzzüge millionen von unschuldigen Menschen in Europa und Asien niedergemetzelt und ihre Länder verwüstet worden sind. Es ist wohl bekannt was die Juden in Moldau, in Walache und Odessa erleiden mußten und wie die fanatischen Engländer und Christen, die Muslimen, die unter dem russischen Machtbereich leben, tyranisiren.
Nun schauen Sie auf die Christen, die heute in Friede, Wohlstand und Wohlbefinden in den Ländern der islamischen Bevölkerung leben und legen Sie bitte ihr gerechtes Urteil ab, wer von diesen beiden Religionen es ist, die den Menschen die Möglichkeit gewärt, in Gerechtigkeit und Friedsamkeit zu leben und der Menschheit den Weg zu einer fortgeschrittenen Zivilisation weist.
Eine Behauptung wie (die Europäer seien fortgeschritten in Wissenschaft und Industrie, ihre bebauten Länder und die hohe Anzahl an Schulen und Krankenhäuser würden der Menschheit dienen.) würde ein Beweis für die Überlegenheit des Christentums gegenüber dem Islam sein, ist fehl am Platz und falsch. Obwohl Europa bis zum Ende des Mittelalters dem Christentum untergeben war und jede ihrer Handlungen den Evangelien gemäß ausführten, waren sie ruiniert und im schlimmsten Zustand. Sie legen zwar als Beweis die fortschreitende Wissenschaft, die Industrie, die Schulen und Krankenhäuser vor, doch befand sich in Europa keine solcher Einrichtungen, die als Anzeichen der Zivilisation gelten. Sie haben sogar die Kultur, die ihnen von den Römern blieb niedergerissen und jedes ihrer Werke vernichtet. Da die Europäer gemäß den Vorschriften der Evangelien und besonders dem Evangelium nach Lukas, der Kunst, dem Handel und der Landwirtschaft keine Bedeutung beigemessen haben, sammelten sie ihre Nahrung wie die Vögel, dort, wo sie sie grade fanden und hausten auch in diesem Sinne. Überall in Europa herrschte Finsterniss, Unwissenheit und Wildniss. Sie wußten nichts von Krankenhäusern, Schulen und Armenheimen. Doch der heilige Koran hebt die weltlichen Angelegenheiten wie Wissenschaft, Kunst, Handel und Landwirtschaft hervor, befehlt sich mit der Wissenschaft der Kunst, dem Handel und der Landwirtschaft zu beschäftigen und schützte seine Anhänger vor solchen Gefahren.
In dem 9. Vers der heiligen Sure Zümmer (Die Scharen) gebietet ALLAH der Erhabene sinngemäß: “Sind etwa gleich diejenigen, welche wissen und jene, welche nicht wissen?”
In dem 29. Vers der heiligen Sure Nisa (Die Weiber): “O ihr, die ihr glaubt, fresset nicht euer Gut unter euch in Nichtigkeit, es sei denn im Handel nach gegenseitiger Übereinkunft.” In dem 275. Vers der heiligen Sure Bekara (Die Kuh): “Und Allah hat das Verkaufen erlaubt, aber den Wucher verwehrt.” Und in dem 36. Vers der heiligen Sure Nisa: “Und dient Allah und setzt ihm nichts an die Seite; und seid gut gegen die Eltern (mit Worten und Taten), die Verwandten (durch den Besuch), die Waisen (indem ihr sie erfreut), die Armen (durch Almosen), den Nachbarn sei er verwandt oder aus der Fremde (Miltätig und Barmherzig), gegen den vertrauten Freund (rechtmässig und liebevoll), den Sohn des Weges (mit Essen und Trunk) und den Besitz euer Rechten (Seid milde zu ihnen und kleidet sie immer gut.).”
Mit vielen weiteren heiligen Versen und heiligen Sprüchen befiehlt ALLAH, der Erhabene und SEIN heiliger Prophet sich mit Wissenschaft, Kunst und Handel zu beschäftigen und gut zu der Mutter, zu dem Vater, den Verwandten, den Waisen, den Schwachen, den Einsamen, den Nachbarn, den Reisenden und den Sklaven zu sein. Ihnen ihre Rechte zu geben und nicht gegen die Regierung und gegen das Gesetz zu handeln. Während die Vorfahren der heutigen Europäer, nichts von den Mitteln der Zivilisation wußten, wurden überall in den islamischen Ländern regelmäßig Schulen, Universitäten, Armenhäuser, kostenlose Volksküchen, Herbergen und Bäder erbaut. Zur Unterhaltung dieser Wohlfahrtseinrichtungen, gründeten die Muslimen private Hilfsorganisationen, nähmlich die Siftungen. (Es wurden sogar Stiftungen gegründet, die für die Schaden, die von Sklaven und Diener verursacht wurden, aufkamen. Es gab auch Siftungen, die sich für die Reinigung sämtlicher Krankheitsursachen einstellten.) Die Kunst war in den islamischen Ländern allgemein bekannt. Während die Europäer die Uhr noch nicht kannten, schenkte der Khalif Harun ur-Reschid dem französischem König Karlman eine Uhr mit Schlagwerk. Papst Silvester II.[11] erwarb Wissenschaft von den islamischen Universitäten Andalusiens, wo er auch das erstemal Uhren mit Spielwerk sah. Als der spanische König Schanzo an der Wassersucht erkrannkte, (diese Krankheit konnte zu der Zeit in Europa nicht geheilt werden), wante er sich an die muslimischen Ärzte Andalusiens, von denen er in kurzer Zeit geheilt wurde. Es wird in verschiedenen Versen des heiligen Korans darauf hingewiesen, den Armen, den Schwachen und den Reisenden zu helfen. Dies wurde unter den Muslimen zum Brauch und jeder Muslim machte es sich zur Aufgabe den Hilfebedürftigen Hilfe zu leisten. Selbst in den kleinsten islamischen Dörfern, mit zwei oder drei Häusern hat bisher kein Besucher hungern müssen oder gar eine Nacht ohne Obdach verbracht. Diese schöne Sitte wurde auch von den Nichtmuslimen, die in islamischen Ländern unter Muslimen lebten, angenommen. Heute gibt es in Europa viele Menschen die im Wohlstand leben, auch wurden zahlreiche Armenhäuser und Krankenhäuser gegründet, aber trozdem gibt es immer noch Menschen die verhungern. Je dreihundert- bis vierhunderttausend Menschen aus England und Deutschland wanderten nach Amerika, Indien und anderen Ländern aus, weil sie Armut und Mangel an Nahrungsmittel erleiden mußten.
In der türkischen Tageszeitung “Türkiye” wurde am 3. Februar 1988 ein Bericht veröffentlicht, das aus der französischen Tageszeitung “Figaro” entnommen wurde und indem besagt wird. daß 2,5 millionen Menschen in Frankreich in Armut leben und 1,5 millionen dieser Menschen keine Adresse besitzen, nähmlich auf der Straße leben. Ferner berichtet die Zeitung, daß 10 millionen der gesamten französischen Bevölkerung über 60 Jahre alt ist, von denen wiederum 2,5 millionen keinen festen Wohnsitz aufweisen können. Diese Menschen führen ein elendes und einsames Leben. 7% dieser Frauen und 14% dieser Männer, gesammt fünfhunderttausend Menschen nahmen sich durch Selbstmord ihr Leben. Pastor Joseph Wresinski, Leiter der Wohlfahrtsorganisation ATD gab bekannt, daß in Frankreich 2,5 millionen Mensch ihre notwendigsten Bedürfnisse nicht decken können. Als verteidiger der Menschenrechte, sollte sich Europa nicht nur für die Lösungen im wirtschaftlichen und militärischen Bereich, sondern sich für Lösungen gegen den ständig wachsenden Elend einsetzen. Um die Franzosen vor dieser Dürftigkeit zu schonen, müssen allgemeine öffentliche Aktionen gestartet werden.) Dieser Priester gesteht diese Tatsache. Wenn Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Zivilisation als Beweis für die Richtigkeit der Religionen gelten würde, so würde dies nicht für die Christen, sondern für die Muslime ein bedeuteder Beweis sein. (Solange die Muslims sich fest an den Islam hielten, erlebten sie immer einen Aufschwung, sobald sie sich aber von dem Islam entfernten und die Christen nachahmten, erlebten sie einen allgemeinen Verfall.)
Der Wohlstand eines Volkes, kann kein Beweis für die Richtigkeit ihrer Religion sein. Die Behauptung der Protestanten, den Juden wäre Unheil zugekommen, weil sie das Christentum nicht annahmen, ist falsch, da doch der reichste Mann der Welt ein Jude, namens Rotcild ist. Auch Lord Israili, ein Abgeortneter der britischen Regierung, ist ein Jude und gehört zu den reichsten Männern der Welt. Es ist offensichtlich, daß die europäische Goldbörse immer mehr in der Macht der Juden steht. Gemäß der Behauptung der Protestanten, müßte der Judentum rechtmäßiger als das Christentum sein. Zumal müßte die Religion der Menschen, die in Armut, unwissend von Kunst, Handel und Wohlstand in machen Orten Europas und fast überall in Russland leben, eine die falsche Religion sein. Nach der Behauptung der Protestanten ist die Richtigkeit einer Religion an dem Wohlstand seiner Anhänger zu erkennen, dies aber würde ihren Einwand gegen den Islam nicht stärken (sondern ihr Einwand würde somit aufgehoben sein). Die Schulen Europas teilen sich in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe dieser Schulen wird von der Kirche, die andere Gruppe von der Regierung geleitet. In den Schulen die von der Kirche geleitet werden, wird hauptsächlich das Christentum gelehrt. Immer mehr Abgeortnete setzen sich im Parlament dafür ein, die Kirchen vom Schulwesen zu trennen, damit die gesammten Schulen von der Regierung geleitet werden können. Es ist vorrauszusehen, daß die Erziehung der europäischen Jugend der Kirche total entnommen und der Regierung übergeben wird. In den Schulen Europas die von der Regierung und dem Volk geleitet werden, erhält die Jugend Kentnisse über die Naturwissenschaften und der Matematik, doch erhalten sie keinen Religionsunterricht. Somit entsteht eine Jugend die gegen das Christentum ist. Die Absolventen dieser Schulen nehmen immer mehr zu und sie gründen Vereine, veröffentlichen Zeitungen und Zeitschriften, mit denen sie der ganzen Welt bekannt geben, wie unrechtmäßig das Christentum ist. Diese Schulen, die die Protestanten als ein Beweis für die Rechtmäßigkeit des Christentums darlegen, werden eines Tages zweifellos den Grund für den Niedergang des Christentum sein.
Obwohl es in islamischen Ländern auch Regierungen gab die der Wissenschaft nicht den nötigen Wert beimessten und deswegen abgesetzt wurden, sollte man doch besonnen auf die zahlreichen Medressen, (Lehranstalten in denen alle Lehrstufen Vorhanden sind) und auf die Siftungen und Armenhäuser, die an diesen Lehrstätten gebunden sind, schauen. Untersucht man die Siftungsurkunden der Stiftungen, der Medressen Istanbuls, so sieht man, daß diese Stiftungen die gesamten Bedürfnisse der Schüler, ihren monatlichen Gehalt, sowie den Gehalt der Lehrer, Pförtner und der gesamten Bediensteten auf sich nahmen. In welchem europäischen Land gibt es derartige Einrichtungen, die Förderung und Erleichterung anbieten. Auf die Frage, warum die Medressen heute nicht mehr ihren alten wunderbaren Erfolg bewahren konnten, beinhaltet die Antwort keineswegs einen religiösen Grund. Seitdem diese Stiftungen, die zur Wohlfahrt gegründet wurden, in die Hände unqualifizierter, religionsunwissender Leute und heuchlerischen Freimaurer fiel, konnten sie leider nicht mehr gut geleitet werden. Dennoch aber lernen diese Schüler, nicht wie die Schüler Europas nur Naturwissenschaften und Mathematik, sondern neben diesen wird ihnen noch die Glaubenswissenschaft, die Rechtswissenschaft und die Wissenschaft für Koranauslegung, neben anderen Religionswissenschaften gelehrt. Deswegen befinden sich unter diesen Schülern keine Religionsfeinde, wie es in Europa der Fall ist. Da der Fortschritt der Naturwissenschaft die Gebote des Islams unterstützt und einsichtiger macht, dient sie dem Islam. Je besser man die Naturwissenschaften lernt, um so mehr festigt sich der Glaube des Muslims. Im Christentum ist es jedoch gegensätzlich. Jemand kann erst dann ein ganzer Christ sein, wenn er unbedacht die unlogische Denkweise des Christentums, nämlich die Lehre von der Dreieinigkeit, im Sinn (Von der Dreiheit in die Einheit und von der Einheit in die Dreiheit) annimmt.
Auf die Frage eines protestantischen Geistlichen (Warum seid ihr Muslims nicht darum bemüht, die Christen und Götzendiener zum Islam aufzurufen? Warum verteilt ihr nicht die Übersetzung des heiligen Korans unter den Menschen und schickt eure Gelehrten nicht hinaus, sodaß sie den Islam verbreiten können?) antworten wir, indem wir sagen, daß die oben aufgezählten religiösen Dienste eine wichtige Aufgabe eines jeden Muslims ist. Zur Zeit des heiligen Propheten Muhammed ’Friede sei mit Ihm’ legten die Muslime auf diese Aufgabe einen großen Wert und führten sie auch jahrhunderte lang eifrig aus. Der Grund dafür, daß der Islam sich in kurzer Zeit bis auf die hälfte der Welt verbreitete, liegt an dem hohen Wert, den die Muslimen der Gerechtigkeit, den guten Sitten, der Wissenschaft und der Naturwisserschaft beimaßen. Doch seidem Anhänger der Irrlehren (Freimaurer und britische Agenten) in der Regierung wirksam wurden, ließ der Eifer der Muslims, das wichtigste Gebot, und zwar die Gebote ALLAHs, des Erhabenen bekannt zumachen, nämlich die Aufgabe Gutes bekanntzumachen, nach.
Niemand bemüht sich mehr um den Islam zu verbreiten. Diese heimlichen Feinde bezweckten mit ihrer Behauptung (Der Islam ist so weit verbreitet, daß jeder vernünftige Mensch, der die Erlösung und das Glück sucht, den Islam, der sonnenklar dasteht, selbst finden kann.) daß für die Verbreitung des Islams nichts mehr getan wurde.
Über eine falsche und unlogische Behauptung wie (ein Händler der einen reinen Brillant besitzt, braucht seinen Kunden nicht lange suchten. Jener aber, dessen Ware nicht rein ist, muß seinen Kunden suchen und seine Ware preisen, indem er lügt) möchten wir nur sagen, daß man für einen guten Brillant natürlich keinen Kunden suchen muß, doch muß man es zumindest dem Kunden zeigen. Zweifellos wird sich der Kunde für den Brillant entscheiden, nachdem er ihn gesehen hat. Ein Brillant jedoch, der nicht gezeigt wird, kann keinen Kunden finden.
Letztendlich möchten wir den protestantischen Geistlichen noch sagen, daß man die Bücher der Religion und der Rechtschulen ausführlich studieren sollte, denn reine Sturheit und Thesen, die mangelden Wissens aufgestellt werden, können nicht ausreichend für die Beurteilung einer Religion sein.
Im Islam gibt es für die Darstellung und Bewahrung der Glaubenslehre eine Wissenschaft für sich, nämlich die Glaubenswissenschaft, die sich auch mit der Beseitigung der Zweifeln befaßt. Besonders während der Prunkzeit des Islams lebten viele große Gelehrte für Glaubenswissenschaft, die mit ihren vielen wertvollen Werken, die Einwände und Zweifel über die Richtigkeit des Islams, beseitigten. Diese Bücher, die weit über die Welt verteilt wurden, beweisen mit Übertragungen, wie die heiligen Verse, heiligen Sprüche und den Worten der großen Religionsgelehrten, sowie auch mit logischer Einsicht, die Richtigkeit des Islams.
Nicht nur die Juden und Christen wurden somit beantwortet, sondern auch diejenigen, die der Philosophie der alten Griechen nacheifern, die Verirrten, die Atheisten und Freimaurer konnten widerlegt werden, denn im Islam gebietet ALLAH, der Erhabene nichts, was dem gesunden Menschenverstand widerspricht [Um die Weisheit und den Zweck der Gebote ALLAHs, des Erhabenen zu verstehen, muß man einen gesunden Menschenvestand besitzen. Jene unwissende, die sich als kluge Philosophen und Naturwissenschaftler ausgeben, aber nur ihren verirrten Gefühlen und ihrem Ich gemäß reden, haben in Wirklichkeit nichts mit der Richtigkeit, der Wissenschaft und der Naturwissenschaft zu tun. Die Schriften und die Worte solcher Verirrten können jedoch nur auf Gleichgesellte wirken. Kein gesunder Verstand wird diesen verirrten Worten ein Wert beimessen. Im Islam gibt es Angelegenheiten, die dem Menschenverstand nicht erreichbar sind, aber es gibt nichts, was nicht mit der Vernunft zu vereinbaren wäre. (Im arabischen Buch Tarik-ün Nedschat (Der Weg zur Befreiung) und im türkischen Buch Seadeti Ebediyye, dessen englische Übersetzung Endless Bliss ist, werden die Verschiedenheiten der Vernunft ausführlich erleutert.] Um von dem Islam vernünftig berichten zu können, muß man das Buch Mektubat (Briefe) von Imam-ı Rabbanî, dem absoluten Religionsgelehrten, dem Erneuerer des zweiten Jahrtausends, Friede sei mit ihm und die Bücher Scherh-i Mewakıf (Erklärung der Erfahrungen) und Scherh-i Mekasıd (Erklärung der Beabsichtigten) gelesen und verstanden haben.
Man muß sich davor hütten, seine Behauptungen, so wie es die Christen zu tun pflegen, mit Worten wie (Paulus sagte es so), (In diesem Evangelium steht es so geschrieben) oder (Dies ist ein himmlisches Geheimniss und muß so akseptiert werden) zu kräftigen, sondern man muß überzeugende nachweisbare Beweise darlegen. Jemandem, dem die Glaubenswissenschaft nicht bekannt ist, wird es schwerfallen einem klugen Christen die Richtigkeit des Islams zu erzählen. Über dieses Thema werden wir noch ausführlich berichten.
Eingestellt von
Uyakoğlu Ömer
EINE STUDIE ÜBER DIE VIER BÜCHER,
DIE ALS EVANGELIEN BEZEICHNET WERDEN
In einer Broschüre, die von einem protestantischen Geistlichen veröffentlicht wurde, steht unter anderem folgendes geschrieben. (Die Muslime, die hinsichtlich des Geschichtslaufs der Evangelien unwissend sind, behaupten die Christen hätten die Evangelien verändert, um somit die Offenbarungen der Evangelien bezüglich des Propheten Muhammeds, verheimlichen zu können. Hierzu möchten wir sagen, daß Imam-ı Buchari, Schah Veliyullah-ı Dehlevi, Fahrettin-ı Razi, der indische Gelehrte Sejjid Ahmed und andere Gelehrte bestätigt haben, daß die heutigen Evangligen mit den Evangelien, die vor der Zeit des Propheten Muhammeds vorhanden waren, übereinstimmen und nicht verändert worden sind. Alte Evangelien, die sich in den bekannten Bibliotheken Europas befinden, werden unsere Worte bestätigen. Wenn die Muslime in den heutigen Evangelien und in den Evangelien, die vor der Zeit des Islams, in verschiedene Sprachen übersetzt wurden, irgend ein Beweis für eine Veränderung vorweisen können, so sollten sie dies offen darlegen.)
Wir Muslime werden dieser Aufforderung gerne entgegenkommen und die erforderten Beweise eins nach dem anderen vorlegen. Wie bekannt besteht die Bibel welche das Glaubensdogma des Christentum bildet, aus zwei Teilen nämlich dem Alten und dem Neuen Testament. Das Alte Testament enthält Verse die der heiligen Thora entnommen wurden und Geschichten die den verschiedenen Propheten, der Kinder Israles, zugesagt wurden.
Das Neue Testament enthält die vier Evangelien und die Briefe und Schriften, die angeblich von einigen Jüngern und von Paulus geschrieben worden sind. Daß das Alte Testament einer Veränderung unterlag, wird selbst von den Christen bestätigt. Wir möchten uns hier nicht eingehender mit dem Alten Testament beschäftigen. Für jene, die mehr Auskunft zu diesem Thema erhalten wollen, empfehlen wir das arabische Buch Ishar-ül Hak (Äußern des Rechten), dessen türkische Übersetzung mit dem Namen Ibraz-ül-hak erschienen ist. (Als die Belästigungen und der Folter, den die Juden den Christen antaten, immer mehr zunahm und diesem ganzen Greuel noch widerliche Beschuldigungen, die dem Propheten St. Jesus und seiner Mutter St. Maria nachgesagt wurden, zugefügt wurden, die Juden gingen so weit den Propheten Jesus als uneheliches Kind und seine Mutter als Unsittlich zu bezichnen, entschlossen sich die Christen die Thora ins lateinische zu übersetzen, um den Juden zu beweisen daß in dem Buch ALLAHs, des Erhabenen keine derartigen Verleumdungen zu finden sind. Daß wahre Gesicht der jüdischen Religion, die Verleumdungen und Feindlichkeiten, die die Juden den Christen und Muslimen gegenüber aufbrachen, wird am Ende unseres Buches, unter der Überschrift (Das Judentum und die Thora) ausführlich behandelt.
Der deutsche protestantische Geschichtswissenschaftler Strauß (Davit Friedrich), gest. 1875 n.Chr (1291 n.Hed.), deren Werke wie (Das Leben des Menschen), (Christliche Ausbildung) und (Das neue Leben des Menschen) veröffentlicht wurden, berichtete: (Zur Zeit, in der sich das Christentum anfing zu verbreiten, übersetzten die Christen das Alte Testament, das von den Juden zu verschiedenen Zeiten verändert wurde, in die griechische Sprache. Da diese Übersetzung nicht mit dem Buch der Kinder Iraels übereinstimmte, empörten sich die Juden darüber sehr. Daraufhin fügten die Christen der Übersetzung des Alten Testaments Abschnitte bei, um die Juden somit zu beruhigen, mischten sie zum Beispiel dem Psalter Namen zu, die angeblich die Namen der Väter des heiligen Propheten Jesus Friede sei mit ihm seien. Auch der Abschnitt indem berichtet wird, wie der Prophet Jesus in die Hölle käme, wurde in das Buch von Jeremias zugefügt. Als die Juden diese Veränderungen sahen, empörten sie sich mit den Worten “Dies steht nicht in unseren Büchern”, woraufhin die christlichen Geistlichen die Juden beschuldigten, so gottesunfürchtig zu sein, die heiligen Bücher zu verändern. Somit begangen die Anhänger beider Religionen sich gegenseitig anzugreifen, was sich immer mehr und mehr auswirkte. Als auch ein Teil der christlichen Geistlichen in Zweifel fielen, enstanden verschiedene christliche Glaubensrichtungen. Diese Unruhen führten zu großen Kriege. Dreihundertfünfundzwanzig Jahre nach dem heiligen Propheten Jesus Friede sei mit ihm, kamen nach dem Erlass des Kaisers Konstantin der Grosse, dreihundertneunzehn christliche Geistliche, zu dem ökumenischen Konzil in Nizäa zusammen. Den Grund für dieses Konzil bildeten die verschiedenen und gegensätzlichen Ausfertiggungen des Evangeliums, denen man eine Ordnung bringen wollte. Dieses Konzil endete mit der Annahme der Gottheit Christi und indem man dem Evangelium Abschnitte der jüdischen Bücher zufügte, wurde eine neue Ausfertigung des Evangeliums hergestellt. Die anderen Evangelien wurden als zweifelhaft bestimmt, dieses Urteil wurde von Sant Jerome in das Evangelium zufügte. (Sant Jerome, in Arabien wird er Irunimus genannt, befand sich drei Jahre in Istanbul. Im Jahre 382 zog er nach Rom und wurde zum Sekretär des Papstes ernannt. Der dreizigste September ist sein Namenstag. Seine Übersetzungen wurden zum Wortlaut der Kirche.)
Im Jahre 364 n.Chr. versammelten sich einige Geistliche zu dem Konzil Lodisiya. Nachdem sie das Alte Testament bestätigten, erklärten sie das Buch Esther, sowie sechs Briefe der Aposteln, die während dem Konzil in Nizäa abgelehnt wurden, als richtig. (Der Brief des Jakobus), (der zweite Brief des Petrus), (der zweite und dritte Brief des Johannes), (der Brief des Judas) und (der Brief des Paulus an die Hebräer). Ihren Beschluss zur Wiederannahme dieser Bücher und Schriften, machten sie überall bekannt. (Das Buch der Beobachtungen des Johannes, nämlich das Offenbarungsbuch) wurde sowie von dem Konzil des Jahres 325, als auch vom Konzil, das im Jahre 364 stattfand, nicht begläubigt und blieb somit Zweifelhaft.
Während dem Konzil, das im Jahre 397 in Karthago sattfand und zu dem sich hundertsechsundzwanzig Geistlichliche zusammentaten, wurden wiederum Bücher anerkannt, die von den beiden vorigen Konzilen nicht anerkannt wurden. Diese Bücher sind (das Buch Tobit), (das Buch Baruch), (das Buch Kilisai), (die Bücher Makkabäer) und (die Beobachtungen des Johannes, nämlich das Offenbarungsbuch). Nachdem dieses Konzil diese Bücher annahm, wurden die Bücher, die einst als Zweifelhaft bezeichnet wurden, von den Christen hoch geehrt.
Dieser Zustand währte eintausendundzweihundert Jahre an, bis die Protestanten erschienen und über (dem Buch Tobit), (dem Buch Baruch), (dem Buch Judith), (dem Buch Kezdüm), (dem Buch Kilisai) und den Büchern der Makkabäer große Zweifel aufkammen. Die Protestanten bestanden darauf, daß diese Bücher die von den Konzilien anerkannt wurden, falsch seien und abgelehnt werden sollten. Die Protestanten, die einige Abschnitte des Buches Esther annahmen, lehnten aber andere Abschnitte des gleichen Buches ab, indem sie versuchten ihr Verhalten mit verschiedenen Beweisen zu bekräftigen. Einer dieser Beweise bildet die Behauptung, daß dieses Buch im orginalen in hebräisch und chaldaischrischer Sprache geschrieben worden sei, doch diese Sprache nicht mehr vorhanden ist. Der christliche Geistliche und Historiker Vivisbus, bemerkt in dem zwanzigsten Abschnitt des vierten Bandes seines Buches, daß die Bücher die wir oben erwähnt haben und besonders (die Bücher Makkabäer) verändert worden sind.
Somit gestehen die Protestanten, daß das Konzil, die geistliche Zusammenkunft, die mit dem heiligen Geist bekräftigt wurde und deren Beschlüsse, die seit eintausendundzweihundert Jahren das Dogma der Christlichen Religion bilden, sich über falsche und verirrte Angelegenheiten geeinigt hatte. Trotz dieses Geständnisses, scheuten sie sich dennoch nicht davor viele Beschlüsse dieser Konzilien, die der Logik widersprechen, anzunehmen. Somit schlugen die Protestanten einen Weg ein, der einzig in seiner Gegensätzlichkeiten ist. Wie ist es möglich, daß eine Religion wie diese, die total von Zweifel und Zwietracht bedeckt wurde, in den Herzen von millionen vernüftiger Christen, als Rettung und Anlaß zum Glück einen Platz finden konnte? Dieser Zustand versetzt viele Menschen in Verwirrung.
Die Christen setzten ihre Glaubenslehre aus dem Alten und Neuen Testament zusammen. Diese Bücher sind nicht frei von Zweifel und Ungewissheit, denn keinem dieser Bücher kann nachgewiesen werden, daß sie unverändert geblieben sind. Genauer gesagt, die Originale dieser Bücher konnten nicht durch gerechte Menschen bis in unsere Zeit überliefert werden. Wie bekannt kann ein Buch erst dann seine Richtigkeit und Himmlischkeit, nämlich das es von ALLAH dem Erhabenen gesandt wurde beweisen, wenn in ihm bemerkt wird, daß es durch einem Propheten gesandt wurde, daß es vor Veränderungen geschützt ist und daß es von gerechten Menschen übertragen worden ist, was auch durch durchlaufenden Belegen bewiesen werden muß. Bevor es dem gesunden Menschenverstand nicht eindeutig Bewiesen werden kann, kann ein Buch nicht frei von Zweifel und Ungewissheit sein. Denn ein Buch das man jemandem zuschreibt, von dem man glaubt, daß nur er allein Eingebung erhalten hat, kann nicht beweisen, daß es von der gleichen Person verfasst worden ist. Auch können nicht Aussagen einer oder mehrerer christlichen Glaubensrichtungen, ihre Bemühungen und ihre wiederholenden Bestätigungen, ein gesundes Beweismaterial sein. Die christlichen Geistlichen besitzen keinen anderen Beweis, als daß sie die (heiligen Bücher) einem den vorigen Propheten oder Aposteln zuschreiben. Diese Behauptungen sind keine Beweise, die eine Glaubenslehre darlegen und den Zweifeln im Herzen ein Ende geben kann, sie sind nicht überzeugend. Kein Mensch mit gesundem Verstand, kann seine Religion, das ihn auf der Welt Ruhe und Frieden und im Jenseits vor der Qual schützen und ihm den Weg zum ewigen Glück öffnen soll, auf solch einem morschen Fundament aufbauen und dabei ruhig und gewissenhaft sein.
Viele Bücher aus dem Alten und Neuen Testament und mehr als siebzig Bücher, die über St. Jesus Friede sei mit ihm, über St. Maria und der damaligen Zeit berichten und von denen einige noch heute vorhanden sind, werden von den Christen abgelehnt und als erfunden bezeichnet. Im Buch Ishar-ül hak (Äußern des Rechten) wird ausführlich über dieses Thema berichtet.
Die alten und heutigen christlichen Geistlichen waren und sind sich darüber einig, daß das Evangelium nach Matthäus in hebräischer Sprache geschrieben worden ist. Durch die Zerteilung der Christen in verschiedene Sekten, kam das Orginal dieses Evangeliums abhanden. Das heutige Evangelium nach Matthäus ist eine Übersetzung des Orginalen, wobei man jedoch nicht weiß, von wem es übersetzt wurde. Der christliche Geistliche Saint Jerome gab zu, daß es ihnen bis heute nicht gelungen ist, den Übersetzer dieses Evangeliums festzustellen. Thomas Ward, ein Katholik, berichtete von einem Artikel der von Saint Jerome verfasst wurde und in dem berichtet wird, daß einige der alten christlichen Gelehrten über die Richtigkeit des letzten Kapitels des Evangeliums nach Markus und über das zwansigste Kapitel des Evangeliums nach Lukas, denen sie auch einige andere Verse zufügten, Zweifel hegten. Andere Gelehrte wiederum gerieten über die Richtigkeit der ersten zwei Kapiteln des Evangeliums nach Lukas in Zweifel, dem sollte man noch zufügen, daß sich in den Evangeilen, die sich in den Händen der christlichen Sekte Marcion befinden, diese beiden Kapitel nicht vorhanden sind.) In seinem Buch, das 1837 n.Chr., 1253 n.Hed. in Boston gedruckt wurde, berichtet Norton, auf Seite 20 folgendes über das Evangelium nach Markus. (In diesen Evangelium sind Verse vorhanden die untersucht werden müssen. Und zwar sollte man ab den neunten Vers des sechzehnten Kapitels an, alle Verse erneut bewerten.) Norton, der das Orginale auf keiner Weise bezweifelt, behauptet jedoch, daß während dem Übersetzen, diesem Evangelium einige Verse zugefügt wurden, wobei er seine Behauptung mit Beweisen verstärkt. Erstaunt berichtet er weiterhin (Beachtet man die Gewohnheiten der Schreiber, so bemerkt man, daß sie sich nicht darum bemühen, den Text zu verstehen und somit richtig wiederzugeben, sondern daß sie versuchten ihre eigenen Auffassungen in diese Texte hin- zuzufügen. Wird man sich dieser Tatsache bewußt, erkennt man bald, wie zweifelhaft manche dieser Verse sind.)
(Der Amerikaner, Norton Andrews war ein Bibelwissenschaftler und Lehrer. Er kam im Jahre 1786 n.Chr., 1201 n.Hed. zur Welt und starb im am 18 September 1853 n.Chr. Im Jahre 1804 absolvierte er die Universität Harvard. Nachdem er sich teologisch spezialisierte, begann er 1809 in der Hochschule Bowdoin Unterricht zu erteilen. 1818 kehrte er als Mathematiklehrer nach Harvard zurück und wurde dort im Jahre 1819 zum Gelehrten zur Bibelauslegung ernannt, dem er bis zum Jahre 1830 noch seine Tätigkeit als Helfer eines Literatur Professors zufügte. Norton lehnte die Lehre von der Dreieinigkeit ab und glaubte an die Einheit Gottes, er war ein heftiger Anhänger der Unitärier. Auch die humanistisch, naturwissenschaftliche Teologie des Calvinismus und des Theodor Parkers, lehnte er heftig ab. Im Jahre 1833 verfasste er das Buch (A Statement of Reasons for not believing the Doctrines of Trinitarians: Eine Zusammenfassung der Gründe zur Ablehnung der Trinität). (Enzyklopädie Americana Band 20 Seite 464.)
Auch das Evangelium nach Johannes besitzt kein rechtmäßiges Beleg für seine gerechte Überlieferung. So wie das von Markus, benötigt auch dieses Evangelium unbedingt eine Untersuchung, zumal es sich in verschiedenen Stellen wiederspricht. Wir werden ihnen nun einige dieser Beispiele mitteilen:
Erstens: Dieses Evangelium enthält keinen offenen Beweis darüber, daß der Apostel Johannes seine Beobachtungen selbst niederschrieb.
Soweit etwas nicht Bewiesen werden kann, kann es keine Wirkung auf einen Zustand haben und der vorige Zustand behält somit seine Richtigkeit.
Zweitens: In dem vierundzwanzigsten Vers des einundzwanzigsten Kapitels des Evangeliums nach Johannes steht folgendes: (Er ist der Jünger, der diese Geschehnisse bezeugt und auch aufgeschrieben hat. Wir wissen, daß er die Wahrheit sagt.)
Es ist offensichtlich, daß der Schreiber dieses Evangeliums hier über Johannes berichtet, denn in diesem Vers wird Johannes mit (Er) bezeichnet und der Schreiber benennt sich mit dem Wort (Wir). Hierraus ensteht die rechtfertige Ansicht, daß dieses Evangelium nicht von Johannes, sondern von jemandem anderen geschrieben worden ist. Es wird in diesem Vers weiterhin von der Erkenntniss berichtet, die aussagt, daß die Zeugschaft von Johannes richtig ist. Auch hierraus ist zu verstehen, daß der Schreiber dieses Evangeliums einige Briefe von Johannes in die Hände bekam, denen er beliebig einiges entnahm und zufügte.
Drittens: Während dem 2.Jh. n.Chr., als die ersten Auseinandersetzungen um das Evangelium nach Johannes begannen, lebte Iriyüs (arab. Iyryanus) der Schüler des Polycarpens (Poltarp), der wiederum ein Schüler des Johannes war. Weshalb hatte Iriyüs den Auseinandersetzungen kein Ende gegeben, indem er dieses Evangelium seinen Überlieferungen gemäß korigierte und seine Richtigkeit bestätigte. Wären seine Überlieferungen die Richtigen, so müßte er doch vorgetreten sein, um dies allen bekannt zu machen. Auch der Gedanke, daß Iriyüs mit seinen Lehrer Plycarpe nicht über die Richtigkeit dieser Übertragung gesprochen hatte, kann der Wahrheit nicht entsprechen, denn es ist unmöglich zu glauben, das Iriyüs, der seinem Lehrer allerlei Fragen stellte, nie gefragt hatte, ob dieses Evangelium von Johannes überliefert wurde. Es ist auch ausgeschlossen, daß Iriyüs vergessen haben könnte, diese Frage seinem Lehrer zu stellen, zumal er damit bekannt war, die Gewohnheiten seines Lehrers sehr gut zu kennen und alles was er von ihm gehört hatte, bis in jede Einzelheit, auswendig gelernt zu haben. Im Yosibis (Eusebe), das 1847 n.Chr. erschien, steht auf Seite zweihundertneunzehn des zwanzigsten Kapitels des fünften Bandes, folgendes über Iriyüs und der Sprachen, mit denen das Evangelium nach Johannes überliefert wurden: (Durch die Gnade Gottes habe ich diese Worte gehört und auswendig gelernt. Nie habe ich diese Worte niedergeschrieben. Von je her ist es meine Gewohnheit das Auswendig gelernte fortwährend vorzutragen.) Hierraus läßt sich sehen, daß die Evangelien schon im zweiten Jahrhundert bezweifelt wurden und es niemandem möglich war, diese Zweifel aufzuheben und die Richtigkeit dieser Bücher zu beweisen. Der christliche Gelehrte Celsus, der im 2. Jh. n.Chr. lebte, gab seine Empörung mit diesen Worten bekannt: (Die Christen haben ihre Evangelien drei, vier oder vielleicht auch des öfteren im Sinn und im Wort abgeändert und entstellt.) Im 4.Jh. n.Chr. berichtete Fastus, ein Gelehrter der Sekte (Mani Kiz) folgendes: (Die Evangelien wurden entstellt. Dies ist eine Tatsache. Weder St. Jesus, noch seine Aposteln sind die Verfasser des neuen Testaments. Das neue Testament wurde von unbekannten Menschen vefaßt, die sich im Verhältniss zu den Aposteln und ihren Freunden zeigten, um somit glaubwürdiger zu erscheinen. Indem sie diese Bücher voll Falschheit und Widerspruch verfaßten, erschüttern sie das Christentum zu Tiefst.)
Viertens: Der katholische Herald berichtete auf Seite 250 im siebten Bandes seines Buches, das im Jahre 1844 veröffentlicht wurde, und in dem er sich auf die Überlieferungen des Schriftstellers Estadlen beruhte, das die Tatsache, daß das Evangelium nach Johannes von einem Schüler aus Alexandien verfaßt wurde, nicht anzuzweifeln ist.
Fünftens: Bretschneider behauptete, daß Teile des Evangeliums nach Johannes, sowie seine gesamten Briefe nicht von ihm selbst verfaßt worden sind, sondern von einer unbekannten Person, die im 2.Jh. n.Chr. lebte.
(Bretschneider (1776-1848 n.Chr.) war ein deutscher protestantischer Theologe. Er schrieb ein Buch, das die Evangelien kritisierte.)
Sechstens: Kirdinius berichtete, daß das Evangelium nach Johannes aus zwanzig Kapiteln bestehet, dem aber später von der Kirche Efsus, ein einundzwanzigstes Kapitel zugefügt wurde.
Siebtens: Das gesamte Evangelium nach Johannes und seine gesamten Briefe wurden schon im 2.Jh. n.Chr. von der Sekte Vecin (Alogiens) als unglaubwürdig ernannt.
Achtens: Die ersten elf Verse des achten Kapitels dieses Evangeliums wurden von allen christlichen Gelehrten abgelehnt. Diese Verse wurden in der japanischen Übersetzung dieses Evangeliums sogar weggelassen.
Neuntens: Während die vier Evangelien geschrieben wurden, wurden ihnen viele unrichtige Erzählungen zugefügt. Doch selbst diese Zufügungen konnten kein Beleg für die Richtigkeit dieser Evangelien darlegen. In einer von Thomas Hartwell verfaßten Auslegung steht im zweiten Kapitel des vierten Bandes folgendes geschrieben. (In den Überlieferungen und Berichten die uns erreichten, wird auf keiner Weise Auskunft darüber gegeben, wann diese Evangelien verfaßt worden sind. Solche mißlungenen und mangelhafte Überlieferungen tragen nichts zur Bestätigung der Richtigkeit dieser Evangelien bei.
Die ersten prominenten christlichen Religiosgelehrten bestätigten die unsinnigen Überlieferungen und schrieben sie alle nieder. Später wurde zu Ehre dieser ersten christlichen Geistlichen alles Geschriebene angenommen, ohne sich Gedanken über den Sinn dieser Schriften zu machen. Somit erreichten diese wertlosen Überlieferungen die heutige Zeit. Nach diesen vielen Jahrhunderten ist es sehr mühsam gewesen, die Evangelien von derartigen Überlieferungen zu reinigen.) In dem gleichen Buch wird weiterhin berichtet: (Für das Verfassungsdatum des Evangeliums nach Matthäus werden die Jahre siebenunddreizig, achtunddreizig, einundvierzig, siebenundvierzig, einundsechzig, zweiundsechzig, dreiundsechzig, vierundsechzig und fünfundsechzig n.Chr. angegeben. Das Evangelium nach Markus wurde vermutlich zwischen den Jahren sechsundfünfzig bis fünfundsechzig n.Chr. verfaßt, wobei sich die Mehrheit auf die Jahre sechzig und dreiundsechzig geeinigt hat. Das Evangelium nach Lukas wurde vermutlich in den Jahren dreiundfünfzig, dreiundsechzig oder vierundsechzig n.Chr. verfaßt. Und das Evangelium nach Johannes wurde gemäß den Angaben etwa in den Jahren achtundsechzig, neunundsechzig, siebzig oder achtundneunzig n.Chr. niedergeschrieben.) In dem Brief an die Hebräer, der zweiten Brief des Petrus, dem zweiten und dritten Brief des Johannes, im Brief des Jakobus, in dem Brief des Judas und in den einigen Stellen der Offenbarungen des Johannes wird auf keiner Weise bewiesen, daß sie von den Aposteln übertragen worden sind.
Die Richtigkeit dieser Schriften wurden bis zum Jahre 365 n.Chr. für zweifelhaft gehalten. Auch heute werden einige Abschnitte dieser Schriften für unrichtig erklärt und abgelehnt und in ihren Übersetzungen in die altsyrische Sprache, wurden die angegebenene Abschnitte weggelassen.
Die gesamte arabische Kirche hat den zweiten Brief von Petrus, den zweiten und den dritten Brief von Johannes, den Brief von Judas und die Offenbarung von Johannes nicht angenommen und für falsch erklärt. Auch die altsyrische Kirche wies diese Abschnitte von Anfang an ab. Der Bibelwissenschaftler Horn schrieb im zweiten Band seiner Auslegung, auf den Seiten zweihundertfünf und zweihundertsechs: (In den Übersetzungen der Evangelien, in die altsyrische Sprache, sind weder die Briefe von Petrus, von Judas, der zweite und der dritte Brief von Johannes, noch seine Offenbarungen nicht vorhanden.
Auch sind in diesen Übersetzungen, der zweite Vers bis zum elften Vers, insgesamt neun Verse des Evangeliums nach Johannes und der siebte Vers des fünften Kapitels des Briefes von Johannes nicht in die Evangelien gesetzt worden.) Demnach hat der Übersetzer, der die Evangelien ins Altsyrische übersetzte, eingesehen, daß die oben angegebenen Abschnitte kein Beleg für einen sinnliches und richtiges Urteil bilden können und hat sie weggelassen. Der katholische Ward gab auf der Seite siebenunddreizig seines Buches, das er im Jahre 1841 n.Chr. verfaßte, die Worte des Protestanten, Rogers wie folgt wieder: (Da der Brief an die Hebräer, der Brief des Jakobus, der zweite und dritte Brief von Johannes, sowie auch seine Offenbarungsschriften, sich im Glauben widerrufen, haben es die Päpste aus ihrem (Heiligen Buch) weggelassen.) Der protestantische Geistliche Daktris berichtete, daß bis zur Zeit des Yosniysin, nicht alle Bücher als richtig anerkannt wurden und bestand darauf, daß die Briefe von Jakobus, die des Judas, ein Teil der Briefe von Petrus, sowie des Johannes nicht zu den Apostelgeschichten gehören. Daktirs berichtet weiterhin (So wie einst die Briefe an die Hebräer als unglaubwürdig bezeichnet wurden, halten wir nun einige Briefe von Petrus, die Offenbarungen des Johannes und die Briefe von Judas für richtig, obwohl sie aber von den altsyrischen und arabischen Kirchen nicht anerkannt wurden.
Auf der Seite 175, des vierten Bandes seiner Auslegung schrieb der Bibelwisschenschaftler Dr. Nathaniel Lardner: (Die Kirche von Jerusalem, nämlich Serl und auch Orschilim, der im gleichen Jahrhundert lebte, haben die Offenbarungen des Johannes nicht als richtig angenommen. Serl hat in seiner listenmäßigen Aufnahme der heiligen Schriften, dieses Buch nicht mit einbezogen). Auf der Seite 323 dergleichen Auslegung berichtete Dr. Lardner: (Die Offenbarungen des Johannes sind in den Evangelien, die in die altsyrische Sprache übersetzt worden, nicht vorhanden. Weder Webar Hiberios, noch Jakob, haben je ein Komentar über dieses Buch abgelegt. Auch Waybidicsu hat den zweiten Brief des Petrus, den Brief des Judas, den zweiten und dritten Brief des Johannes sowie auch seine Offenbarungen, nicht in seine Liste für Heilige Bücher einbezogen. Dies ist auch das Urteil der syrischen Christen.) Der Katholik Herald schrieb auf der Seite 206, des siebten Bandes seines Buches: (Raus, betonnte auf der Seite 160 seines Werkes, daß die Mehrheit der protestantischen Geistlichen die Offenbarungen des Johannes nicht begläubigen.) Professor Rabwald bekräftigte seine Worte: (Es ist unmöglich, daß das Evangelium nach Johannes, sowie die Offenbarungen und die Beobachtungen des Johannes von der selben Person verfaßt wurde.) mit eindeutigen Belegen. Vivisbius berichtete in dem fünfundzwanzigsten Kapitel des siebten Bandes seines Werkes, daß es von Webvnisichin überliefert wurde, wie sich die alten christlichen Geistlichen sehr darum bemüht haben, die Offenbarungen des Johannes aus dem den Evangelien herrauszunehmen. Weiterhin berichtet er: (Diese Offenbarungsschrift ist vom Anfang bis zum Ende sinnlos. Es ist falsch und zeugt von Unwissenheit, diese Schrift den Aposteln oder Johannes zuzuschreiben. Es kann weder von dem Messias, noch von den Aposteln, noch von einer anderen glaubwürdigen Person geschrieben worden sein. Vermutlich wurde es von einem Römer namens Sern Tehsin (Cerinhac) verfaßt und absichtlich Johannes zugeschrieben.
Aber ich habe nicht die Macht dazu die Offenbarungen des Johannes aus dem heiligen Buch zu entfernen, da tausende von Christen dem Apostel Johannes tiefste Ehre erweisen. Ich bestätige zwar, daß der Verfasser dieses Buches Eingebung erfuhr, doch kann ich nicht davon überzeugt werden, daß der Verfasser des Evangeliums nach Johannes, der Bruder des Jakobs und der Sohn des Zeyid, nämlich der Apostel Johannes selbst war. Die Handlungen und die Worte dieses Buches beweisen, daß es nicht von einem Apostel geschrieben wurde. Der Verfasser der Offenbarung des Johannes war nicht der Johannes, von dem die Apostelgeschichte berichtete, denn der Apostel Johannes betrat niemals das Land von Jesaya. Der Verfasser dieses Evangeliums war eine Person, die dem Volk Jesaya angehörte und den gleichen Namen wie der Apostel Johannes trug.
Untersucht man den Stil und den Sinn dieser drei Bücher, so wird man merken, daß der Verfasser des Evangeliums und der Briefe Johannes war, aber die Offenbarungen von einer anderen Person niedergeschrieben wurden. Denn der Stil, in dem das Evangelium nach Johannes und seine Briefe niedergeschrieben wurde, ist ein sehr schönes und perfektes Griechisch, indem sich nichts sinnloses und falsches befindet, doch die Offenbarung wurde in einem fremden griechischem Dialekt und mit einem ganz andern Stil verfaßt. Dem sollte noch zugefügt werden, daß der Apostel Johannes in seinem Evangelium, sowie auch in seinen Briefen seinen Namen nie direkt zitierte, sondern nur verdeckt formulierte. Ohne lange von sich zu berichten, ging er sofort in das Thema ein. Der Vefasser der Offenbarungen jedoch, verfolgte einen ganz anderen Stil. Im ersten Vers des ersten Kapitels der geheimen Offenbarungen heißt es: (In diesem Buch ist aufgeschrieben, was Jesus Christus von Gott enthüllt worden ist. Damit wollte er seinen Dienern zeigen, was sich bald ereignen muß. Christus sandte seinen Engel zu seinem Diener Johannes und machte ihm alles bekannt.) und im neunen Vers heißt es: (Darum lebe ich bedrängt wie ihr, darum kann ich mit euch durchhalten.) und im achten Vers des zwanzigsten Kapitels: (Ich bin Johannes, euer Bruder, der mit Jesus verbunden ist wie ihr.) Dieser Stil ist im Gegensatz zu dem der Aposteln, die ihre eigenen Namen niemals so offen dargelegt haben.
Die Annahme, daß Johannes seinen gewöhnlichen Stil hier bewußt geändert hätte und seinen Namen offen dargelegte, werden wir ebenfalls widersprechen. Denn wenn es seine Absicht gewesen wäre, sich namendlich bekannt zu machen, so hätte er seinen gesamten Familiennamen zitiert.
Wie z.B. (Ich bin der Bruder des Jakobs und der Sohn des Zeyd. Oder: Der heilige Messias und ich bin sein Jünger und Geliebter Johannes.) Er hatte sich eindeutig davor gehütet seine Eigenschaften hervorzuheben, er hatte sich auch nicht von den andern Menschen abgesondert, sondern sich als Bruder dargestellt, der die Geschennisse sah und hörte. Es ist niemals unsere Absicht, kluge Menschen höhnisch anzugreifen, aber wir möchten Ihnen hier den Unterschied, im Ausdruck und im Stil, zwei verschiedener Verfasser eindeutig darlegen.) Die Worte des Vivisbius enden hiermit.
Im dritten Kapitel des dritten Bandes des Eusébe Yosibis steht: (Der erste Brief des Petrus ist richtig, doch es ist unmöglich, daß sein zweiter Brief aus dem Heiligen Buch entnommen wurde. Obwohl die vier Briefe des Paulus zitiert werden, haben manche die Briefe an die Hebräer, aus dem Heiligen Buch entfernt.) Auch im fünfundzwanzigsten Kapitel des gleichen Buches werden der Brief des Jakob, der Brief des Judas, der zweite Brief des Petrus und der zweite und dritte Brief des Johannes abgelehnt und darauf hingewiesen, daß die Verfasser dieser Briefe nicht bekannt seien. Im fünfundzwanzigsten Kapitel des sechsten Bandes des gleichen Geschichtsbuches steht weiterhin: (Aircin gab über den Brief an die Hebräer folgende Auskunft: Dieser Brief, der von vielen Christen gelesen wird, wurde von einer Person namens (Scheb-i Rumda (Gülnaht) verfaßt. Einige behaupten aber auch, daß es von Lukas übersetzt worden ist.) Der erste deutsche Theologe Arm 140-220 n.Chr. und die Persönlichkeiten Polinus, der um die Jahre 220 n.Chr. lebte und auch Pontius, der um die Jahre 251 lebte, haben den Brief an die Hebräer im Ganzen abgelehnt. Torilin Bersper aus Karthago, der 200 n.Chr. lebte und als eine angesehene Persönlichkeit galt, gab folgende Ausknuft: (Der Hebräerbrief ist ein Brief des Berniyan.) Eine andere Persönlichkeit ist der byzantiner Kis Berstper, der um die Jahre 248 lebte, er berichtete diesbezüglich: (Es gibt dreizehn Briefe von Paulus. Der Brief der als vierzehnter seiner Briefe gezählt wird, nämlich der Hebräerbrief, wurde nicht von ihm niedergeschrieben.) Auch hat Saiy Pern Baschb aus Karthago in seinen Werken niemals diesen Brief erwähnt.
Bis heute hat die altsyrische Kirche den zweiten Brief des Petrus und den ersten und zweiten Brief des Johannes als unrichtig beurteilt. Der große christliche Gelehrte Aiscalcen sagte: “Derjenige, der den zweiten Brief des Petrus niederschreibt, wird nur seine Zeit damit vergeudet haben”. In seinem Buch der Bibelgeschichte, das im Jahre 1266 n.Hed. (1850 n.Chr.) verfaßt wurde, berichtet er weiterhin: (Der Bibelkenner Kritius sagte, daß der Brief des Judas, zur Zeit der Herrschaft des Aydernik von dem Johannes verfaßt wurde, der der fünfzehnte Gelehrte von Orschilim (Jerusalem) war. In seinem Komentar zum Evangelium nach Johannes schrieb Aircin in dem fünften Band folgendes: (Paulus hat nicht jeder Kirche einen Brief geschrieben und einige seiner Briefe bestehen nur aus drei bis vier Sätzen.) Aus diesen Worte wird ersichtlich, daß die Briefe des Paulus von anderen Personen verfaßt, aber dem Apostel Paulus zugeschrieben wurden. Im Brief des Paulus an die Galater, steht von elften bis zum sechzehnten Vers des zweiten Kapitels: (Als dann Petrus nach Antiochia kam, trat ich ihm offen entgegen, weil er sich ins Unrecht gesetzt hatte. Zuerst nämlich hatte er zusammen mit den nichtjüdischen Brüdern an den gemeinsamen Mahlzeiten teilgenommen. Als dann aber Leute aus dem Kreis um Jakobus kamen, sonderte er sich ab und wollte aus Furcht vor ihnen nicht mehr mit den Nichtjuden zusammen essen. Auch die anderen Juden blieben, gegen ihre Überzeugung, den gemeinsamen Mahlzeiten fern, so daß sogar Barnabas angesteckt wurde und wie sie, seine Überzeugung verleugnete. Als ich sah, daß sie die Wahrheit der Guten Nachricht preisgaben, sagte ich zu Petrus vor der ganzen Gemeinde: “Obwohl du ein Jude bist, hast du bisher das jüdische Gesetz nicht beachtet und wie ein Nichtjude gelebt. Und jetzt willst du auf einmal die nichtjüdischen Brüder zwingen, wie die Juden nach dem Gesetz zu leben? Es stimmt, wir sind von Geburt Juden und nicht Angehörige der Völker, die das Gesetz Gottes nicht kennen. Aber wir wissen, daß niemand vor Gott bestehen kann mit dem, was er tut. Nur der findet bei Gott Anerkennung, der Gottes Gnadenangebot annimmt und auf Jesus Christus vertraut. Deshalb haben auch wir unser Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt, damit wir auf Grund dieses Vertrauens die Anerkennung Gottes finden und nicht aufgrund der Erfüllung des Gesetzes; denn durch die Befolgung des Gesetzes kann kein Mensch vor Gott bestehen.”
Der Anfang dieser Verse stehen im Gegensatz zu ihrem Ende. Es ist Eindeutig, daß entweder der Anfang oder das Ende im nachhinein dazugefügt wurde. Paulus berichtet im elften Vers wie er Petrus in Antiochia tadelte, weil er gegen den jüdischen Sitten, mit einem Volk der Götzendiener gemeinsam gespeist hatte. (Ist es nicht unverschämt einer Person wie Petrus, der vom Heiligen Geist Eingebung erfuhr und im Dienste des Messias stand, so zu beschimpfen?) Während Paulus ihn tadelte, fragte er ihn, woher er sich das Recht und das Gemüt dazu nehme das jüdische Religionsgesetz zu verkünden, da er doch, gleich den Götzendienern dem Religionsgesetz nicht folgen würde. Doch dann ändert Paulus das Thema und berichtet, daß die Religionsgesetze nicht von großem Wert seien. Nachdem er im dritten Kapitel noch etliches über die Unbedeutsamkeit der Gebete und der Handlungen berichtet, fügt er hinzu, daß er dem Reliegionsgesetz von Moses genaustens folgt. Auch ab den siebzehnten Vers des zwanzigsten Kapitels der Apostelgeschichte steht: (Bei der Ankunft in Jerusalem wurden wir von den Brüdern dort herzlich aufgenommen. Am nächsten Tag ging Paulus mit uns zu Jakobus. Alle Vorsteher der Gemeinde waren versammelt. Paulus begrüßte sie und gab einen ausführlichen bericht über das, was Gott durch ihn bei den Nichtjuden vollbracht hatte. Als sie das hörten, priesen sie Gott und sagten dann zu Paulus: “Du siehst, lieber Bruder wie es hier steht. Wir haben Tausende von Juden, die Jesus als ihren Herrn angenommen haben, und sie halten sich auch als Christen noch streng an das Gesetz Moses. Man hat ihnen erzählt, daß du die Juden im Ausland dazu bringst, sich von Moses abzuwenden. Sie sollen ihre Kinder nicht mehr beschneiden und nicht länger nach alten Vorschriften leben. Was sollen wir machen? Sie werden sicher erfahren, daß du hier bist. Deshalb solltest du unserem Rat folgen. Wir haben hier vier Männer, die das Gelübte auf sich genommen haben, eine Zeitlang keinen Wein zu trinken und sich das Harr nicht schneiden zu lassen.
Die Zeit ihres Gelübtes ist gerade abgelaufen. Schließ dich ihnen an und nimm an den anschliessenden Weihen teil. Du kannst die Kosten für das Opfer übernehmen. Dann werden alle erkennen, daß die Berichte über dich falsch sind und daß du selbst nach dem Gesetz Moses lebst. Paulus folgte dem Rat und nahm die vier Männer mit. Am nächsten Tag bereitete er sich mit ihnen auf den Tempelbesuch vor.) Wie ersichtlich gibt Paulus bekannt daß, die Reinheit nicht durch das Einhalten der Religionsgesetze erreicht werden kann. Auch berichtet er, daß sie den Messia verdammen, doch durch ihn aber von der Last der Religionsgesetze befreit worden sind. Anderseits aber folgt er dem Rat Jakobs und der Vorsteher reinigt sich, indem er die Gebete und Gesetze ausführte und in den Tempel trat.
Dieser Brief des Paulus, gibt uns einen Einblick in die empfindlichen Einzelheiten des Christentums.
Erstens:
Die Nachricht von Paulus Rede über die Unbedeutsamkeit der Beschneidung, verbreitete sich unter den Juden, die an den Messia glaubten. Obwohl sie sich von den jüdischen Religionsgesetzen nicht abwendeten, glaubten sie auch an Jesus, aber es war ihnen nicht Recht die jüdischen Gesetze zu verändern.
Zweitens:
Anscheinlich legt man zur dieser Zeit keinen großen Wert auf das Einhalten der Religionsgesetze. Denn ein Jünger von Jesus sagte, daß man um jeden Preis das Volk zusammenbringen müßte. Aus diesen Worten ist eindeutig zu verstehen daß sie sich vor keinem Weg scheuten, um das Volk zusammen zu sammeln, damit sie in ihre Religion eintreten. Die Tatsache, daß ein Jünger des Messias es wagte, aus solch einem Grund, dem Apostel Paulus solch einen Vorschlag zu machen, zeigt offensichtlich, wie morsch das Fundament ist, auf dem das Christentum aufgebaut wurde.
Drittens:
Der berühmte Bischof von Hirapulius Paypas, der Mitte des 2.Jh. n.Chr. lebte, berichtete in seinem Buch, daß nur zwei kleine Bücher, die von den Taten und Worten Jesus berichten vorhanden seien. Eins dieser Bücher wurde von Markus, dem Übersetzer des Apostels Petrus niedergeschrieben und das andere Buch, in dem sich einige hebräeische Gebote und Weisheiten befinden, wurde von Matthäus verfaßt. Paypas berichtet weiterhin, daß das Buch von Markus aus einigen Geschichten und Überlieferungen besteht die kurz, unvollständig und wider dem zeitmäßigen Verlauf niedergeschrieben wurden.
Hierraus entsteht folgende Einsicht: Mitte des 2.Jh. n.Chr. waren nur zwei kleine Büchlein, die von Markus und Matthäus geschrieben wurden, vorhanden, die Paypas selbst gesehen hatte und über die er berichtete, indem er ihre Eigenschaften und Unterschiedlichkeiten bekannt gab.
Die heutigen Evangelien nach Matthäus und Markus gleichen sich dermaßen, als sei das eine Buch eine Abschrift des anderen. Es ist Eindeutig, daß die heutigen Evangelien nicht die sind, die Paypas damals gesehen hatte oder sie wurden auf unerkennbarer Weise entstellt.
Im Bezug auf die Evangelien von Lukas und Johannes, sollte noch betont werden, daß Paypas sie niemals erwähnt hat. Obwohl sich Paypas in Hirapulius befand und obwohl er mit den Schülern von Johannes zusammen kam und von ihnen unterrichtet wurde, hat er nicht im geringsten von dem Evangelium nach Johannes berichtet.
Diese Tatsache ist ein Beweis dafür, daß das Evangelium nach Johannes erst nach den 2.Jh. n.Chr. verfaßt wurde.